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»Das Schreiben hört nicht auf, es quält mich, endloser Schneefall«, heißt es an einer Stelle in diesem Band. An einer anderen: »Aus Platzgründen schreibe ich Gedichte« - und man kann sich fragen, weil sie kürzer sind oder weil darin mehr Platz hat? Mehr Schnee, mehr Hinterland mit Bahnübergängen, Fahrradständern, Löschteichen und den Wolken darin, mehr Unstillbares, mehr Sehnsucht. Eine Notiz lautet: »Einsamkeit: Die erste Person Singular ist in der Mehrzahl« - also immerhin nicht allein. Und das trifft auch auf diese Gedichte zu: Sie schauen einander ähnlich, sie würden einander erkennen…mehr

Produktbeschreibung
»Das Schreiben hört nicht auf, es quält mich, endloser Schneefall«, heißt es an einer Stelle in diesem Band. An einer anderen: »Aus Platzgründen schreibe ich Gedichte« - und man kann sich fragen, weil sie kürzer sind oder weil darin mehr Platz hat? Mehr Schnee, mehr Hinterland mit Bahnübergängen, Fahrradständern, Löschteichen und den Wolken darin, mehr Unstillbares, mehr Sehnsucht. Eine Notiz lautet: »Einsamkeit: Die erste Person Singular ist in der Mehrzahl« - also immerhin nicht allein. Und das trifft auch auf diese Gedichte zu: Sie schauen einander ähnlich, sie würden einander erkennen können, auch an dem Ich, von dem sie handeln. Es versöhnt einen, vielleicht auch mit der eigenen Einsamkeit, von diesem Ich zu wissen, von seinem Alltag, den es nüchtern beobachtet und dem es gleichzeitig Bilder und Verse von überraschender Leuchtkraft abgewinnt. Diese Gedichte sind groß, groß genug für Gegensätze und Selbstwidersprüche, und sie nehmen sich zurück, als hätten sie sich gekürzt. Sie sind das, was übrig bleibt, wenn das Ich - »Ein Niemand / Unvergessen« - gestrichen ist.
Autorenporträt
Lyriker, geboren 1966 in Winsen¿/¿Luhe, lebt in Lüneburg, veröffentlichte seit 1995 zahlreiche Bände mit Gedichten. Er wurde 2011 mit dem Hugo-Ball-Förderpreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.09.2021

