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Stichwort
Islam
Rubrik: Blog - 14 Artikel
Redaktionsblog - Im Ententeich 28.01.2015 […] die Muslime nicht gezwungen werden, sich zu der Sache zu verhalten. Die Deutschen sollen ihre Nazizeit aufarbeiten, die Amerikaner die Sklaverei, die Franzosen ihre Kolonialvergangenheit. Aber den Islam zur Selbstreflexion aufzufordern – das wäre Islamophobie.
Andreas Zielcke hat in der SZ am Freitag geschrieben, was man einen "klugen Text" nennt, virtuos verschwurbelt, sich nach allen Seiten absichernd […] Die eigentliche Spitze von Zielckes Artikel liegt darin, dass er ausgerechnet Anshuman A. Mondal zum akademischen Sittenrichter für die Grenzen von Satire erklärt, dessen gerade publiziertes Buch "Islam and Controversy" vielen in diesem Moment wie gerufen kommt. Mondal, Anglist an der Londoner Brunel-Universität, versucht explizit den von Autoren wie Salman Rushdie und Kenan Malik verfochtenen uni […] akzeptieren, der sie unterliegt."
Diesen Begriff der Meinungsfreiheit appliziert Zielcke nun also auf Charlie Hebdo und kommt zu keinem guten Ergebnis für die Zeitschrift. Sofern ihre Karikaturen den Islam attackierten, attackierten sie zwar eine Figur der Macht und seien somit legitim. Aber Charlie Hebdo verkenne den Kontext dieser Zeichnungen: Innerhalb Frankreichs seien die Muslime eine Minderheit […] Von
Thierry Chervel
Redaktionsblog - Im Ententeich 23.05.2011 […] kann als "islamophob" nur bezeichnet werden, wer Angst vor dem Islam hat. Lassen wir einmal beiseite, dass Phobien grundsätzlich Ekel-, Lähmungs- und Fluchtreflexe hervorrufen und insofern mangels Agressionspotenzial nicht einmal der diffus mitgemeinte Sinn von "Islamhass" oder "Rassismus" getroffen wäre: Wenn jemand keine Angst vor dem Islam hat, dann doch wohl Publizisten, die dessen sozialen Fallout […] dass ihnen selbst die minimalen Freiheiten, die ihnen in den säkularen Diktaturen gewährt wurden, wieder abgesprochen werden. Revolution sieht anders aus. Der gesellschaftspolitische Teufelskreis im Islam lässt sich so nüchtern wie fatalistisch so beschreiben: solange eine Religion sich anmaßt, als totalitäre Ideologie jeden Atemzug der in einem Land lebenden Menschen zu maßregeln und diese von Anbeginn […] wie es passieren konnte, dass eine religiös fanatisierte Minderheit von Jugendlichen ungehindert der Gesamtgesellschaft eine Sexualmoral aus dem Mittelalter diktiert.
Nein, wenn jemand Angst vor dem Islam hat und insofern semantisch korrekt als "islamophob" bezeichnet werden darf, dann sicher nicht die als Geisteskranke diffamierten Herzinger, Broder, Kelek, etc., sondern umgekehrt genau jene, die aus […] Von
Daniele Dell'Agli
Redaktionsblog - Im Ententeich 27.07.2009 […] Jahrhundert war säkular, nicht religiös", gibt er zu bedenken, "Lenin und Mao waren bekennende Anhänger von Aufklärungsideologien." Genau den gleichen Einwand hatte auch schon Garton Ashs Antipode in der "Islam in Europa"-Debatte, Pascal Bruckner, gemacht - und abgewehrt: "Man hat im 20. Jahrhundert mehr gegen Gott getötet als in seinem Namen. Und doch wurden der Nationalsozialismus und nach ihm der Kommunismus […] keine Haftung übernommen. Manche wollen sie durch Terror erringen, andere begnügen sich mit der Abspaltung einer Community und Terror nach innen.
Nichts in der Reaktion westlicher Gesellschaft auf Islam oder Islamismus ähnelt derartigen Lehren oder Verhaltensweisen. Es gibt Intoleranz, gewiss, und Indifferenz, Rassismus, Diskriminierung, das ganze Repertoire alltäglicher Gemeinheiten, unter dem allerdings […] europäische Kultur ihr geistiges Gleichgewicht und die Rechtfertigung ihres Anspruchs auf Universalität finden." Die Ideen der Aufklärung stehen darum auch nicht als "westliche Werte" im Gegensatz zum Islam. Sie setzen zunächst einmal eine Lösung von den eigenen Religionen und Traditionen voraus. Paradoxerweise wird die aus der Aufklärung geborene Demokratie dadurch zu dem einzig möglichen Regime, das […] Von
Thierry Chervel