Ta-Nehisi Coates

Der Wassertänzer

Roman
Cover: Der Wassertänzer
Karl Blessing Verlag, München 2020
ISBN 9783896676580
Gebunden, 544 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben. Bisher kannte Hiram Walker nichts als ein Leben in Ketten. Aufgewachsen in der Sklaverei, musste er als kleiner Junge miterleben, wie seine Mutter verkauft wurde und für immer verschwand. Doch sie hat ihm eine seltene Gabe vererbt. Als diese ihn vor dem Ertrinken rettet, beschließt er aus der Gefangenschaft zu fliehen. So beginnt für Hiram eine abenteuerliche Reise von den Tabakplantagen West Virginias über geheime Guerillazellen in der Wildnis des amerikanischen Südens nach Philadelphia, wo ihn ein völlig neues Leben in Freiheit zu erwarten scheint. Doch zuvor muss er noch eine alte Rechnung begleichen und die Frau, die er liebt, und die, die ihn aufzog, in die Freiheit führen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.03.2020

Für Felix Stephan gehört Ta-Nehisi Coates unbestritten zu den wichtigsten intellektuellen Stimmen Amerikas, und sein mittlerweile berühmter Essay "Zwischen mir und der Welt" schöpfte seine Kraft nach Meinung des Rezensenten bestimmt auch aus der Tatsache, dass Coates lange an diesem Roman gearbeitet hatte, der jedoch in der Schublade blieb. Stephan sagt es nicht direkt, aber seiner Darstellung zufolge scheint "Der Wassertänzer" doch recht unausgegoren zu sein. Er spielt im amerikanischen Süden vor dem Bürgerkrieg und erzählt von dem jungen versklavten Hiram Walker, der sich als Sohn des Plantagenbesitzers völlig irrigen Hoffnungen hingibt. Was als klassischer Historienroman beginnt, entwickelt sich allerdings bald zu einer Superheldengeschichte, denn Hiram Walker entdeckt an sich übermenschliche Fähigkeiten. Die Kombination aus klassisch-europäischen und "krachpopulären Erzählmustern" überzeugt den Rezensenten nicht, dem eine literarische Emanzipation des schwarzen Autors lieber gewesen.
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