Harry Windsor

Reserve

Cover: Reserve
Penguin Verlag, München 2023
ISBN 9783328602927
Gebunden, 512 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Für Harry ist der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählenEs war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten - und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde. Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen. In seiner unverstellten, unerschrockenen Offenheit ist "Reserve" ein einzigartiges Buch voller Einblicke, Eingeständnisse, Selbstreflexion und der hart erkämpften Überzeugung, dass die Liebe die Trauer für immer besiegen kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14.01.2023

Novina Göhlsdorf weiß nun auch nicht so recht, was sie von Prinz Harrys "Intimitätsoffensive" in der wohl eher von seinem Ghostwriter J.R.Moehringer verfassten Biografie halten soll. Von den Traumata, die der frühe Tod seiner Mutter Diana und seine Erfahrungen in Afghanistan verursacht haben, den strengen Bedingungen des Palastes bis zu seiner Rettung durch Meghan Markle attestiert sie Harry einen regelrechten "Erzählzwang", der nicht unbedingt zu sinnvollen Enthüllungen führt, wie die Schilderungen zu seinem halb erfrorenen Penis zeigen, sondern eher von der Logik zeugen, dass die (kolportierte) Wahrheit weh tun muss und umgekehrt, meint die Rezensentin. Dieser etwas absurde, für das Königshaus sicher nicht erfreuliche Text oszilliert zwischen befremdlich-schlechter Erzählung und über-intimer Inszenierung, urteilt sie - sie erfährt (zu) viel Privates

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.01.2023

Als "Bombe" wurde die diese Woche in sechzehn Sprachen erschienene Autobiografie von Prinz Harry angekündigt, Details über Erfrierungen am Penis, Koks, Entjungferung, eine Prügelei zwischen William und Harry oder 25 angeblich durch Harry getötete Taliban waren vorab durchgesickert. Lohnt es da überhaupt noch das Buch zu lesen, fragt sich Rezensentin Antonia Baum. Ja, denn es ist tatsächlich nicht schlecht - zumindest nicht so "grell und peinlich" wie vermutet, findet die Kritikerin. Das mag durchaus auch an Harrys Ghostwriter J. R. Moehringer, Romanautor und Pulitzer-Preisträger liegen, glaubt Baum. Wie auch immer, sie hat das Buch, das nicht ohne Verweise auf Hamlet oder den britischen Schriftsteller William Ernest Henley daherkommt, mit Gewinn gelesen: Von Trauer um den Tod der Mutter, Bruderzwist und dem Verhältnis zu Vater und Stiefmutter liest sie hier, selten falle ein böses Wort, es sei denn, es geht um die Presse: Dann verfällt Harry durchaus in "Kriegsmetaphorik", meint die Rezensentin. Insgesamt aber ist das Buch für sie der gerechtfertigte Versuch, die Deutung über die eigene Biografie zurückzugewinnen.