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Stichwort
Identitätspolitik
Rubrik: 9punkt - 130 Presseschau-Absätze - Seite 2 von 9
9punkt 14.08.2020 […] Holocaust sollte in Israel eine bürgerliche, patriotische Pflicht aller Bürger sein - und eine feste Bindung an den Universalismus. Im Gegensatz dazu befördert die Holocausterinnerung derzeit eine Identitätspolitik nur für die Juden, nicht für alle Bürger, und ein mythisches Verständnis des jüdischen Staates als heiliges Gebilde. Das steht der Eigenschaft der Staatsbürgerschaft als demokratischem, vereinigendem […] 9punkt 31.07.2020 […] gibt nichts, was nicht auf unsere soziale Herkunft verweist."
Ein bisschen ähnliche Fragen stellt sich in der taz Peter Weissenburger anhand aktueller Debatten und ist zuversichtlich, dass sich Identitätspolitik und Diskurse einer eher sozial denkenden Linke vereinbaren lassen. […] 9punkt 24.07.2020 […] Partnerin bedroht, nicht in der Statistik über Rechte auftritt, sondern bei Gewalt gegen Frauen, werden die Mails des NSU 2.0 nicht in der Statistik über Gewalt gegen Frauen sichtbar sein."
Identitätspolitik ist nicht neu, schreibt Claudia Mäder in der NZZ. Nachdem Werbefachleute im amerikanischen Wahlkampf der 1920er zunächst Kampagnen auf den "Durchschnittsamerikaner" zuschnitten, konzentrierten […] 9punkt 22.07.2020 […] in allen Fällen, in denen sich ein Kollektiv imaginiert, das relativ deutliche Zugehörigkeitskriterien formuliert und sich vermittels dieser nach außen abgrenzt. Genau das ist heute Identitätspolitik. Identitätspolitik, von rechts oder links, ist die Idiotenantwort auf die Störung einer eingebildeten Eindeutigkeit, das ausgrenzende Abstellen und Fixieren auf vermeintlich eindeutige, fixe Besonderheiten […] 9punkt 21.07.2020 […] schon sagt, eher im Internet organisiert. Dazu zählen auch Autoren, die als "rechts" gelten, aber auch Leute wie Steven Pinker oder Ayaan Hirsi Ali: "Es geht um die sozialen Konsequenzen der Identitätspolitik, um die kulturelle Hegemonie des Dekonstruktivismus an Universitäten und ganz generell um das Aushalten von Unterschieden im Politischen, Geschlechtlichen oder Religiösen. Ein robustes Verständnis […] 9punkt 11.07.2020 […] Im Interview mit der Welt spricht der israelische Philosoph Omri Boehm über den Zionismus, Israel als Apartheidsstaat (was er als Beschreibung ablehnt), Identitätspolitik und den Universalismus: "Ich denke, die deutsche Diskussion um Kants Rassismus geht am eigentlichen Punkt vorbei. Ich kenne die Debatte aus den USA. Viele meiner Studenten denken, Kant sei ein Kolonialist und ein chauvinistisches […] seiner Zeit. Aber will man jetzt die Grundidee der Aufklärung auflösen? Die eigentliche Frage ist nicht, ob Kant Rassist war, sondern ob der Universalismus selbst rassistisch ist, wie jetzt die Identitätspolitiker von links und rechts behaupten. Wenn Universalismus rassistisch ist, war Kant Rassist. Wenn Universalismus aber die einzige Antwort auf Rassismus ist, dann ist Kant die beste Waffe gegen Rassismus […] 9punkt 09.07.2020 […] Bei hpd.de schildert Gunnar Schedel vom Alibri-Verlag, wie Religionskritik, die einst in die Toolbox der Linken gehörte, von der postmodernen Linken im Zeichen von Multikulturalismus und Identitätspolitik kassiert wurde: "Die beiden kritischen Perspektiven auf Religion - trifft sie richtige Aussagen über die Welt? Stützt sie die herrschenden Verhältnisse? - 'funktionieren' plötzlich nicht mehr. Denn […] 9punkt 27.06.2020 […] In der FR ist Christian Thomas der Furor, mit dem Denkmäler gestürzt werden, nicht geheuer. Ihm graut vor einem "Regime der Affekte", das mit der Identitätspolitik einziehe und bei dem das Argument durch die allergische Reaktion ersetzt werde: "Abgesehen davon, dass es, wie Berichte aus der Reformation oder der Französischen Revolution nahelegen, auch um so etwas wie Sadismus am toten Objekt geht, […] 9punkt 23.06.2020 […] Isolde Charim nicht sehr glücklich mit dem neuen Denkmalsturz, denn nach dem Tod von George Floyd gehe es in den USA nicht um Minderheitenrechte, sondern um gleiche Rechte für alle: "Das ist keine Identitätspolitik, die Minderheiten stärken und damit auch in eine Nische stellen will. Es ist vielmehr eine neue Perspektive auf die Gesamtgesellschaft - aus einem spezifischen Blickwinkel. Aus jenem, wo offe […] einfordern. Genau das macht auch ein breites Bündnis möglich. Genau das ermöglicht auch, dass sich Menschen aller Hautfarben an dieser Auseinandersetzung beteiligen. Nun mittels Denkmalstürzen wieder Identitätspolitik zu betreiben, ist ein Rückschritt."
