Albert M. Debrunner

"Zuhause im 20. Jahrhundert" - Hermann Kesten

Biografie
Cover: "Zuhause im 20. Jahrhundert" - Hermann Kesten
Nimbus Verlag, Wädenswil 2017
ISBN 9783038500322
Gebunden, 450 Seiten, 36,00 EUR

Klappentext

Hermann Kesten (1900-1996) ist eine Jahrhundertgestalt. Er prägte die Literaturszene der Weimarer Republik, war eine zentrale Figur des Exils und trug wesentlich zu den Debatten der jungen Bundesrepublik bei. Er verfasste zahlreiche Romane und Erzählungen, versuchte sich als Dramatiker und schrieb Gedichte. Nach dem 2. Weltkrieg war er neben Thomas Mann und Lion Feuchtwanger der meistgelesene deutsche Autor in den USA. Bleibende Verdienste erwarb er sich zudem durch die Werkausgaben von Joseph Roth und René Schickele sowie durch literarische Porträts und Briefsammlungen zum Exil.
Im galizischen Podwolozyska geboren, verbrachte Kesten seine Kindheit und Jugend in Nürnberg. Nach einem abgebrochenen Studium zog er nach Berlin, wo er als Lektor für den legendären Kiepenheuer Verlag arbeitete und Erfolg mit seinen ersten Romanen fand. 1933 sah er sich gezwungen, Deutschland zu verlassen. Die nächsten sieben Jahre lebte er in Frankreich und betreute von Paris aus die deutsche Abteilung des Amsterdamer Verlags Allert de Lange. 1940 floh er in die USA, wo er Hunderten die Einreise nach Amerika ermöglichte. 1949 wurde er amerikanischer Staatsbürger, zog aber Mitte der 50er Jahre nach Rom und nach dem Tod seiner Frau nach Basel.
Albert M. Debrunner hat sich über mehr als 25 Jahre mit Hermann Kesten beschäftigt, um dessen spannendes und vielfältiges Leben erzählen zu können. "Zu Hause im 20. Jahrhundert" ist die erste Biografie über den Autor.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.07.2017

Bernd Noack lernt in Albert M. Debrunners "erster" Kesten-Biografie einen Schriftsteller kennen, der der Finsternis des Nationalsozialismus entkam, nur um das Nürnberg seiner Jugend ein Leben lang zu vermissen. Tragisch scheint Kestens Lebensweg dem Rezensenten in mehrfacher Hinsicht, wie der Autor ihm detailgenau vermitteln kann. Auch wenn Kestens Prosa Noack schwerfällig erscheint, sein Leben in Debrunners Sicht ermöglicht ihm nicht zuletzt den Gang durch ein Jahrhundert der Gegensätze. Einen besseren Begleiter durch ein verschwundenes Europa als Kesten kann sich Noack nicht denken.
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