Fred Pearce

Fallout

Das Atomzeitalter - Katastrophen, Lügen und was bleibt
Cover: Fallout
Antje Kunstmann Verlag, München 2020
ISBN 9783956143595
Gebunden, 350 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Tobias Rothenbücher. Gekündigte Atomabkommen, drohendes Wettrüsten, marode Kernkraftwerke … der Geist der Radioaktivität schwebt weiter über uns. Aber was genau wissen wir über die Folgen von Verstrahlung und die Gefahren, die von stillgelegten Meilern ausgehen? Wie leben die Menschen in und um die Sperrzonen? Und wohin mit dem ganzen Atommüll? Eine Reportagereise durch das nukleare Zeitalter. Hiroshima, Bikini Atoll, Sellafield, Tschernobyl, Fukushima, Gorleben - Namen, die nicht mehr nur Orte bezeichnen, sondern Katastrophen und immense materielle wie immaterielle Kosten. Sie erinnern an das Zusammentreffen von menschlicher Genialität, Machtmissbrauch und schlimmstem Versagen. Dabei hat ein jeder dieser Orte seine eigene ernüchternde Geschichte zu erzählen. Zusammen ergeben sie die Chronik des nuklearen Zeitalters. In seiner Reportage untersucht Fred Pearce die größten atomaren Desaster der letzten 70 Jahre und bereist die ikonisch gewordenen Orte.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 03.08.2020

Dagmar Röhrlich bekommt mit dem Buch des Umweltjournalisten Fred Pearce einen "erhellenden" Überblick über atomare Desaster weltweit. Orte wie Tschernobyl, Fukushima und Majak hat der Autor dafür besucht und hat mit Wissenschaftlern, Ingenieuren, Überlebenden und Ärzten gesprochen. Die Verlogenheit im Umgang mit der Atomkraft wird dabei für Röhrlich allenthalben erkennbar. Ungenauigkeiten in der Recherche kann sie dem Autor verzeihen. Für Röhrlich eine spannende Geschichte, wenngleich eine tragische.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.04.2020

Rezensent Christian Schwägerl geht mit dem Umweltjournalisten Fred Pearce auf nukleare Welttour, besichtigt nukleare Forschungs-, Lager- und Katastrophenstätten von Hiroshima über Tschernobyl bis Fukushima und lernt über die Sorglosigkeit im Umgang mit der Kernenergie und anhand von wissenschaftlichen Quellen über tatsächliche und nur vorgestellte Effekte der Strahlung. Für einen Nachruf auf die Atomenergie, wie der Autor es sich vorstellt, ist Schwägerl das Buch allerdings zu voreilig. Als Zwischenbericht taugt es aber schon, findet er, auch wenn der Blick in die Zukunft der Kernenergie naturgemäß leider fehlt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 21.02.2020

So fasziniert wie beklommen ist Rezensentin Susanne Billig mit dem britischen Wissenschaftsjournalisten Fred Pearce zu jenen Orten gereist, wo sich die größten Atomunfälle ereigneten: Ob in Sellafield, Fukushima oder Tschernobyl - stets kann ihr der Autor in seiner Reportage fesselnd, bewegend, detailtreu und "nervenzerrüttend spannend" verdeutlichen, wie es zu den Unfällen kam: "Menschliches Versagen in grotesken Ausmaßen" eint die Vorfälle, lernt Billig. Vor allem aber lobt die Rezensentin, dass Billig auch die Schicksale der "im Stich gelassenen", etwa der Fischer von Fukushima oder der Inselbewohner im Pazifik, ins Licht rückt.