Heute in den Feuilletons

Glück der Heuschrecken

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
06.02.2009. Viel Lob für Tom Tykwers Berlinale-Eröffnungsfilm "The International": Die Welt freut sich, dass Berlin darin so jung und frisch aussieht. Die FR freut sich über den bei aller Spannung doch reflektierten Ton. Der FAZ macht er Lust auf Kino. Die SZ erfüllt er mit größter Vorfreude auf das nächste Werk Tykwers. Nur die taz wünscht sich, der Held liefe nicht herum wie ausgespuckt. Die NZZ erliegt nicht Tykwer, sonder dem liebevollen Charme Peter Zadeks.

Welt, 06.02.2009

Mit Tom Tykwers Verschwörungsthriller "The International" ist die Berlinale "exzellent" eröffnet worden, freut sich Hanns-Georg Rodek, den der Film auch gelehrt hat, dass am undurchsichtigsten noch immer Glas ist: "Wo immer es Clive Owen auf seinem Kreuzzug für Aufklärung hin verschlägt - zum Hauptbahnhof, zum Interpol-Hauptquartier in Lyon, zum Bankensitz in Luxemburg, zum Pirelli-Turm in Mailand -, schon die Architektur signalisiert, wie viele Schichten zwischen ihm und der Wahrheit liegen. Man könnte eine ganze Untersuchung über die Funktion der Architektur in "The International" schreiben, hier nur noch ein Hinweis: Man achte darauf, wie jung und frisch Berlin in dem Film aussieht - und wie alt und verbraucht New York."

Zum Berlinale-Auftakt schreibt Rolf Giesen zudem über das 70-Millimeter-Format, dem die Retrospektive gewidmet ist. Eckhard Fuhr und Hanns-Georg Rodek unterhalten sich mit Filmproduzent Nico Hofmann über Kino und Fernsehen.

Weiteres: Michael Pilz bereitet auf die rapide steigenden Gema-Gebühren vor, die in Zukunft bei Konzertbesuchen gezahlt werden müssen. Michael Stürmer erkundet den berühmt-berüchtigten Khyber-Pass zwsichen Afghanistan und Pakistan. Daniel-C. Schmidt gratuliert Pierre Brice zum Achtzigsten. Besprochen werden Peter Zadeks Inszenierung von George Bernard Shaws "Major Barbara" in Zürich, eine Aufführung von Donizettis "Lucia di Lammermoor" an der New Yorker Met mit Anna Netrebko und Rolando Villazon.