≡
Stichwort
Israel
1207 Presseschau-Absätze - Seite 3 von 81
9punkt 24.01.2024 […] rätselhaft und sinnlos sein darf. Aktivismus zielt aber auf Eindeutigkeit und Verständlichkeit. Aktivismus provoziert Zustimmung oder Gegnerschaft - und dass der Kultursenator einen Aktivismus, der Israel als Apartheidstaat und Siedlerkolonie verleumdet, das Gebiet vom Jordan bis zum Mittelmeer von den Juden befreien und den Terror der Hamas als Befreiungskampf feiern will, dass Chialo also diesen […] Ähnliches schlägt Wessel für Anderson vor. Anderson hatte 2021 zusammen mit Bonaventure Ndikung, Annie Ernaux und 1.100 anderen Prominenten den "Letter against Apartheid" unterzeichnet, darin heißt es "Israel ist die kolonisierende Macht. Palästina ist kolonisiert. Das ist kein Konflikt: das ist Apartheid." Es ist übrigens durchaus von Belang, die antiisraelischen Engagements von Künstlern zu prüfen, denn […] auf einem Klimakongress in Hamburg auf großer Bühne sprechen, fragt Frederik Schindler in der Welt. Die Einladung der Klimaaktivistin Zamzam Ibrahim, die BDS-Unterstützerin ist und das Existenzrecht Israels verneint, muss vom Senat unbedingt zurück gezogen werden, fordert Schindler: "Die Hamburger Kulturbehörde schließt sich zwar der Kritik an den antisemitischen Äußerungen Ibrahims an, verweist aber […]
9punkt 19.01.2024 […] sich jedoch gegen Israel, tragen sie plötzlich das volle politische Ornat. Nach den Massakern vom 7. Oktober behauptete Butler in einem Interview mit Democracy Now, die Hamas sei keine Terrororganisation, sondern 'bewaffneter Widerstandskampf'. Wenn es noch eines Beweises für die Inkohärenz bedurfte, die diese intellektuelle Bewegung antreibt, so kann man ihn hier finden: Israel wird gemeinhin (und […] (und zu Recht) als 'rassistisch' bezeichnet, weil das Judentum in das gesamte kulturelle Gefüge Israels eingebettet ist, weil Nicht-Juden als Außenseiter betrachtet werden und weniger Rechte haben als Juden. (…) Was für die Muslime akzeptabel und legitim ist, wird als abscheulich dann gebrandmarkt, wenn es von Juden kommt. Wenn das keine intellektuelle Scheinheiligkeit ist, so sieht es zumindest schwer […]
9punkt 18.01.2024 […] überschreiten", mit ihren "kenntnisfreien Pauschalurteilen". Deshalb wünscht sich Friedländer, dass man sich "am 27. Januar in diesem Jahr daran erinnert, wozu der Staat Israel geschaffen wurde - als Zuflucht und nicht, wie es Israel in der Terminologie der postkolonialen Forschung vorgeworfen wird, als ein Projekt des Siedlerkolonialismus. Der Zionismus entstand im 19. Jahrhundert als Reaktion auf den […] Judenstaat' unter dem Eindruck der Dreyfus-Affäre in Frankreich. Leider scheinen jene, die Israels Gründung als kolonialen Akt diffamieren, blind für diese Hintergründe zu sein. Und leider sitzen im Kabinett Netanjahu Männer wie Ben-Gvir, die tatsächlich Siedlerkolonialisten sind. Sie wollen ganz Eretz Israel, from the river to the sea, um die Formel einmal umzudrehen."
Warum ignoriert die Uno, die […] Die Regierung Netanjahu ist eine Katastrophe für Israel, findet der Historiker Saul Friedländer im Interview mit der Zeit. Das zeigte sich auch beim erfolgreichen Angriff der Hamas. In Amerika, wo er lebt, verstört ihn aber vor allem "der wachsende Antisemitismus vor meiner Haustür, etwa auf dem Campus meiner Universität, der UCLA. Das ist an vielen Unis ein Problem, und es sind nicht nur palästinensische […]
Magazinrundschau 22.01.2024 […] Wie geht es mit Israel weiter, fragt sich David Remnick, der seit dem 7. Oktober mehrfach in das Land gereist ist und mit vielen Parlamentariern, Intellektuellen und Militärs über die Hamas, mögliche Lösungen des Gazakonflikts und vor allem über Regierungsoberhaupt Benjamin Netanjahu gesprochen hat, der seit 2009 fast durchgängig an der Macht ist. Auch, wenn die Zustimmung zu ihm in der Bevölkerung […] gesprochen, so zum Beispiel mit Aaron David Miller: "'Der politische Narzissmus, der Netanjahus Karriere insbesondere im letzten Jahrzehnt ausmachte, ist beeindruckend. Die Schwierigkeiten, mit denen Israel konfrontiert ist, sind unvorstellbar, und trotzdem fügt der Regierungschef jeder Entscheidung eine Fußnote an: Was bedeutet das für meine politische Karriere und meine Freiheit?'"
