Marianne Burkhalter (Hg.), Christian Sumi (Hg.)

Der Gotthard / Il Gottardo

Landscape - Myths - Technology
Cover: Der Gotthard / Il Gottardo
Scheidegger und Spiess Verlag, Zürich 2016
ISBN 9783858815033
Gebunden, 984 Seiten, 97,00 EUR

Klappentext

Der Gotthard ist seit historischen Zeiten das Wasserschloss und Zentralmassiv des europäischen Alpenraums. Er ist mythenumwoben, zivilisationsgetrieben und einem permanenten landschaftlichen Transformationsprozess ausgesetzt. Über fünf Jahre analysierten Marianne Burkhalter und Christian Sumi im Rahmen des Swiss Cooperation Programme in Architecture SCPA zusammen mit namhaften Experten das Gotthardgebiet. Das Projekt verbindet kartografische Forschungen, die geschichtliche Aufarbeitung technischer Entwicklungsprozesse, den sozialen und architektonischen Wandel und kulturwissenschaftliche Essays zum Brennpunkt Gotthard. Die mehr als dreißig großzügig illustrierten und in der jeweiligen Originalsprache Deutsch, Englisch oder Italienisch wiedergegebenen Essays lassen eine Enzyklopädie des Wissens und einen opulenten Bildatlas zur Wahrnehmung, Reflexion und Konstruktion der Landschaft Gotthard von immensem Reichtum entstehen. Enthalten ist auch eine Pointcloud-Darstellung der Gotthardregion auf DVD, die einen virtuellen Flug über die alpine Landschaft mit all ihren Unebenheiten, Abgründen, Erhebungen, aber auch über technische Errungenschaften wie die Eisenbahnstrecken und die Autobahn ermöglicht. Mit Beiträgen von Silvio Ammann, Silvia Beretta, Marianne Burkhalter, Jakob Burkhardt, Lorenza Boschetti Cambin, Raffaella Carobbio, Laura Ceriolo, Jürg Conzett, Dario Ganzetti, Urs Fanger, Simone Garlandini, Jean-Lucien Gay, Christophe Girot, Albert Kirchengast, Karl Kronig, Jachen Könz, Rahel Lämmler, Massimo Laffranchi, Luigi Lorenzetti, Ricco Maggi, David Mauro, James Melsom, Stefano Miccoli, Mario Monotti, Ákos Moravánszky, Marco Pogacnik, Andrea Porrini, Dunja Richter, Anna Schindler, Lukasz Stanek, Sebastian Stich, Flavio Stroppini, Christian Sumi, Gian Paolo Torricelli, Martina Voser, Pascal Werner und Christian Zellweger.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.05.2016

Ganze dreieinhalb Kilo wiegt dieser prächtige bebilderte Band über den Bau des Gotthard-Tunnels, informiert Jürg Altwegg. Und auch inhaltlich ist dieses Werk äußerst gewichtig, fährt der Kritiker fort: Garniert von zahlreichen Abbildungen, Illustrationen, Plänen und Fotos findet Altwegg knapp vierzig Essays auf Deutsch, Englisch und Italienisch, nie zusammengefasst oder übersetzt, aber äußerst informativ. Geordnet nach den Themenbereichen Landschaft, Mythos und Technologie liest der Rezensent in dem von zwei Schweizer Hochschulen veröffentlichten Forschungsprojekt, wie bereits der erste Gotthard-Tunnel seinen Erbauer Louis Favre finanziell ruinierte und schließlich in den Tod trieb und wie sich das neue Mammutprojekt des Gotthard-Basistunnels, der am ersten Juni eröffnet werden soll, bereits in den vierziger Jahren entwickelte. Mit Verweisen auf Henri Lefebvre und Roland Barthes erfährt der Kritiker auch wie Tunnel und Passstraßen die Vegetation und die Wahrnehmung der Landschaft verändern. Insbesondere lobt Altwegg den Beitrag Peter von Matts, der den Gotthard als Motiv der Weltliteratur würdigt.
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