Edmondo de Amicis

Liebe und Gymnastik

Roman
Cover: Liebe und Gymnastik
Manesse Verlag, München 2013
ISBN 9783717522560
Gebunden, 256 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner. Mit Nachwort von Manfred Pfister. Maria Pedani ist jung, selbstbewusst und hat eine Mission: Mit Gymnastik will sie Italien retten - und am liebsten auch den Rest der Welt. Als ihr der schmalbrüstige Don Celzani sein Herz zu Füßen legt, zeigt sie sich wenig beeindruckt. Ein verklemmter ehemaliger Priesterseminarist ist in ihrem Lebensplan nicht vorgesehen. Doch Don Celzani lässt nichts unversucht. Unter den staunenden Blicken der Turiner Nachbarn versucht er, sich als Mann neu zu erfinden. 1971 von Italo Calvino wiederentdeckt, wurde Edmondo de Amicis' humorvolle Emanzipationsparodie zwei Jahre später mit Senta Berger in der Hauptrolle verfilmt. Nun liegt der Roman erstmals seit hundert Jahren in neuer deutscher Übersetzung vor.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.05.2014

Maike Albath ist überrascht: So viel frivolen Humor wie in dem 1892 entstandenen Roman "Liebe und Gymnastik" hätte sie bei dem italienischen Autor Edmondo De Amicis gar nicht vermutet. Amüsiert liest sie dieses "ironische Sittengemälde", in dem sich ein seltsam verstockter, ödipal verstrickter und bewegungsfauler Herr namens Don Celzani in die Turnlehrerin Maria Pedani verliebt, ihr im gemeinsamen Turiner Mietshaus ständig Heiratsanträge macht und bald auch die gesamte kuriose Nachbarschaft miteinbezieht. Albath erfährt hier nicht nur viel Unterhaltsames über das städtische Bürgertum, sondern bewundert auch De Amicis' distanziert-spöttischen Blick auf die erzieherische Funktion der Leibesübungen der Turnpioniere.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.07.2013

Köstlich amüsiert hat sich Christiane Pöhlmann mit diesem kleinen Roman von Edmondo De Amicis, der, wie sie erklärt, allerdings durchaus ein politisches Ansinnen verfolgt. Es geht um Geschlechter-, genauer um Genderrollen. Wenn der Autor die Rollenmodelle seiner Figuren einfach umdreht, den Mann in die Küche, die Frau zur körperlichen Ertüchtigung bestellt, staunt Pöhlmann nicht schlecht. Dass es dem Autor bei Erscheinen des Textes 1892 schon auch um die nationale Bewegung in seiner Heimat Italien zu tun war, kommt hier laut Pöhlmann nicht allzu sehr zum Tragen. Dafür entdeckt die Rezensentin hier De Amicis boulevardeske Seite.
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