John Giorno

Große Dämonenkönige

Ein Leben voller Poesie, Sex, Kunst, Tod und Erleuchtung
Cover: Große Dämonenkönige
Secession, Berlin 2023
ISBN 9783966390682
Gebunden, 346 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Urs Engler. John Giorno war wie wenige andere mit jeder Faser seines Körpers und seinem ganzen Bewusstsein Teil des kulturellen Lebens von New York City, und er schreibt so persönlich und offen darüber wie kein anderer. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er, der bereits in einer intensiven Liebesbeziehung mit Andy Warhol lebte, in Warhols berühmtem ersten Film "Sleep". Dieser Liebschaft folgten weitere, u.a. mit Robert Rauschenberg und Jasper Johns, und zahllose Freundschaften mit zentralen Figuren der amerikanischen Kunst, Dichtung und Musik: Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Brion Gysin, Jane und Paul Bowles, John Cage, Bob Moog, Patti Smith, Robert Mapplethorpe, Keith Haring. Sie alle haben ihren Auftritt wie Giornos Reisen nach Indien, die AIDS-Epidemie und das Sterben von William Burroughs. John Giornos Arbeiten mit öffentlichen und populären Bildern, ihre Wiederholung und Serialisierung, die Überhöhung des Alltäglichen und die Glorifizierung des Gewöhnlichen, die Isolierung und Verallgemeinerung, Individualisierung und Anonymisierung, Mythologisierung und Entwertung, all das gehört ebenso zu den Grundoperationen der Pop Art, wie John Giorno durch seine Aktionen und Ausstellungen, seine Freund- und Liebschaften, Arbeitsbeziehungen und Veröffentlichungssysteme zu den Gestalten und Gestaltern der amerikanischen Kunst von Pop über Punk bis zu Graffiti und Appropriation gehört.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.01.2024

Nichts für schwache Nerven ist diese nun auch auf Deutsch verfügbare Autobiografie des Dichters John Giorno, hält Rezensent Maximilian Mengeringhaus fest: Sex und Drogen kommen sehr häufig, sehr explizit vor, auch die Auseinandersetzung mit Größen der amerikanischen Gegenkultur wie Ginsberg und Kerouac scheut der Autor nicht. Mengeringhaus findet hier vor allem einen spannenden Einblick in eine aufregende Epoche der (schwulen) amerikanischen Kulturgeschichte: von Woodstock, Warhol, Burroughs und fast jedem, der in der amerikanischen Kunst er 60er und 70er Jahre bedeutend war, erzählt Giorno. Ein echtes "Kuriositätenkabinett" und "Wunderhorn voller Anekdoten", das nun in der gelungenen Übersetzung von Urs Engeler entdeckt werden kann, freut sich der Kritiker.