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Anne Enright

Die Schauspielerin

Roman

Taschenbuch
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Ein berührender Roman über die unerfüllte Liebe einer Tochter zu ihrer Mutter

Norah blickt zurück auf das Leben ihrer Mutter, der einst gefeierten Schauspielerin Katherine O’Dell: Von irischen Dorfbühnen hat sie es bis nach Hollywood geschafft. Doch mit zunehmendem Alter verblasste ihr Ruhm, sie betäubte sich mit Alkohol und Tabletten, bis es eines Tages zu einem bizarren Skandal kam: Ohne Vorwarnung schoss sie auf einen Filmproduzenten. Jeder Augenblick in Katherines Leben war große Geste, und Norah war ihr Publikum. Wer aber war diese Frau wirklich, die alles für die Kunst gab und wenig für ihre Tochter? Ein eindringlicher Mutter-Tochter-Roman, frappierend ehrlich, scharfzüngig und augenzwinkernd erzählt. »Eine hellsichtig-wütende Liebeserklärung an die Mutter.« Der Tagesspiegel

  • Ein berührender Roman über die unerfüllte Liebe einer Tochter zu ihrer Mutter

  • Anne Enrights Romane sind Bestseller: über 200.000 verkaufte Bücher in den deutschsprachigen Ländern

  • »Ein brillantes Roman-Porträt.« WAZ

  • »Lässt einen beim Lesen manchmal regelrecht aufjubeln.« Spiegel Online

  • »Enright ist eine Spezialistin für schwierige Familienangelegenheiten.« SWR Bestenliste

»Eine hellsichtig-wütende Liebeserklärung an die Mutter.«

Der Tagesspiegel (03. May 2020)

ERSTMALS IM TASCHENBUCH
Aus dem Englischen von Eva Bonné
Originaltitel: Actress
Originalverlag: Cape, London 2020
Taschenbuch, Broschur, 304 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-10713-2
Erschienen am  11. October 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Der Blick hinter den Vorhang ...

