Umberto Eco

Der ewige Faschismus

Cover: Der ewige Faschismus
Carl Hanser Verlag, München 2020
ISBN 9783446265769
Gebunden, 80 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Roberto Saviano. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Faschismus und Totalitarismus, Integration und Intoleranz, Migration und Europa, Identität, das Eigene und das Fremde - die zentralen Begriffe in Umberto Ecos fünf Essays könnten kaum aktueller sein. Gerade in ihrer zeitlichen Distanz zeigt sich die Stärke von Ecos Gedanken: Losgelöst vom tagesaktuellen Geschehen, scheinen in ihnen die überzeitlichen Strukturen auf, die unserem Denken und Handeln zugrunde liegen. Seine Texte rufen die komplexe Geschichte der Herausforderungen wach, vor denen wir heute stehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.03.2020

Rezensentin Anna-Lena Niemann möchte Umberto Ecos Vorträge zu den Themen Faschismus, Migration, Intoleranz und Ethnologie ungern nur als "Erkenntnishappen" zu aktuellen Entwicklungen verstanden wissen. Ecos laut Niemann ohne jedes Schrille auskommender Appell, den Faschismus immer neu zu entlarven, das Glück der Befreiung durch Interpretation anzustreben, führe nämlich zum Glutkern des Faschismus, der Denken als Kastration begreife. Wie Eco den Leser in die Pflicht zur Auseinandersetzung mit faschistischer Rhetorik nimmt, versteht Niemann als Einladung.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.02.2020

Thomas Steinfeld befürchtet, dass Umberto Ecos Rede von 1995 zwar aktuell erscheinen mag, aber nicht wirklich etwas zum besseren Verständnis oder gar zur Verhinderung gegenwärtiger rechter politischer Tendenzen beizutragen vermag. Den Faschismus als "zeitübergreifendes Phänomen" zu verstehen, das möglicherweise der Hintergrund solcher Wiederauflagen, hält Steinfeld für falsch. Ecos Bestimmung des Faschismus scheint Steinfeld zudem nicht eben eindeutig. Als Trost taugt der Band ihm auch nicht, denn offenbar konnten auch Ecos kluge Gedanken die Welt nicht verändern, denkt bei sich der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 01.02.2020

Rezensent Marc Reichwein hätte gern Umberto Eco zurück. Den Scharfsinn und den Witz des Semiotikers vermisst er vor allem, wenn es um die Diagnose gesellschaftlicher Zustände geht, Stichwort: Rechtspopulismus. Da liefert der Band mit fünf politischen Vorträgen des Professore laut Reichwein höchst aktuelle Analysen. Etwa über das Wesen des Faschismus und Mussolinis Modebewusstsein, das gar zum Exportschlager taugte. Weil Eco mit solchen Gedanken nichts nivelliert, sondern postum Augen öffnet, scheint Reichwein der Band absolut bemerkens- und daher lesenswert.