Harald Haarmann

Lexikon der untergegangenen Sprachen

Cover: Lexikon der untergegangenen Sprachen
C.H. Beck Verlag, München 2002
ISBN 9783406475962
Paperback, 229 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Die "toten" Sprachen leben weiter in unserem kulturellen Gedächtnis. Dem Altgriechischen und dem Lateinischen verdanken wir einen großen Teil unseres Kulturwortschatzes, dem Phönizischen die Alphabetschrift, und viele andere alte Sprachen wie das Althebräische, Sumerische, Akkadische und Sanskrit haben sich durch Werke der Weltliteratur unsterblich gemacht. Dieses Lexikon beschreibt in mehr als 100 Artikeln die wichtigsten untergegangenen Sprachen...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.2003

Hunderte von Sprachen und Dialekten gibt es, die es gab, aber nicht mehr gibt. Ihren Spuren ist der Sprachhistoriker Harald Haarmann nachgegangen, unterteilt werden sie in vier Gruppen. Untergegange Sprachen ohne schriftliche Zeugnisse (wie Vandalisch oder Zimbrisch), solche, die Spuren in modernen Sprachen hinterließen (Phönizisch), diejenigen, die bis heute in ihren Nischen existieren (Latein, Altgriechisch) und zuletzt Sprachen, die in Rückzugsgebieten überleben (zum Beispiel Aramäisch). Vollständig, bedauert der insgesamt sehr wohlwollende Rezensent Thomas Fischer, ist diese Aufzählung nicht, es fehlten etwa die mühsam revitalisierten Sprachen (Hebräisch). Diesem und anderen Mängeln zum Trotz findet Fischer dieses Lexikon "konzise und verlässlich".
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.04.2002

Beate Seel stellt in ihrer Besprechung zwei Spachen-Lexika von Harald Haarmann vor: das "Lexikon der untergegangenen Sprachen" und das "Kleine Lexikon der Sprachen. Von Albanisch bis Zulu" (beide Beck Verlag).
Sichtlich begeistert beschreibt Seel die "Fülle sprachgeschichtlicher und kulturhistorischer Details", die in beiden Büchern präsentiert werden. In ihrer Besprechung konzentriert sie sich allerdings hauptsächlich auf das Lexikon der untergegangenen Sprachen. Diese würden von Haarmann in Artikeln vorgestellt. Gelernt hat Seel aus dem Lexikon auch, dass nicht das Englische schuld ist am Aussterben kleiner Sprachen. Verdrängt würden diese vielmehr von der "nächstgrößeren Regionalsprache". Seel empfiehlt beide Lexika nachdrücklich allen "Liebhabern von Feinheiten".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.04.2002

Von "trockener Kost", wie man beim Titel möglicherweise zu schließen geneigt sein könnte, keine Spur, freut sich Rezensent Hermann Unterstöger. Viel Informatives und Kurioses über die Sprachen findet er in Harald Haarmanns "Lexikon der untergegangenen Sprachen", das seines Erachtens ebenso profund und verständlich geschrieben ist wie Haarmanns "kleines Lexikon der Sprachen". Der Rezensent lobt insbesondere Haarmanns breite Darstellung des Lateinischen. Behutsam, wenn auch ohne Zimperlichkeit behandelt der Autor nach Einschätzung des Rezensenten das Verschwinden und Sterben von Sprachen. Zwar gewärtige Haarmann keinen "Zusammenbruch der sprachlichen Infrastruktur der Welt", bewerte aber das Sprachensterben doch als eine Erscheinung, der man nach Kräften entgegenwirken müsse, um das Weltkulturerbe und Weltwissen zu erhalten.
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