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Basma Abdel Aziz

Das Tor

Roman

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Im post-revolutionären Orient bestimmt das Tor über das Schicksal der Menschen

Ein nicht näher benanntes Land im Nahen Osten: Seit der Niederschlagung der Revolution brauchen die Bürger für jede noch so kleine Kleinigkeit in ihrem Leben – sei es die Überweisung zum Arzt oder die Erlaubnis, Brot zu kaufen – die Genehmigung des Staates. Um die zu erhalten, müssen sie sich vor einem riesigen Tor anstellen, das angeblich jeden Tag nur einer gewissen Anzahl an Anträgen stattgibt. In Wirklichkeit aber öffnet sich das Tor niemals, und die Schlange der Menschen, die in der glühenden Hitze warten, wird länger und länger, ihre Verzweiflung immer größer. Und doch will keiner von ihnen die Hoffnung aufgeben, dass das Tor eines Tages aufgehen wird ...

»Das Tor ist eine eindrucksvolle Erzählung über einen Unterdrückungsapparat, in dem Sprache, Gesetze und Wartezeiten so tödlich sind wie Gewehrsalven.«

Marten Hahn, Deutschlandfunk Kultur "Lesart" (22. April 2020)

Aus dem Arabischen von Larissa Bender
Originaltitel: (The Queue)
Originalverlag: Dar Altanweer
eBook epub (epub)
ISBN: 978-3-641-25039-3
Erschienen am  13. April 2020
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Roman? Dystopie? Thriller? - Beeindruckendes Werk in jedem Fall!

Von: unzensiert♡team

05.01.2021

Der achtunddreißigjährige Yahya hat ein Problem: In seinem Körper steckt eine Kugel, doch um sie entfernen zu lassen, braucht er eine Genehmigung. Also muss er sich am sogenannten "Tor" anstellen. Doch er ist nicht der Einzige: Eine lange Schlange von Menschen bildet sich, um Gehör zu finden. Aber niemand weiß, ob und wann das Tor öffnen wird – und für Yahya wird die Zeit knapp ... Ein Brot kaufen, operiert werden, eine Reise antreten: In einem unbenannten Land im Nahen Osten ist all dies nur möglich, wenn man eine Genehmigung dafür bekommt. Was zunächst nach langweiliger Bürokratie aussieht, ist in Wahrheit ein ausgeklügelter Unterdrückungsapparat, um Feinde des Systems zu eliminieren. Durch Zufall gerät auch Yahya in die Reihen derer, die sich am Tor für eine Genehmigung anstellen müssen. Auf diese Weise lernen wir nicht nur Yahya und seine Freunde, sondern auch andere Wartende und ihre Geschichten kennen, und können uns dadurch ein Bild machen von der Welt und Kultur vor Ort. Ob die Türen sich jemals öffnen, ist fraglich, aber die Menschen verharren in Hoffnung und mangels Alternativen. Die Warteschlange entwickelt eine eigene Dynamik, da werden Informationen und Meinungen ausgetauscht, stehen sich Regierungstreue und –gegnerInnen gegenüber, wird Handel getrieben und nach Wahrheiten ebenso wie nach Menschen gesucht. Die Erzählweise von Aziz ist leicht und ruhig, trotz der dauerhaft angespannten Atmosphäre kommt keine Hektik auf. Dafür sorgt auch die Art und Weise der Menschen, mit den ihnen in den Weg gestellten Hindernissen umzugehen. Zunächst hatten wir Schwierigkeiten, einige Personen auseinanderzuhalten bzw. beim nächsten Auftauchen wieder richtig zuzuordnen, da so manche Person aus der Schlange nicht namentlich, sondern nur mittels Beschreibung vorgestellt wird. Auch das Ende ist nicht unkompliziert und hat bei uns Redebedarf ausgelöst. Selbst nach einigen Monaten haben wir dieses Buch nicht vergessen und denken immer wieder einmal darüber nach. Die Autorin des Werkes ist Ägypterin und die Parallelen zu politischen Vorfällen in ihrer Heimat sind offenkundig. Abseits von dem, was bei akuten Vorfällen in Ägypten in den Medien zu sehen ist, haben wir wenig Ahnung vom Leben und Alltag der Menschen dort. Deshalb ist – trotz seines fiktiven Charakters – "Das Tor" ein wertvoller Einblick in die Gedankenwelt und Kultur der Autorin und war ebenso faszinierend wie frustrierend. Unser Fazit: 4 Sterne für einen manchmal mühsamen, aber überwiegend spannenden Einblick in ein von politischen Ränkespielen gebeuteltes Land, in dem der Wandel hin zur diktatorischen Herrschaft anhand eines unbekannten und unverbrauchten Settings fesselnd bis zum Schluss dargestellt wird.