Als Löschdecken werfen wir Kühe und Schafe
Geländer aus Versen für das Dasein in der Welt: Ulrich Kochs Gedichte in „Dies ist nur ein Auszug aus einem viel kürzeren Text“
Das Zitat „Lieber Freund, entschuldige den langen Brief, für einen kürzeren hatte ich keine Zeit“ wird, in chronologischer Reihenfolge, manchmal Blaise Pascal, mal Goethe, Charlotte von Stein oder Winston Churchill zugeschrieben – eine gute Entschuldigung hat gern viele Urheber. Denn man braucht nicht viel Erfahrung im Schreiben zu haben, um zu wissen, dass Texte oft viel mehr Konzentration und Zeit erfordern, desto kürzer man sich fassen will – bei Sprachnachrichten ist das heute nicht anders.
Das Zitat kommt einem bei dem neuen Gedichtband von Ulrich Koch in den Sinn, dessen Titel lautet: „Dies ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text“. Bei Ulrich Koch werden Eisenbahnbrücken zu Haarspangen, Schwäne zu verschneiten Grammophonen, Libellen zu Mopeds, und Schaukeln im Garten zu Richtstätten aus der Zeit, als Richtstätten noch wie Schaukeln aussahen. Manche dieser Sprachbilder sind eigenartig schräg, aber in sehr stabiler Seitenlage: „Als Löschdecken warfen wir Kühe und Schafe / über die letzten Glutnester aus Mohn.“ Diese Art der Sprachbilder sind im echten Sinn poetisch – poiesis heißt eine Wirklichkeit erschaffen. Sie lassen sich nicht auf einen „Vergleich“ herunterbrechen, sie sind mehr als nur ein „dieses ist wie jene“. Mohn ist zwar rot wie Glut, könnte man behaupten, aber Kühe und Schafe sind nicht „wie Löschdecken“ nur weil sie, wiederkäuend, über eine Wiese ausgebreitet sind. Und man kann sie beim besten Willen nicht einfach auf den Mohn werfen, auch wenn darin vielleicht das bekannte Spiel des Küheschubsens anklingt.
Dass die Kuh hier als Löschdecke gehandelt wird, bleibt ein schräges Bild. Und mit diesem Bild wird eine Realität erschaffen, die sich nicht einfach vorfinden oder ablesen lässt. Wahr ist sie trotzdem. Kühe sind so ruhige Tiere, dass von ihnen etwas Besänftigendes ausgeht. Auf gewisse, eben auf poetische Weise, können Kühe Löschdecken sein.
Viele von Ulrich Kochs Gedichten sind auf diese Weise vergrübelt oder laden zum Grübeln ein. Viele von ihnen tragen Kalenderdaten als Titel, was ihnen unmittelbar den Charakter von Notizen gibt. Da erstaunt nicht, dass auch auf „das Tagebuchartige / eines jeden Tages“ hingewiesen wird. Und dass manches an diesen Tagen banal ist, so banal, dass man es festhalten muss: „Es ist sieben Uhr morgens wie jeden Morgen um sieben.“
Eine große Rolle in den Gedichten von Ulrich Koch spielt die Natur. Darin ähneln sie den Gedichten von Anja Kampmann, die sich ebenfalls an den Wolken und den Kühen von Norddeutschland abarbeitet. Und manchmal kriegen auch die Gedichte von Ulrich Koch einen Hang ins Apokalyptische, der bei Kampmann zu einem düsteren Raunen verdichtet ist. Bei Koch aber ohne Programm, ohne strengem Zeigefinger oder erhobener Faust. Die einfache, eben beinahe banale Erkenntnis reicht aus: „Ein Leben ohne Schwalben ist sinnlos, / denken die Schwalben.“
Aber Ulrich Koch legt den Tieren nicht zu viel in den Mund, er macht sie nicht zu Lasteseln des menschlichen Bedürfnisses, in allem etwas Menschliches zu entdecken. Höchstens optisch lässt er seiner Vorstellungskraft freien Lauf: Wenn er eine Amsel beschreibt, wie sie, „das Brotmesser unterm schwarzen Flügel“, mit spitzen Fingern eine Zigarette „bis zum nikotingelben Schnabel“ raucht. Doch was in den Köpfen von Tieren so vor sich geht, das lässt er zurückhaltend außer Betracht. Nur so etwas Basales wie die Vermutung, dass Schwalben an Schwalben denken, darf angenommen werden. Meist bleibt das Sichhineinversetzen in das Tier lakonisch: „Das Letzte, was ein sterbender Hund sieht, / ist ein farbiges Bild.“
Dass Poeten eine Vorliebe für Landschaftsmalerei haben, wer wollte es ihnen übel nehmen. Es gibt aber verschiedene Weisen über ländliche Gegenden Gedichte zu verfassen. Die Perspektive des Heimkehrers etwa, für den die ländliche Heimat mehr oder weniger nostalgische Erinnerungen an Kindheit und Jugend wachruft (so bei Anja Kampmann). Die Perspektive des Reisenden ist ebenfalls ausgeprägt, gerne geht es dabei nach Italien unter die Zitronenbäume (kitschig und wenig empfehlenswert, aber auch erst kürzlich erschienen: Dirk von Petersdorff „Unsere Spielen enden nicht“).
Viel seltener kommt es vor, dass ein Dichter seine Gedichte dem ländlichen Raum widmet, weil er dort wohnt. Aus Ulrich Kochs Landschaftsgedichten spricht die Unaufgeregtheit des Alltags. Busse sind darin ein wiederkehrendes Thema, oder vielmehr ein wiederkehrendes Transportmittel. Zum Busfahren gehört das Warten genauso wie das Leutebeobachten und das Beobachten der Leute, die beim Warten Leute beobachten: „Tannen in den Vorgärten mit hängenden Schultern. / Frauen an den Bushaltestellen, / wie Tannen.“ Einmal beschreibt er, wie sich auf dem Zweiersitz hinter ihm ein junges Paar küsst. Erst beim Aussteigen erkennt er seinen Irrtum. Im Blick zurück sieht er, wie eine alte Frau, neben sich ihre Discounter-Tasche, „schmatzend mit der Zunge / Ihr Gebiss nach vorn und hinten schiebt.“
Ulrich Koch, 1966 in Winsen an der Luhe geboren, lebt bei Lüneburg und ist nicht hauptberuflich im Literaturbetrieb. Er ist Geschäftsführer einer Firma für Personalvermittlung in der Altenpflege. Aus seinen Gedichten erfährt man das alles nicht. Das Ich ist ein Mann, der sich von der Lebensmitte bereits langsam ein wenig wegbewegt, für den die Liebe wichtig war und ist, der aber auch viel Zeit alleine verbringt.
Dieses Ich, das kaum greifbar, sondern eher nur ein Ich-Gefühl ist, wird hin und her gedreht und gewendet und ausgeleuchtet: „Wusstest du, Ulrich Koch, denn nicht, dass ich, Ulrich Koch, dich, Ulrich Koch, beobachte?“ Es ist ein selbstreflektiertes Ich, ein Ich, das weiß: „Die überwältigende Mehrzahl meiner Naturbeschreibungen besteht aus Selbstbeobachtungen. / Und umgekehrt.“ Dieser Grad der Selbstreflexion schließt Humor mit ein. Immer wieder gibt es Sätze, die sich über das ständige Kreisen des Autors um sich selbst lustig zu machen scheinen: „Ich bin der einzige Mensch, der vom Weltraum aus / mit bloßem Auge zu erkennen ist.“
Ulrich Kochs letzter Gedichtband, 2017 mit gleicher Seitenzahl und Aufmachung ebenfalls im österreichischen Verlag Jung und Jung erschienen, machte das Selbst sogar zum Programm: „Selbst in hoher Auflösung“. Ein schöner Titel, der zum einen das Überscharfe eines Selbstporträts festhält, und zum anderen das Augenmerk darauf lenkt, dass Auflösung auch genau das Gegenteil, die Verflüchtigung und Verunklarung, bedeuten kann.
Aus den Gedichten von Ulrich Koch lassen sich gut einzelne Sätze herausgreifen, die man den ganzen Tag mit sich herumtragen kann. Ihm gelingt es, manche Dinge derart auf den Punkt zu bringen, dass es nicht verwundern muss, wenn das Restgedicht drum herum (nur) flankierend wirkt. Ein einprägsamer Satz und sein Dunstkreis. Das führt zwar mitunter dazu, dass die Gedichte nicht wie aus einem Guss wirken und noch den Charme des Selbstgebauten an sich haben. Aber so wollen sie auch sein. Sie sind schöne schmiedeeiserne Geländer für das Dasein in der Welt.
BIRTHE MÜHLHOFF
„Wusstest du, Ulrich Koch,
denn nicht, dass ich, Ulrich Koch,
dich, Ulrich Koch, beobachte?“
Schräge Bilder in stabiler Seitenlage: Lyriker Ulrich Koch
.
Foto: Jung und Jung Verlag
Ulrich Koch:
Dies ist nur der
Auszug aus einem
viel kürzeren Text.
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2021.
160 Seiten, 23 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Björn Hayer fühlt sich wohl in den Gedichten des Lyrikers Ulrich Koch, die eine ganze Welt in sich aufzunehmen vermögen, Menschen, Tiere und sogar die Toten. Von der morbiden Stimmung, die durchaus auch ins Depressive kippen kann, lässt Hayer sich nicht abschrecken. Er folgt dem verlassenen lyrischen Ich auf der Suche nach einem Dasein, denn der lakonische Ton und das zarte Sentiment lassen ihn das "rettende Gestade der Poesie" immer ahnen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2021

