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Stichwort
Literaturkritik
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Essay 07.08.2015 […] alle Artikel der Debatte.
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Über Geschmack lässt sich streiten. Worüber denn sonst. Über das Wetter etwa?
Aber die Literaturkritik hat das Streiten verlernt, das Streiten darüber, was ein guter Text ist und was nicht. Warum? Auch die Literaturkritik kann sich nicht vom Mainstream lösen und Mainstream ist heute: Geschmack ist subjektiv; jedem Tierchen sein Pläsierchen; alles ist gut […] stetig zurück, die Klickzahlen sind unterirdisch.
Darum läuft die derzeitige Debatte über Literaturkritik weitgehend in die falsche Richtung. Europa braucht keine neue Literaturzeitung im Online-Format. Nötig ist vielmehr, wie die Journalistin und Autorin Sieglinde Geisel fordert, eine Erneuerung der Literaturkritik.
Dazu müssen wir uns aber zuerst vom Dogma lösen, dass Geschmack subjektiv ist. Geschmack […] eten und sagen: euer Geschmack sagt viel aus über euch, doch das, was er über euch aussagt, ist nicht gut. Will Kritik also relevant sein, gibt es für sie nur einen Weg aus der Krise: hin zur Literaturkritik als Gesellschaftskritik.
Kritisiert werden müssen aber nicht die Präferenzen der abgehängten Gruppe der Arztromanleser und Reality-Show-Konsumenten - denn wer tritt schon gerne jemanden, der am […] Von
Michael Hasin
Essay 30.06.2015 […] sollte man sich, denke ich, einige Dinge noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen:
Das so genannte Zeitungssterben - und das allmähliche Verschwinden der zurzeit vor allem im Print angesiedelten Literaturkritik - ist keine Konsequenz aus einem Rückgang der Lesefähigkeit. Die Zeitungen sterben nämlich nicht nur, weil die Leserinnen und Leser fortbleiben, weil sie vielleicht, wie Frank Schirrmacher schwarzmalte […] beschleunigt.
Die Blog-Bewegung aber kann die aus den Printmedien und großen Newsportalen (die zumeist an große Zeitungen, Zeitschriften oder öffentlich-rechtliche Sender gekoppelt sind) verdrängte Literaturkritik nicht allein beherbergen. Es fehlen die dafür notwendigen vielen Leserinnen und Leser. Denn es gilt, was Wolfram Schütte über das Buch und seinen Leser schreibt: "Freilich muss er das Buch erst […] abwägen, lernen, auch das Abwägen richtig erlernen.
Dies alles nun vorausgesetzt muss man darüber hinaus über eine zweite sozioökonomische Tatsache reden, die ebensoviel mit dem Verfall der Literaturkritik zu tun hat, wie das teilweise hausgemachte Zeitungssterben.
Wie Jörg Drews schon vor über 20 Jahren dargelegt hat, muss sich eine freie Autorin fürs Feuilleton die Zeit, die sie braucht, um ein […] Von
Jörg Sundermeier