Joan Abelove

Catanhue - geh und komm wieder

(Ab 13 Jahre)
Cover: Catanhue - geh und komm wieder
C. Bertelsmann Verlag, München 2000
ISBN 9783570124406
Gebunden, 192 Seiten, 13,29 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Hilde Schruff. Eines Abends kommen "zwei alte weiße Damen" - in Wirklichkeit sind sie erst Ende Zwanzig - aus New York nach Poincushmana, einem peruanischen Dorf am Ufer eines Nebenflusses des Amazonas. Die beiden Ethnologinnen wollen zu Forschungszwecken ein Jahr lang bei den Isabo-Indianern bleiben. Mit wachsendem Interesse und Verärgerung beobachtet die Dorfgemeinschaft in den folgenden Wochen die beiden weißen Frauen, die sich einfach nicht zu benehmen wissen: Sie teilen ihre Vorräte nicht, sie wissen nicht, dass allmorgendliches Haarewaschen im Fluss zur täglichen Hygiene gehört und die simpelsten Fakten über Sex und Kindererziehung sind ihnen unbekannt. "Sie werden sich nie wie richtige Menschen zu benehmen lernen", meint die Mutter der 13-jährigen Alicia. Als Alicia aber einem Baby das Leben rettet und es bei sich aufnimmt, zeigen die Ladies als einzige Interesse an dem Kind, und so beginnt die Freundschaft zwischen den ungleichen Frauen. Alicia bemüht sich, den beiden Damen die Grundwerte menschlichen Verhaltens beizubringen. Aber die beiden Ladies lernen langsam - so langsam, dass die Dorfgemeinschaft sie aus Ärger über ihren Geiz eines Tages bittet, nach ihrem Urlaub nicht mehr ins Dorf zurückzukehren ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2000

In dem kleinen Dorf am Amazonas läuft alles anders als erwartet. So schlau und weltbeflissen sind sie gar nicht, die beiden Ethnologinnen, die sich eines Tages zu den Amazonasindianern gesellen. Von ihrem Vorrat an Reis und Keksen wollen sie nichts abgeben, und sie brauchen auch eine ganze Weile, um die Lebensweise der Indianer zu erkennen. `Humorvoll` und mit `Selbstkritik`, so Rezensentin Regina Riepe, schildert die Autorin, die selbst in den siebziger Jahren als Forscherin am Amazonas lebte, wahre Begebenheiten und Ereignisse,. Nicht nur lustige. Trotz der `überwiegend heiteren` Erzählweise berichte sie auch über Tod, Krankheit und andere Bedrohungen. Die Rezensentin hält dieses Buch für ein `reines Lesevergnügen`, das gegen Eurozentrismus und gegen eine sentimentale Schwärmerei für die `letzten Wilden` am Amazonas vorbeugt.
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