Wirklichkeit neu denken
Gelassen spielen: Zur Lyrik von Ulrich Koch

Vergessen Sie alles, was Sie über unseren Alltag zu wissen meinen. Vergessen Sie alles, was Sie sich über Menschen und Dinge jemals angeeignet haben. Vergessen Sie, was Sie über sich selbst herausgefunden haben. Sie befinden sich im Reich des Ulrich Koch, und damit wird das Dasein noch einmal neu verhandelt.

Wirklichkeit ist eine unbekannte Größe von geringem Stabilitätswert. Deshalb die ewig neuen Versuche, sie zu benennen, sie einigermaßen dingfest zu machen. Und wenn dann einer wie Ulrich Koch die Karten noch einmal neu mischt, kommt zur Verunsicherung noch der Faktor Überraschung dazu. Aufzuräumen mit der Sicherheit, in der wir uns trügerisch eingerichtet haben, gelingt Koch spielend. Dabei ist spielend tatsächlich auch im wörtlichen Sinn gemeint, denn man sieht dieser Lyrik nahezu an, dass sie sich einem hohen Maß an sinnlicher Beteiligung verdankt.

"Ob ich schon in ihre alten Sachen passe?" Diese Frage der Schwester hat zur Folge, dass der Jugendliche ungewohnt ausstaffiert vor dem Haus sitzt: "abgeschnittene Levis-Hose", so nimmt er sich nun wahr, "abgeschnittene Levis-Hose, Lederweste, Stöckelschuhe, fünfte Klasse, / und rauche Schokozigaretten, aber filterlose". Eine Einübung ins Erwachsenenalter findet hier statt von einem, der in der Provinz von aufregenden Ereignissen weitgehend verschont bleibt. Ein Fahndungsplakat ist jedenfalls ausgehängt, und das erinnert an die wilden, terrorgeschüttelten Jahre der Bundesrepublik. Sonst ist alles ruhig im Ort. Dass sich der träge Alltag ins Fantastische und Besondere weiten lässt, lernt einer früh, der mit Abenteuern im Leben sonst so haushalten musste. Die Gedichte jedenfalls erkennen jene Wirklichkeit, in der zu leben wir uns angewöhnt haben, nicht an. Es kann alles ganz anders sein, und als Transportmittel fürs Absonderliche ins Normale bietet sich die Sprache auf ideale Weise an. Sie macht nie gesehene Räume für einen wendigen Geist kraft seiner Vorstellungskraft betretbar.

