Gunda Windmüller

Weiblich, ledig, glücklich - sucht nicht

Eine Streitschrift
Cover: Weiblich, ledig, glücklich - sucht nicht
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2019
ISBN 9783499634130
Paperback, 288 Seiten, 14,99 EUR

Klappentext

Über die Kunst, glücklich single zu sein - ein Debattenbuch mit hohem Identifikationspotenzial. Gunda Windmüller plädiert leidenschaftlich dafür, unser Bild von der bemitleidenswerten Singlefrau zu überdenken. Und sie macht Mut: Denn das Leben allein kann verdammt gut sein. Leider nimmt das den meisten Frauen ohne festen Partner nach wie vor kaum einer ab. "Was macht die Liebe? Hast du schon mal Online-Dating probiert?" Das ist gut gemeint, es schwingt aber immer mit: Was stimmt nicht mit dir? Die wichtigere Frage lautet jedoch: Was stimmt nicht mit einer Gesellschaft, in der allen Scheidungsstatistiken zum Trotz die dauerhafte Paarbeziehung nach wie vor als Nonplusultra gilt?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 17.04.2019

Toll findet Rezensentin Tabea Grzeszyk, wie die Journalistin hier mit Statistiken, Interviews und eigenen Erfahrungen gegen das Klischee zu Felde zieht, eine alleinstehende Frau ab Mitte dreißig sei ein Mängelwesen. Unverblümt und doch unterhaltsam nennt Grzeszyk die Streitschrift, mitunter nur etwas repetitiv und mit dem rosa Cover in der Farbgebung etwas fragwürdig. Aber auch wenn sie nicht verrät, wie die Autorin zu ihrem Fazit kommt, dass sich Liebe für Frauen nicht lohne, annonciert sie immerhin, dass es einschlage wie eine Bombe.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.04.2019

Rezensentin Marlen Hobrack findet es schön und gut, dass Gunda Windmüller mit ihrer "Streitschrift in Wattebäuschchenrosa" dagegen angeht, dass die Allgemeinheit Frauen suggeriert, sie könnten nur in Beziehungen wirklich glücklich sein. Windmüller hält diesen Mythos für eine nötige Bedingung dafür, dass Frauen all die Nachteile in Kauf nehmen, die eine Familie für sie statistisch betrachtet mit sich bringt, erzählt die Kritikerin. Hobrack selbst beschleicht bei der Lektüre aber immer deutlicher das Gefühl, dass Gleichberechtigung in Wirklichkeit erst erreicht ist, wenn Frauen sich nicht mehr ständig für ihre Lebensführung rechtfertigen. Insofern ist die Rezensentin mehr dafür, dass Frauen mal "einfach machen" anstatt immer weiter zu theoretisieren.