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Im Mai 1945 waren dreitausend deutsche und 167 baltische Soldaten der deutschen Wehrmacht von der Ostfront nach Schweden geflüchtet. Ende Januar 1946 lieferte Schweden - trotz heftiger Proteste der Internierten - die Mehrzahl der Deutschen und Balten an die Sowjetunion aus. Um das Schicksal der aus dem Baltikum stammenden Soldaten rankten sich bald politische Legenden, denen der Autor in diesem Buch auf den Grund geht. Seit Enquist in "Ein anderes Leben" über die Hintergründe der Arbeit an diesem frühen Dokumentarroman berichtet hat, ist der Ruf nach einer Neuausgabe nicht verstummt. Jetzt ist…mehr

Produktbeschreibung
Im Mai 1945 waren dreitausend deutsche und 167 baltische Soldaten der deutschen Wehrmacht von der Ostfront nach Schweden geflüchtet. Ende Januar 1946 lieferte Schweden - trotz heftiger Proteste der Internierten - die Mehrzahl der Deutschen und Balten an die Sowjetunion aus. Um das Schicksal der aus dem Baltikum stammenden Soldaten rankten sich bald politische Legenden, denen der Autor in diesem Buch auf den Grund geht. Seit Enquist in "Ein anderes Leben" über die Hintergründe der Arbeit an diesem frühen Dokumentarroman berichtet hat, ist der Ruf nach einer Neuausgabe nicht verstummt. Jetzt ist dieses lange vergriffene Buch mit einem aktuellen Nachwort des Autors endlich wieder lieferbar.
Autorenporträt
Per Olov Enquist, 1934 in einem Dorf im Norden Schwedens geboren, lebte in Stockholm und starb am 25. April 2020 in Vaxholm. Nach dem Studium arbeitete er als Theater- und Literaturkritiker. Er zählt heute zu den bedeutendsten Autoren Schwedens. Bei Hanser erschienen unter anderem Der Besuch des Leibarztes (Roman, 2001), Der fünfte Winter des Magnetiseurs (Roman, 2002), Hamsun (Eine Filmerzählung, 2004), Das Buch von Blanche und Marie (Roman, 2005), Kapitän Nemos Bibliothek (Neuausgabe, 2006), seine Autobiographie Ein anderes Leben (2009), für die er den renommiertesten schwedischen Literaturpreis, den August-Preis, erhielt, Die Ausgelieferten (Neuausgabe, 2011) sowie Das Buch der Gleichnisse (Roman, 2013). 2003 erschien sein erstes Kinderbuch Großvater und die Wölfe; 2011 folgte Großvater und die Schmuggler. 2017 erschienen diese beiden erfolgreichen Einzeltitel als Sammelband Abenteuer mit Großvater.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieses Buch ist ein Klassiker, erstmals 1968 erschienen, damals bereits ins Deutsche übersetzt. Per Olov Enquist, der mit dem Werk berühmt wurde und heute ein wichtiger Autor der Weltliteratur ist, hat das zwischen Dokumentation und Roman schwankende Buch für die Neuausgabe mit einem Nachwort versehen. Er konstatiert darin - und zwar, wie Heinrich Detering findet, ganz zurecht -, wie wenig die Darstellung gealtert sei. Die Ausgelieferten, deren Schicksal hier mit beigefügtem Dokumentarmaterial geschildert wird, sind von Nazis in ihren Dienst genommene lettische Söldner, die von Schweden nach dem Krieg an die Sowjetunion ausgeliefert und damit potenziell dem Tod preisgegeben werden. Das Buch ist eine Anklage, die das Selbstbild Schwedens als sozialdemokratisches "Volksheim" gewaltig erschütterte. Keineswegs, konstatieren Enquist und Detering, habe sich freilich diese Mentalität der Erschütterung zum Trotz bis heute grundlegend gewandelt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Enquists dokumentarischer Text handelt nicht nur von dieser verwickelten historischen Episode. Er handelt auch von seiner eigenen Entstehung." Christian Staas, Die Zeit, 17.03.11

"Eine Parabel über die schwierige Grenzziehung zwischen Schuld und Unschuld, Politik und Gewissen: Nie war Per Olov Enquists Dokumentarroman 'Die Ausgelieferten' aktueller als jetzt." Heinrich Detering, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.11

"Ein Meisterwerk der dokumentarischen Literatur." Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung, 14.04.11

""Die Ausgelieferten" ist ein so gewaltiges Werk, weil sein Verfassr sich stets bewusst ist, dass ihn immer mehr Detailwissen in immer größere Verwirrung stürzt." Knud Cordsen, BR2 Diwan, 30.04.11

"In 'Die Ausgelieferten' rückt Per Olov Enquist der schwedischen Schuld nach dem Zweiten Weltkrieg so auf den Leib, wie man es sich auch von der Schweizer Literatur gewünscht hätte." Andreas Isenschmid, NZZ am Sonntag, 03.07.11