Georges Sturm

Die Circe, der Pfau und das Halbblut

Die Filme von Fritz Lang 1916-1921
Cover: Die Circe, der Pfau und das Halbblut
Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2001
ISBN 9783884764343
Gebunden, 248 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Im Januar 1919 wird der damals 28jährige Fritz Lang erstmals als aufstrebender Regisseur in der Presse erwähnt. Nach frühen Arbeiten für die May-Film-GmbH ist er zwischen 1919 und 1921 vorwiegend für die DECLA als Drehbuchautor und Regisseur tätig. In dieser Zeit entstehen Filme wie `Halbblut, Totentanz, Der Herr der Liebe, Pest in Florenz, Harakiri`. Obwohl nur noch spärliches Filmmaterial aus dieser Zeit überliefert ist, kann man sich anhand der zahlreichen Artikel in der zeitgenössischen Presse eine Vorstellung von Fritz Langs früher Arbeit machen. Georges Sturm gelingt es so, eine Chronologie von Langs kinematografischen Aktivitäten in den Jahren 1916-1921 zu erstellen, indem er deren Spuren in der Fachpresse ? Vorankündigungen, Berichte von Dreharbeiten, Premierenberichte, Kritiken, Plakate, Zeichnungen ? aufspürt und auswertet. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Werbe- und Imagestrategien sowohl der Filmindustrie, die zu dieser Zeit rasante ökonomische und ideologische Veränderungen erfuhr, als auch Fritz Langs selbst, der um die Weiterentwicklung seiner Karriere und um Absetzung von anderen Filmschaffenden bemüht war.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.03.2001

Frank Arnold bespricht in knapper Form mehrere Bücher, die sich mit Fritz Lang und seinen Filmen beschäftigen.
1.) Thomas Elsaesser: "Metropolis" (Europa)
Dieses Buch, das ausschließlich den Film "Metropolis" behandelt, lobt der Rezensent für seine "kompakte" Darstellung und den guten "Überblick" über die Forschungslage. Richtig spannend aber wird es seiner Meinung nach, wenn sich Elsaesser der "Modernität" des Films und seiner Rezeptionsgeschichte zuwendet.
2.) Enno Patalsas "Metropolis in/aus Trümmern" (Bertz)
An diesem Buch, das versucht, die Premierenfassung von Metropolis zu rekonstruieren, hebt der Rezensent besonders die "lesefreundliche" Gestaltung lobend hervor. Er erwähnt auch, dass es mit 200 Abbildungen "reich bebildert" ist und findet die Bezeichnung des Bandes durch die Herausgeber als "Versuch einer Beschreibung" allzu "bescheiden".
3.) Jacobsen/Sudendorf (Hrsg.): "Metropolis" (Edition Axel Menges)
Dieses Buch zum Film Metropolis sei zwar vor allem als Bildband konzipiert, doch auch der Aufsatz von Martin Koerber über die Restaurierung und Jacobsens bzw. Sudendorfs Auslassungen zu "Produktions- und Rezeptionsbedingungen" sowie zur Architektur des Films, sind nach Ansicht des Rezensenten sehr lesenswert. Lobend hebt er auch die Abbildungen hervor, wobei er es bedauerlich findet, dass nicht dazu geschrieben worden ist, ob es sich bei den Standfotos um erhaltene oder in der Endfassung eliminierte Filmszenen handelt.
4.) Aurich/Jacobsen/Schnauber (Hrsg.): "Fritz Lang" (Jovis)
Dieses Buch lobt Arnold als positives "Gegengewicht" zu den vielen Büchern, die sich lediglich mit dem Hauptwerk des Regisseurs befassen. Hier dokumentiere das Filmmuseum Berlin in Wort und Bild auch seine eigene Sammlung, so zum Beispiel Faksimiles von Langs Notizbuch. Ihm gefällt, dass das Buch eher "Fragen als Antworten" bietet und es statt letztgültiger Wahrheiten - beispielsweise über die Unterredung, die Lang 1933 mit Goebbels hatte - lieber das "Fragmentarische und Offene" präsentiert.
5.) Georges Sturm: "Die Circe, der Pfau und das Halbblut" (Wissenschaftl. Verlag Trier)
Dieser Band, der bei einem anderen Autor zur "reinen Materialsammlung" hätte geraten können, wie der Rezensent meint, preist er als "schlüssige Analyse" von Langs Entwicklung als Regisseur. Besonders erhellend findet er darin die Untersuchung von Langs "Selbstinszenierungen" und die Frage nach dem Anteil, den Thea von Harbou an den Filmen Langs gehabt haben könnte.
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