Von: Diane Jordan

13.10.2020

Solange ich denken kann, liebe ich Kunst, Kultur, Bücher, Tanz, Gesang und ganz besonders Schauspiel. Der Roman „Die Schauspielerin“ von Anne Enright passt daher perfekt in mein Lesebeuteschema und zog daher just bei mir ein. Das Cover ist interessant gestaltet. Es sieht in den changierenden Grüntönen und dem vorwitzigen, angeschnittenen Porträt einer Frau mit Rotschopf, faszinierend aus. Sofort schießen mir bei dem Anblick zig Fragen durch den Kopf. Der Klappentext liest sich zudem spannend und zack fange ich gebannt an zu lesen. Die Protagonisten sind vortrefflich erdacht und gut von der „Ich-Erzählerin“ beschrieben. Ein Roman-Porträt vom Feinsten. Ungewöhnlich und fein und bestimmt kein „Aller-Welt-Roman“, wie ich finde. Die Charaktere haben vielfältige Schattierungen, wie von einem Makeup-Artisten aufgetragen, kunstvoll von der Autorin mit Worten beschrieben, was mir für eine Schauspielerin und deren Tochter ausnehmend gut gefällt. Ich bin zwar etwas enttäuscht, dass die beiden nur fiktiv sind, denn ich hatte irgendwie mehr eine „echte Schauspielerin“ erwartet und natürlich insgeheim ;-), etwas „sensationsgeil“, darauf gehofft. Nichtsdestotrotz merkt man dies nicht, wenn man es nicht weiss! Der Plot hingegen hat es in sich. Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Herkunft, dem sozio-kulturellem und dem biologischen überhaupt. Und natürlich auch den zwingenden Fragen: Wo komme ich her? Was sind meine Wurzeln? Und werde/wurde ich geliebt? Es enthüllt gnaden- und teils schonungslos, der Blick hinter die Fassade, wird gekonnt dargeboten. Die fiktive Geschichte wirkt wie ein gekonnter Paukenschlag. Die Fassade bröckelt, wie bei einem alten Gebäude und Strukturen werden nach und nach erkennbar. Nichts ist wie es scheint oder auf den ersten Blick aussieht. Mütter und Töchter haben meist keine unkomplizierten Verhältnisse. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es zahlreiche Fälle gibt, wo enttäuschte Erwartungen, sei es zur Schulausbildung, Berufs- oder späteren Partnerwahl oder Ähnliches gibt. Mit zunehmendem Alter kommen dagegen bestimmt auch gegenseitige Schuldgefühle dazu. Bei den Töchtern, ob sie sich genug um die „alte“ Mutter kümmern. Aber auch, was in der eigen Kindheit nicht gut gelaufen ist, wird hin und wieder von den Töchtern der Mutter vorwurfsvoll auf dem Silbertablett präsentiert. Grins ☺, mit dem Zeigefinger auf andere, sei es hier die Mutter zu zeigen, bringt hingegen außer Krawall und Entfremdung gar nichts! Die Romanfiguren zeigen daher meines Erachtens einen Blick hinter die Kulissen. Im Buch wird der glamourösen Aufstieg der Schauspielerin Katherine O’Dell, deren Leben, Beziehungen insbesondere zu ihrer Tochter Norah und der dramatische Bühnen-Abgang fein geschildert. Spannend gemacht, wie es sich für ein Bühnenwerk gehört, kommen „Leichen aus dem Keller“ (Verbrechen) ebenso an die Oberfläche, wie die Fragen nach der Existenz und dem Erzeuger der Tochter. Und kunstvoll wie bei einem Spinnennetz werden die einzelnen Erinnerungen, Gesprächsfetzen gesponnen und zu einem beeindruckenden Lesespass zusammengeführt. Abschließend fällt mir eine Lebensweisheit von Gandhi ein, die mir persönlich sehr gut zu diesem Thema zu passen scheint: Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. Inhalt: Ein großer Roman über die unstillbare Sehnsucht nach Anerkennung Kann man seine Mutter wirklich kennen? Norah blickt zurück auf das Leben ihrer Mutter, der einst gefeierten Schauspielerin Katherine O’Dell, die es von den irischen Dorfbühnen bis nach Hollywood geschafft hat. Doch mit zunehmendem Alter verblasste ihr Stern, sie betäubte sich mit Alkohol und Tabletten, bis es eines Tages zu einem bizarren Skandal kam: Ohne Vorwarnung schoss sie auf einen Filmproduzenten. Jeder Augenblick in Katherines Leben war große Geste, und Norah war ihr Publikum. Wer aber war diese Frau, die alles für die Kunst gab, deren Beziehungen kalt waren – und warum erzählte sie Norah nie, wer ihr Vater ist? »Die Schauspielerin« ist ein eindringliches Buch über die so starke und doch auch so verwundbare Beziehung zwischen Mutter und Tochter - frappierend ehrlich, scharfzüngig und augenzwinkernd erzählt. SWR-Bestenliste Juli/August 2020. Die Autorin: Anne Enright, 1962 in Dublin geboren, zählt zu den bedeutendsten englischsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart und wurde 2015 zur ersten Laureate for Irish Fiction ernannt. »Das Familientreffen« wurde unter anderem 2007 mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet, ist in gut dreißig Sprachen übersetzt und weltweit ein Bestseller. Für »Anatomie einer Affäre« (2011) erhielt sie die Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction und für »Rosaleens Fest« (2015) den Irish Novel of the Year Prize. »Die Schauspielerin« ist ihr siebter Roman; er wurde für den Women's Prize for Fiction nominiert. Weitere Bücher: Das Familientreffen, Anatomie einer Affäre, Rosaleens Fest, usw. Fazit: ***** Sterne. Der Roman “Die Schauspielerin“ ist im Penguin Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 304 Seiten, die durchaus Potential für ein Bühnenstück hätten und auch die Hass-Liebe zwischen Mutter und Tochter gut aufzeigen.

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Wer ist Katherine O’Dell?