Gelassenheit zeichnet diese Gedichte aus, Sanftmut und eben eine Melancholie, die nicht verwunderlich ist für einen, der Gedicht für Gedicht nachweist, dass er in der Welt nicht so recht beheimatet ist. Das lässt sich an der Methode ablesen, die Koch anwendet, wenn er uns in seine Wirklichkeit hineinführt. Sätze stehen ja nie für sich allein, in der Folge bilden sie größere Sinneinheiten, schaffen eine eigene Welt. Wie aber gehen wir mit einem Gedicht von Koch um, wenn aufeinanderfolgende Sätze sich voneinander abzugrenzen scheinen, gleichsam eine Mauer aufbauen gegenüber den anderen, die sie flankieren?

"Nichts trauriger als diese Nächte" heißt eines der neuen Gedichte, Melancholie kündigt sich schon im Vorfeld an. Ein lyrisches Ich spricht, an dessen flanierendes Bewusstsein wir uns zu halten haben. Eine Szene daheim, leicht nachzuvollziehen. Das Ich verheizt die Frühstücksbrettchen der Eltern im Kachelofen, und wenn es schon dabei ist, schließen sich einige Beobachtungen über diese Brettchen an. Schnitt, schon befindet sich dieses Ich in einem neuen Denkraum. Die Natur bildet jetzt den Anstoß für kühne Überlegungsszenarien. Die Traurigkeit einer Welt ohne Menschen überwältigt dieses Ich, Bienen, Seen, Schneefall und nirgends jemand, der davon Zeugnis ablegen könnte - ein klassischer Topos des anthropozentrischen Weltbildes. Schnitt. Das Motiv der Traurigkeit wird übernommen, von einem Paar ist jetzt die Rede, das miteinander eine Nacht verbracht hat. Von Nähe ist nicht viel spürbar, wenn sie einander "in den Nacken atmen / wie einer Kerze / ins Genick". Schnitt. Gerade wurde die Leserschaft auf eine Wintersituation eingestimmt mit Kachelofen, Schnee und Streusalz, schon stellen sich Bilder ein, die mit dem Vorangegangenen gar nichts zu schaffen haben: "Spinnennetze an einem sonnigen Oktobermorgen. / Kirchenfenster, von einem Betrunkenen eingeworfen." Eine Stimmung hält diese kleinen Sinneinheiten zusammen, die als traurig schon im Titel definiert ist. Das sagt etwas aus über die Anlage des ganzen Buches, das in starken Bildern von Verlust und Veränderung spricht. Dabei kommt die Kombination von Bereichen, die nicht zusammengehören, gerade recht.

Eigentlich sollte Ulrich Koch bekannter sein, als er es heute ist. Es macht sich bemerkbar, dass ihm die Gschaftlhuber-Rolle nicht liegt. So entsteht Buch um Buch ein Werk, das sich immer fantastischer ausnimmt in der gegenwärtigen Lyrikszene, doch die große Bühne bleibt ihm verwehrt. Was tun? Koch lesen, was sonst! ANTON THUSWALDNER.

Ulrich Koch: "Dies ist nur der Auszug aus einem viel kürzeren Text". Gedichte. Jung und Jung, Salzburg 2021. 151 S., geb., 23,- Euro.

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Was für ein ungeheuer klares, ungeheuer einfaches, ungeheuer kompliziertes Schreiben. Weitab von den sonstigen aufregenden Entwicklungen jetziger Lyrik und mit langen Pausen hat Ulrich Koch nun über viele Bände hinweg seine völlig eigene Poetik einer schwierigen Einfachheit entwickelt.Florian Kessler
Rezensent Björn Hayer fühlt sich wohl in den Gedichten des Lyrikers Ulrich Koch, die eine ganze Welt in sich aufzunehmen vermögen, Menschen, Tiere und sogar die Toten. Von der morbiden Stimmung, die durchaus auch ins Depressive kippen kann, lässt Hayer sich nicht abschrecken. Er folgt dem verlassenen lyrischen Ich auf der Suche nach einem Dasein, denn der lakonische Ton und das zarte Sentiment lassen ihn das "rettende Gestade der Poesie" immer ahnen.

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