Peter Kemper

Eric Clapton

Ein Leben für den Blues
Cover: Eric Clapton
Reclam Verlag, Stuttgart 2020
ISBN 9783150112144
Gebunden, 272 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

"Wahrscheinlich gibt es einen Grund dafür, dass ich noch da bin. Und es wird immer wichtiger für mich, diesen Grund herauszufinden", meint Eric Clapton. Peter Kemper macht sich auf die Suche nach diesen Gründen. Er erzählt davon, wie ein unglücklicher weißer Jugendlicher aus zerrütteten Verhältnissen im Großbritannien der Nachkriegszeit überhaupt auf die Idee kommen konnte, sich dem amerikanischen, schwarzen Blues zu verschreiben. Er schildert, wie der Ausnahmemusiker seinen späteren Drogenkonsum in den Griff bekam, wie er Schicksalsschläge wie den Tod seines Sohnes verarbeitete - und woher Clapton die Kraft nimmt, weiterhin den Blues zu spielen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.08.2020

Rezensent Jens-Chrsitian Rabe hält Peter Kempers Buch über Eric Clapton nicht nur für eine gute Biografie des britischen Postars, sondern auch für einen wichtigen Beitrag zur Debatte um kulturelle Aneignung. Rabe findet die Diskussion wichtig und möchte die guten Argumente beider Seiten berücksichtigt wissen. Denn während sich die Rolling Stones immer auch für ihre in den USA fast vergessenen Vorbilder wie Howlin' Wolf stark gemacht haben, erinnert Rabe, sieht der Fall bei Eric Clapton anders aus. Dessen unbedarfter Umgang mit dem schwarzen Blues und sein legendärer rassistischer Ausfall kommen bei Kemper nicht zu kurz, versichert Rabe in einer kurzen Kritik, und auch Kapitel zu Blackness und dem Hipster machen das Buch für ihn sehr wertvoll.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.06.2020

Rezensent Cornelius Dieckmann findet Claptons Begriff von schwarzer Musik sowie seinen Rassismus ausgiebig behandelt in Peter Kempers Biografie des Blues-Musikers. Dass der Autor nicht zum Hagiografen wird, sondern Claptons Leben und Werk gründlich betrachtet, seine rassistischen Momente, seine Einflüsse und Komplexe und die Songursprünge, gefällt Dieckmann. Vor allem Kempers "fast soziologische" Sicht auf "rassische Konzepte im weißen Blues" überzeugt den Rezensenten durch analytische Schärfe. Ein, zwei Formulierungsausrutscher und sachliche Fehler findet Dieckmann verzeihlich. Die Gewichtung im Buch (200 Seiten bis 1976, 50 Seiten für den großen Rest) scheint Dieckmann allerdings verbesserungswürdig.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.03.2020

Hans-Jürgen Linke sehnt sich nach Claptons Spiritualität, dem Gefühl "absoluter Gegenwärtigkeit", wenn der Musiker den Blues spielt. Dazu und zu mehr regt ihn Peter Kempers Clapton-Biografie an, in der der Autor laut Linke Fragen des Blues wälzt, wie auch Fragen nach Claptons Entgleisungen in den siebziger Jahren oder nach der Halbwertszeit des Blues im Pop. Die im Band versammelten Fakten lassen Linke eine "von Widersprüchen gefurchte" Seele erkennen. Clapton is god? Clapton is good!, findet der Rezensent jedenfalls.