Von: Mikka Gottstein

22.05.2020

Die scheinbar offensichtliche Antwort lautet: Sie war einst Irlands bekannteste Schauspielerin und verzauberte die Massen mit ihrem charmanten Akzent und ihrem liebreizenden Auftreten. Doch da verbirgt sich schon die erste Falltür, durch die der unbedarfte Leser stolpert – denn diese irische Volksheldin wurde als Katherine Anne FitzMaurice in England geboren und ist im Grunde so irisch wie Yorkshire Tea. Sie hatte ihr Schauspieldebüt im Alter von zehn Jahren noch unter ihrem Mädchennamen ‘Odell’, änderte das später jedoch etwa zur gleichen Zeit in ‘O’Dell’, als sie sich die Haare rot färbte und das fortan als ihre natürliche Haarfarbe ausgab. Ihre Tochter Norah nennt sie einmal eine ‘begabte Hochstaplerin’. Tatsächlich ist die vorgetäuschte irische Herkunft nur der Beginn einer Karriere, die Katherines Leben zunehmend verzehrt und verzerrt. Bis ins Privatleben zieht sich die stetige Maskerade, so dass Katherine irgendwann selber nicht mehr weiß, was wirklich passiert ist und was sie sich nur als filmtauglichen Teil ihrer Legende zurechtfabuliert hat. Norahs Erinnerungen zerstören die Hochglanz-Illusion und zeigen überdeutlich, was der Ruhm ihre Mutter kostete. Privatleben. Familie. Echte, bedeutsame Beziehungen. Katherine opfert alles dem Moloch Hollywood, bis sie scheinbar den Verstand verliert und auf einen Produzenten schießt. “Die Leute fragen mich: »Wie war sie?«, und ich versuche zu verstehen, was genau sie damit meinen. Wie war sie als normaler Mensch, wenn sie Pantoffeln trug und Marmeladentoast aß? Als Mutter, als Schauspielerin? – das Wort »Star« verwenden wir nicht. Die meisten Leute wollen wissen, wie sie war, bevor sie verrückt wurde, gerade so, als könnte auch ihre eigene Mutter über Nacht schlecht werden wie eine Flasche Milch, die nicht in den Kühlschrank zurückgestellt wurde.” (Zitat) Die Leere hinter der Nahaufnahme: Anne Enright zeigt in bestechender Klarheit die Probleme, mit denen eine erfolgreiche Frau wie Katherine zu einer Zeit zu kämpfen hatte, als Emanzipation (nicht nur in der Filmbranche) noch ein Fremdwort war. Doch sie lässt den Leser auch teilhaben an der trügerischen Magie des Rampenlichts, der Faszination des Films, dem Zauber der Verwandlung. Nicht weniger intensiv richtet sie das Augenmerk auf die schwierige Beziehung zwischen Katherine und Norah, die notgedrungen immer nur im Schatten ihrer Mutter stand: als Vertraute, Gehilfin, Therapeutin, Requisite, doch nie wirklich als Tochter. Sie betrachtet sich gleichzeitig als das große Glück ihrer Mutter – und die Ursache für deren Ruin. Im Alter von Ende 50 resümiert Norah das Leben ihrer Mutter, weil eine Journalistin für eine Doktorarbeit über Katherine um Auskunft bat. Aber es dauert nicht lange, bis die Bonmots, die kleinen Dramen und die Charakterstudien im inneren Monolog zum Selbstläufer werden, denn Norah hat vieles nie wirklich aufgearbeitet und sich schon ihr ganzes Leben lang entwurzelt gefühlt – besonders weil Katherine ihr die Identität ihres Vaters nie verraten hat. Nun recherchiert sie, besucht Katherines Geburtshaus, durchwühlt den Bodenschlamm ihrer Erinnerung auf der Suche nach echter Substanz. Aus der Anfrage der Journalistin wird ein später Versuch Norahs, sich von ihrer überlebensgroßen Mutter zu befreien. Anne Enright hat ein feines Gespür für Nuancen und Nichtausgesprochenes – Ambivalenz ist ein ständig mitschwingender Unterton. Sie zeichnet ihre Charaktere subtil und ungemein komplex, der Star ist jedoch immer Katherine – selbst nach ihrem Sturz aus dem Götterhimmel, als verbrauchte Frau mit Hang zu Alkohol und Opiaten. Das Buch wird nicht chronologisch erzählt; der Leser muss sich die Geschichte aus vielen kleinen Episoden zusammensetzen. So nach und nach kann man die verschiedenen Charaktere zuordnen und bekommt ein Gespür für die unterschwelligen Spannungen, die Machtstrukturen und die Dynamiken, die Katherines Leben und damit auch Norahs beherrschen. Das ist erst anstrengend, aber je länger man liest, desto schwerer kann man sich davon lösen – es entwickelt seine ganz eigene Spannung. Der Schreibstil trägt viel dazu bei, das das funktioniert. Anne Enright findet wundervolle, starke Formulierungen, viele ihrer Sätze sind zugleich prägnant und poetisch. Sie zeichnet ihre Schauplätze sehr bildlich, die Atmosphäre ist dicht, viele Nebencharaktere werden aufs Wesentliche reduziert und sind so schnell zu erfassen. Durch die Zeitsprünge und die verschiedenen im Fokus stehenden Personen wirkte das Buch auf mich wie ein Theaterstück mit häufigen Kostüm- und Szenenwechseln. Sehr passend und gelungen für einen Roman über eine (fiktive) Schauspielerin! Fazit: Romanschriftstellerin Norah O’Dell wird von einer Journalistin um Informationen zum Leben ihrer berühmten Mutter gebeten: Katherine O’Dell, Irlands vergöttertste Schauspielerin, die ihre Karriere mit einem Schlag beendete, indem sie auf einen Produzenten schoss. Norah springt gedanklich von Episode zu Episode und lässt das Leben ihrer Mutter sowie das schwierige Verhältnis zu ihr Revue passieren. Obwohl sie selber schon Ende 50 ist und mehrere Kinder großgezogen hat, konnte sie sich nie lösen von ihrer Mutter, die emotional nur wenig zu geben hatte – oder von der Frage, wer ihr Vater war. Anne Enright schreibt das in einem wunderbaren, ausdrucksstarken Stil, der nicht verkitscht und weder zu viel noch zu wenig verrät. Es bleiben einige Fragen offen, aber meines Erachtens tut das dem Roman keinen Abbruch – der Weg ist hier das Ziel, und die Einblicke in diese ganz besondere Mutter-Tochter-Dynamik sind faszinierend.