Auf taz online schreibt Jan Feddersen den Nachruf auf den im Alter von 85 Jahren verstorbenen israelischen Politikwissenschaftler Zeev Sternhell: "So sehr […] 9punkt 22.06.2020 […] Als könnte man sie nicht genauso einzeln auffächern in die jeweilige Sprecherposition, die für alles, was sie sagen, maßgeblich ist. Es ist eben das Private politisch, und im Grunde ist alles Identitätspolitik. Manchen erscheint es dennoch ganz hilfreich, BPoC immer wieder eine Opferhaltung zu attestieren, während sie selbst auf ihrem über die Jahre sorgfältig gemäuerten Podestchen die "neutralen" […] 9punkt 22.06.2020 […] In identitätspolitischen Debatten sehr hilfreich findet der Soziologe Armin Nassehi die etwas in Vergessenheit geratene Kulturtheorie des Amerikaners Talcott Parsons (mehr hier), demzufolge Kultur und […] 9punkt 20.06.2020 […] in Barbara Junge rudert ein wenig zurück und findet nur das, dass "Satire fast alles darf". Stefan Reinecke will die Ausflucht in Satire-Floskeln eh nicht gelten lassen und nimmt die extreme Identitätspolitik mit ihrem Wir-Die-Raster in die Pflicht: "Die Hybris, diskursive Regeln ignorieren zu dürfen, gedeiht offenbar auf dem Humus des Bewusstseins, Betroffene zu repräsentieren, recht gut. Aber dieses […] 9punkt 11.06.2020 […] einer Bewegung wahr- und ernst genommen zu werden, beseelt von der Überzeugung, eine überlegene Sicht auf die Dinge zu haben. Dieser Hang zur unbedingten Selbstbehauptung ist der Motor derjenigen Identitätspolitik, die den Grundton der öffentlichen Debatte zu Gesellschaftsthemen fast überall dominiert." […] 9punkt 10.06.2020 […] wäre, würde sich ein Debattenbeitrag hier nicht lohnen, aber es ist schlimm und gefährlich... Wer den Begriff des 'weißen Privilegs' im Namen des Antirassismus benutzt, spielt das Spiel der Identitätspolitik, die kommunitaristische Clans dem nationalistischen und rassistischen Block entgegenstellt."
Im Interview mit der Welt spricht der Nordamerikahistoriker Michael Hochgeschwender über das Männ […] 9punkt 06.06.2020 […] Für den amerikanischen Autor Thomas Chatterton Williams zeigt sich gerade, dass Identitätspolitik nur in eine Sackgasse führen kann, denn Donald Trump ist der größte Identitätspolitiker von allen, sagt er im Welt-Interview mit Wieland Freund: "Meine These, die meines Erachtens gerade bestätigt wird, lautet: Obwohl Rasse nichts Reales ist, ist der Rassismus sehr real und erst er und seine Kategorien […] einem Text, den der Tagesspiegel von der deutschen Welle übernimmt: "In Brasilien enden die Militärdiktaturen immer nur für die Weißen, nie für die Schwarzen", mahnt Cuenca: "Obwohl eine fragile Identitätspolitik in jüngerer Zeit versuchte, die Ungerechtigkeit etwas abzumildern, hat das Land, das als letzte westliche Nation die Sklaverei abschaffte, seinen strukturellen Rassismus beibehalten. Diese Un […]