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Eine Dystopie nicht für Jedermann

Von: Der Büchernarr

02.05.2020

Dass dieses Buch im Jahre 2013 veröffentlicht wurde ist natürlich ebenso zufällig wie der Schauplatz in einem fiktiven arabischen Staat. Natürlich. Ein geschickt gewählter Schachzug der ägyptischen Autorin, um Niemandem auf die Füße zu treten. Die Schlange Die Idee der Dystopie ist schön schräg und über aller Maßen absurd. Vor allem, wenn es darum geht, eine Kugel aus dem Körper eines Menschen zu entfernen. Eine Kugel, die sich der Protagonist während der Unruhen eingefangen, die nie stattgefunden haben. Und damit zum Staatseigentum wurde, das nicht von einem x-beliebigen Arzt in einem x-beliebigen Krankenhaus entfernt werden darf. Das klingt nach willkürlicher Bürokratie. Und das ist gewollt. Und so warten die Menschen nicht nur für Stunden, sondern für Tage und Wochen. Das Traurige ist, dass eine solche Abstrusität wirklich vorstellbar ist. Es ist absehbar, dass es nicht wirklich um die Warteschlange vor dem Tor geht, sondern um die Menschen und die Beziehungen, die sie untereinander aufbauen. Und selbst das Tor als solches wird nur zur Randerscheinung und steht bis zum Ende lediglich symbolisch für die Bürokratie, die Willkür und die Unterdrückung. Allerdings bleiben die Figuren auf Distanz und berühren den Leser nicht auf emotionaler Ebene. Ich denke, dass diese “bürokratische Sprache” ein Stilmittel ist, um das Gesamtsystem besser darzustellen und die dargestellte Unterdrückung zu verstärken. Propaganda mit der einen Zeitungen und dem einen Fernsehsender wird ebenso dargestellt, wie massive Einschnitte in die Freiheiten des Alltags. Dabei überschreitet die Autorin bewusst realistische Grenzen, wodurch das Buch einen überzogenen, schwarzenhumorigen Anstrich erhält. Fazit Ich denke nicht, dass diese Dystopie in einem Atemzug mit Orwells 1984 genannt werden wird, aber “Das Tor” zeigt sehr eindrücklich, wie eine Unterdrückung der Bevölkerung durch Willkür und Propaganda vollzogen und von ihr erduldet wird oder besser werden muss. Der Sprachstil dürfte allerdings nicht jedem zusagen, so dass ich das Buch nicht grundsätzlich jedem empfehlen mag, zumal Dystopien für so manchen Leser etwas zu schwer sein dürfte. Wer allerdings gerne in düstere Zukünfte schaut, sollte unbedingt einen Blick wagen.

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Vita

Basma Abdel Aziz wurde 1976 in Kairo, Ägypten, geboren. Sie arbeitet als Künstlerin, Schriftstellerin und Psychiaterin, wobei sie auf die Behandlung von Folteropfern spezialisiert ist. In ihrer Heimat setzt sie sich unermüdlich für den Kampf gegen Unterdrückung und Verletzung der Menschenrechte ein. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Kairo.

Zur Autorin

Pressestimmen

»Eine aussagekräftige Kritik autoritärer Systeme und ihrer menschenverachtenden Mechanismen.«

Raphael Smarzoch, Deutschlandfunk, Sendung "Büchermarkt" (29. July 2020)

»Basma Abdel Aziz entwickelt in ihrem Romanerstling ein bedrückendes Szenario. Eine gültige Darstellung des Lebens unter einer totalitären Willkür-Herrschaft.«

»Abdel Aziz, die auch als Psychiaterin arbeitet, erzählt trocken und mit hintergründigem Humor, wie einem die Absurditäten einer Diktatur jede Luft zum Atmen nehmen.«

Martina Läubli, NZZ am Sonntag (CH) (31. May 2020)

»Ein bisschen kafkaesk und klug, ein sehr spannendes, sehr lesenswertes Buch.«

»Spannend und mit viel Gespür für die lokalen Verhältnisse geschrieben, zeigt sich das Buch überraschend zeitlos (...). Ein mutiger und unangepasster Roman.«

Kieler Nachrichten (05. May 2020)