Hermann Beil

Theaternarren leben länger

Hundert und drei Geschichten aus dem Burgtheater
Cover: Theaternarren leben länger
Zsolnay Verlag, Wien 2000
ISBN 9783552049529
Gebunden, 178 Seiten, 17,38 EUR

Klappentext

Das Theater ließ Hermann Beil, Mitdirektor Peymanns und Dramaturg am Wiener Burgtheater, nicht los; es rumorte weiter ohne Unterlaß: die großen Szenen vor und hinter dem Vorhang, scheinbar nebensächliche Begegnungen, Beobachtungen, Bemerkungen, und immer wieder die Dichter und die Darsteller, denen Beils schier unerschütterliche Zuneigung gilt. Er notierte alles - von der ersten Begegnung mit Paula Wessely bis zu George Taboris Hund Gobbo, von Thomas Bernhards Lieblingsdirigenten bis zur sogenannten Sportstücktorte, von einem wundersamen Probenabend bei Giorgio Strehler und den ewigen Kämpfen mit den Behörden - und fügte sie zu ironisch-nachdenklichen Prosastücken und Dialogskizzen, vor denen keiner sicher sein kann.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.09.2000

Sehr unterhaltsam findet der Rezensent mit dem Kürzel "tlm" die Anekdoten, die der Wiener Dramaturg Hermann Beil aus seiner Zeit am Wiener Burgtheater zu berichten hat. 103 "kurze, meist prägnante und amüsante" Geschichten, chronologisch angeordnet, aus den Jahren 1986 bis 1999, erzähle der Weggefährte Claus Peymanns "völlig uneitel" und vermittele damit Einblicke in die Welt des Theaters und in den Schaffensbereich eines Dramaturgen. Beil bietet sowohl Reflexionen über die gesellschaftliche Aufgabe von Theater als auch Anekdoten über einige Künstler, z.B. wie George Tabori und Gert Voss, erklärt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.05.2000

Gerhard Stadelmaier macht sich in der letzten Zeit ein bißchen rar, was Theaterkritiken angeht. Müssen wir halt mit einer Buchkritik vorlieb nehmen. Auch gut. Es geht um dreizehn Jahre Burgtheater, die Peymanns Erster Dramaturg in 180 "klitzekleinen Kapiteln" beschrieben hat. Stadelmaiers Kritik ist wie ein Kuß, für den er sich zwei Tage nicht rasiert hat, damit es auch ordentlich kratzt. Zwei Dinge weiß er über Beil mitzuteilen: Er lächelt immer, und er schreibt gescheite Programmhefte, die man lesen kann. Was das Lächeln angeht, ist es dem Kritiker nicht unsympathisch, auch wenn er sich fragt: "Wo steht der Mann eigentlich? Der Mann steht nicht, er fällt unaufhörlich: in Theaterliebe". Ohne einen Unterschied zu machen, drücke der Autor jeden an sein Herz. Selbst korrupte Politiker oder ermordete Roma entlocken ihm "lächelndste Bitterkeit", notiert Stadelmaier spitz. Aber dann muß er sich wohl wieder an das Lächeln selbst erinnert haben: Dieses "Liebesbrevier" läßt sich "leicht und glänzend-obenhin" lesen, lobt er noch schnell.
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