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Vita

Anne Enright, 1962 in Dublin geboren, zählt zu den bedeutendsten englischsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart und wurde 2015 zur ersten Laureate for Irish Fiction ernannt. »Das Familientreffen« wurde unter anderem 2007 mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet, ist in gut dreißig Sprachen übersetzt und weltweit ein Bestseller. Für »Anatomie einer Affäre« (2011) erhielt sie die Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction und für »Rosaleens Fest« (2015) den Irish Novel of the Year Prize. »Die Schauspielerin« ist ihr siebter Roman; er wurde für den Women's Prize for Fiction nominiert.

Zur Autorin

Eva Bonné

Eva Bonné übersetzt Literatur aus dem Englischen, u.a. von Rachel Cusk, Anne Enright, Michael Cunningham und Abdulrazak Gurnah. Sie wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

»Unermüdlich schreibt sich Anne Enright in den literarischen Olymp unserer Tage. (...) Dringende Empfehlung.«

Die Presse (A) (19. July 2020)

»Enright läuft in ›Die Schauspielerin‹ zur Höchstform auf. (...) Sie erweist sich einmal mehr als psychologisch brillante Erzählerin.«

Lesart. Das unabhängige Journal für Literatur (01. October 2020)

»Alle Mütter sind verrückt – zumindest nach Ansicht ihrer Töchter. Die irische Autorin Anne Enright setzt dies immer wieder grandios in Szene.«

BRIGITTE (06. May 2020)

»Schillernd, rasant, klug.«

FÜR SIE (15. April 2020)

»Bewegend und unsentimental zugleich.«

SonntagsBlick (19. July 2020)

Weitere Bücher der Autorin