Juli Zeh

Nachts sind das Tiere

Essays
Cover: Nachts sind das Tiere
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2014
ISBN 9783895614408
Gebunden, 360 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Die NSA-Affäre hat viele Internet-Nutzer verunsichert und verwirrt. Wir, die Politikverdrossenen, die "Einfach-so-Egozentriker", die Selbstquantifizierer, melden uns hektisch von Facebook und Co. ab. Juli Zeh, die einen weltweiten Schriftstellerprotest gegen die Überwachung initiiert hat, sieht das nicht ein. Engagiert verteidigt sie die Freiheit des Wortes und ermutigt uns, sie ebenfalls einzufordern. Sie hinterfragt, warum wir uns ein vorgefertigtes Schema von "Glück" überstülpen lassen, das "gesamtgesellschaftliche Zirkeltraining" klaglos mitmachen und uns so zu einer einheitlichen Masse entwickeln, die ihre Mündigkeit verspielt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2014

Nichts dagegen hat Lena Bopp, wenn Juli Zeh sich kritisch zu Fragen der Gesellschaft und Politik äußert, im Gegenteil. Dass die Schriftstellerin umtriebig und aktuell Zeitgeschehen kommentiert und hinterfragt, kann Bopp schon an der schieren Menge der hier versammelten Zeitungs- und Zeitschriftenartikel aus den Jahren 2005-2014 erkennen. Genau da liegt aber auch das Problem für Bopp: Es sind einfach zu viele Texte und zu wenige Gedanken. Was Zeh sorgt - Bundeswehreinsätze, Sicherheitspolitik, Internetrecht - findet Bopp nachvollziehbar, zumindest in der gebündelten Präsentation als Buch jedoch auch redundant und häufig formal umständlicher als der Gedankengang es nötig macht. Die Neigung der Autorin jedes ihrer Themen ins Allgemeine zu heben, geht der Rezensentin beim Lesen zusehends auf die Nerven. So irre bahnbrechend findet sie Zehs Erkenntnisse auch gar nicht.
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