Albrecht Schöne

Erinnerungen

Cover: Erinnerungen
Wallstein Verlag, Göttingen 2020
ISBN 9783835338111
Gebunden, 334 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Von der Herkunft, der Prägung durch ein konservativ-protestantisches Elternhaus über die Jugend im NS-Staat, den Krieg und das Studium im zerstörten Nachkriegsdeutschland entfaltet sich ein Lebensgang, in dem erlebte Geschichte und wissenschaftliche Reflexion wie Text und Kommentar zusammentreten. Es folgen die Stationen eines erfolgreichen Gelehrtenlebens mit kritischen Blicken auf die Studentenrevolte nach '68 und die Entwicklung der deutschen Universität. Immer verbinden sich persönliche Fragen und wissenschaftliche Antworten mit den Sehepunkten des Autors. Wie kaum ein anderer Gelehrter hat Albrecht Schöne die Reputation der Germanistik als einer deutschen Wissenschaft an den Universitäten und in der Welt geprägt. Auch davon erzählt sein bewegendes Erinnerungsbuch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2020

Patrick Bahners liest die Lebenserinnerungen des Germanisten Albrecht Schöne als "Enkel im Geiste", dem "sprachbildende Kraft", Goethe, bürgerliche Bildung und ein klarer Stil erstrebenswert erscheinen. Sowohl das literaturwissenschaftliche Erbe als auch die "außerliterarische Lebensthematik" des Autors scheinen Bahners von Interesse zu sein. Wenn Schöne aus dem Krieg und Nachkrieg berichtet, zeigt sich der Rezensent zwar mitunter erschüttert, er staunt allerdings auch, ob der Energie der geistigen Welt, die dem Autor zu allen Zeiten zugeflossen ist.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.07.2020

Rezensent Harro Zimmermann ahnt die Schönheit des Wortes mit den Erinnerungen des Germanisten Albrecht Schöne. Wie der Autor in diesem Vermächtnis noch einmal seine Hausgötter Goethe und Celan auftreten lässt, von seinem musischen Elternhaus berichtet, Verwundungen im Krieg, Studium und Lehre, erinnert Zimmermann nicht zuletzt an eine Germanistik abseits von "68er-Anti-Germanistik" und dem "Imponiergehabe" heutiger Literaturwissenschaft sowie an die Bedeutung des genauen Lesens. Mehr als eine Gelehrtenvita, versichert Zimmermann, eine Bildungsgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.07.2020

Mit einer merkwürdig gedämpften Besprechung ehrt Gustav Seibt dieses "Generationenbuch" des Göttinger Germanisten. Wir erfahren viel vom geistigen Wendepunkt, als mit dem Einfall eines Paulus-Zitats beim Holzfällen aus dem ehemaligen Jungvolkjungen und erfolgreichen Panzerleutnant ein Selbst-Denker und Forschender wird. Mit wachsender Zustimmung vollzieht der Rezensent die Lebensstationen des zunehmend in der Vergangenheitsbewältigung seines Faches aktiven Germanistikprofessors nach - einschließlich "bitterer" Erinnerungen an die Zeit der Studentenrevolte. Dass die Erinnerungen jedoch als "vertrauliches Buch für Kinder und Enkel" beginnen, dass in ihnen von vielen Begegnungen mit Dichtern die Rede ist, unter anderem Paul Celan, erfahren wir erst ganz zum Schluss. Da rührt den Kritiker das Private an, das der Memoirenautor mit der Auswahl einer "würdigen Grabstätte" auch als Lebensende in den Blick nehmen kann. Warum der geneigte Kritiker das Buch dann unter anderem "altdeutsch" nennt, und das womöglich freundlich meint, erschließt sich nicht recht.
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