Kai Vogelsang

China und Japan

Zwei Reiche unter einem Himmel
Cover: China und Japan
Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2020
ISBN 9783520256010
Gebunden, 528 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Die chinesisch-japanischen Beziehungen sind ein Paradox: Chinesen und Japaner waren im Laufe ihrer Geschichte die größten Freunde und die ärgsten Feinde; sie liebten sich und sie hassten sich; sie hatten höchsten Respekt voreinander und verachteten einander zutiefst; sie glichen sich an und grenzten sich ab; sie waren dem anderen Segen und Fluch. Doch nie konnten sie sich voneinander lösen. So unentwirrbar sind ihre kulturellen Traditionen ineinander verstrickt, dass ein Land nicht mehr ohne das andere denkbar ist. Trotzdem versteigen sich aktuell selbst Wissenschaftler dazu, von einem 'ewigen Konflikt' zwischen den beiden Ländern zu sprechen. Kai Vogelsang will mit seiner chinesisch-japanischen Kulturgeschichte einen Beitrag dazu leisten, dieses Bild ins rechte Licht zu rücken. Ein mutiges Buch, das Europäern, die gegenüber dem fernen Ostasien gerne etwas ignorant auftreten, die Kulturen dieser beiden faszinierenden Länder ein Stück näherbringt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 18.04.2021

Rezensent Mark Siemons erfährt vom Sinologen Kai Vogelsang, wie sich die geopolitische Beziehung zwischen Japan und China über die Jahrhunderte gestaltete und Traditionen und Kategorien zwischen den Staaten wechselseitig adaptiert wurden. Für Siemons Gelegenheit, einen "Kulturimport" sondergleichen nachzuvollziehen, in Schrift, Politik, Religion. Für Siemons öffnet sich ein fremder Kosmos geistiger Beeinflussung, den der Autor seiner Meinung nach differenziert und genau nachzeichnet. Ausnahmen aus der Mode oder aus der Tischkultur notiert Vogelsang nämlich auch, so der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.03.2021

Rezensent Matthias Nass ist begeistert von dieser Geschichte der chinesisch-japanischen Beziehungen. Er erzählt sie in Hauptzügen, wie er sie bei Vogelsang gefunden hat: Jahrtausende lag die chinesische Kultur in der Entwicklung vorn, dann die Japanische, gibt der faszinierte Kritiker wieder, immer wieder lernte die eine von der anderen - leider auch den Nationalismus, der zu Krieg und Eroberung führte und 1937 im japanischen Massaker von Nanking endete. Erst nach Revolution und Konsolidierung Chinas unter Deng Xiaoping kam es zu einem Friedensvertrag, erfährt er in diesem "glänzenden" Buch. Die machtpolitische Verortung Japans im amerikanischen Lager, also gegen China, stellt den Anbruch eines asiatischen Zeitalters im Selbstverständnis beider Länder nicht in Frage, warnt der Kritiker.