Weitere Artikel: […]
9punkt 10.01.2024 […] Palästinenser äußern würde. Aber ich sitze in Israel."
In der Welt sieht Henryk M. Broder die Forderung der CSU nach härteren Strafen für antisemitische Straftaten, die vom Präsidenten des Zentralrates der Juden unterstützt wird, als naiv an. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass die Maßnahmen kaum abschreckend wirken, zudem "verkleiden" sich Antisemiten gern als Israel-Kritiker. Hinzu komme die Fehleinschätzung […] elle schreibt sie Deutschalnd einen großen Einfluss auf den Konflikt zu: "Anders als auf Putin hätte Deutschland, hätte die Europäische Union Einfluss auf Netanjahu. Doch am internationalen Druck, Israel möge sich mäßigen in seiner Kriegsführung, sind wir wenig beteiligt. Und mit 'wir' meine ich das offizielle Deutschland ebenso wie die Bewegung auf der Straße. Was sich Palästinasolidarität nennt, […] Begriffs in Deutschland als Volksverhetzung geahndet wird, leben wir offensichtlich in einem seltsam verengten Gehäuse. Doch darf sich deshalb das Denken und Empfinden nicht verengen."
Südafrika hat Israel in Den Haag wegen Völkermord angeklagt - und das in einem erstaunlichen Tempo, schreibt Claudia Bröll in der FAZ: "Offenkundig arbeiteten Juristen rund um die Uhr an dem 84 Seiten langen Dokument, […]
9punkt 04.01.2024 […] flüchten kann, und auch keinen mehr geben wird'."
Jan Feddersen hält in der taz ein Plädoyer pro Israel aus linker Perspektive: "Israel müsste für Linke - nicht: Linksidentitäre, die vom Global South sprechen und die Welt sich nur ethnisiert vorstellen können, nicht als Mixtur wie eben etwa in Israel - auch deshalb attraktiv sein, weil es Meinungs- und Organisationsfreiheit gibt. Weil dessen arabische […] ausgerechnet viele Mitstreiter der israelischen Friedensbewegung. Mariam Lau hat für die Zeit mit einigen von ihnen gesprochen, darunter mit Fania Oz-Salzberger, Tochter von Amos Oz: "In diesen Tagen in Israel eine demokratische Linksliberale zu sein, sagt die Historikerin bitter, heiße, an vier Fronten zu kämpfen: 'Gegen einen barbarischen islamischen Dschihadismus. Gegen einen messianischen jüdischen […] arabische BürgerInnen einen viel höheren Lebensstandard genießen als etwa in Staaten wie Jordanien, dem Libanon oder Ägypten. Nichts in Israel ist paradiesisch, im Gegenteil. Gegen die Politik Netanjahus hat die Hälfte der jüdischen Israelis (und auch der nichtjüdischen BürgerInnen) in den zehn Monaten vor dem 7.Oktober Woche für Woche lautstark protestiert. Das sind politische Kulturen der Selbstkritik […]
9punkt 02.01.2024 […] e, so sie ihr antifaschistisches Erbe hochhalten, trennen sehr genau zwischen Juden und Israel; es sind in ihren Augen Phänomene, die in ganz unterschiedliche politische Raster fallen. Und auch die staatspolitisch gestützte Erinnerung an die Shoah in der Bundesrepublik identifizierte ja das Judentum mit Israel keineswegs. In Wirklichkeit ist dieses Verhältnis niemals klar bestimmt worden. Hätte sich […] sich Deutschland das israelische Selbstbild vollständig zu eigen gemacht, würde es auch den israelischen Alija-Zionismus unterstützt haben, die Rückkehr der Jüdinnen und Juden auf das Territorium Israels. Stattdessen verfolgte die Bundesrepublik ein eigenes Interesse. Wichtiger erschien, Jüdinnen und Juden zu einem Leben in Deutschland zu ermutigen. An dieser Stelle musste sich beweisen, dass die Deutschen […] sich gewandelt hatten. Als Juden dann in nennenswerter Weise kamen, spät und im Wesentlichen in Großstädte wie Berlin oder Frankfurt, gab es keine Notwendigkeit, sich auf der weltpolitischen Bühne zu Israel zu bekennen." […]