Nancy Mitford

Landpartie mit drei Damen

Roman
Cover: Landpartie mit drei Damen
Graf Verlag, München 2011
ISBN 9783862200146
Gebunden, 240 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Matthias Fienbork. Mit einem Nachwort von Charlotte Mosley. Als Nancy Mitford sie in diesem Roman parodiert hatte, redeten ihre in Hitler vernarrten Schwestern jahrelang kein Wort mehr mit ihr.
Chalford, eine idyllische Kleinstadt in den 30er Jahren. Eugenia, hoffnungsvolle Erbin des Malmain-Anwesens, macht ihrer Großmutter Kummer. Seit sie ihren treuen Begleiter Reichshund ruft, auf Regentonnen vor gelangweilten Hausfrauen faschistische Parolen skandiert und ihre Freunde mit erhobenem Arm begrüßt, fürchtet die Großmutter um den Frieden in ihrem Haus. Erst als zwei junge Männer aus der Stadt mit ausgezeichneten Manieren auftauchen, schöpft sie Hoffnung. Oder sind Jasper und Noel nur auf eine Mitgift aus? Während der Regen unaufhörlich auf Chalford niederprasselt, erlebt das Städtchen seine glanzvollste Zeit: es wird zum Schauplatz von Liebe und Leidenschaft, Geld und Betrug, Politik und Weltgeschehen. Ein herrliches Theater!

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.01.2012

Eine "blumige Nazisatire" erblickt Rezensentin Cornelia Fiedler in Nancy Mitfords Roman "Landpartie mit drei Damen" von 1935, der jetzt erstmals auf Deutsch vorliegt. Sie attestiert der Autorin, die Ereignisse in einem englischen Provinznest, das von der Faschistentruppe um Captain Jack aufgemischt wird, mit viel Witz zu schildern. Allerdings scheint ihr Mitford keine reine Demokratin, ergießt sie ihren Spott doch auf Faschisten, Demokraten und Pazifisten fast in gleicher Weise. Mit Lob bedenkt die Rezensentin Charlotte Mosleys Nachwort, das den Roman gesellschaftshistorisch eingeordnet und als Zeitdokument verständlich macht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2011

Felicitas von Lovenberg hat sich mit dem 1935 erschienenen Roman, der im letzten Jahr in England wiederveröffentlicht wurde und nun auch auf Deutsch vorliegt, großartig amüsiert und erhofft sich damit überhaupt eine umfassende "Wiederentdeckung" ihrer Werke. Der Roman hat, wie uns die Rezensentin mitteilt, die Schwester der Autorin, Diana Mitford, nachhaltig verärgert, sah sie darin doch nicht nur ihre Schwester Unity, eine glühenden Anhängerin Hitlers und des Nationalsozialismus, sondern auch den eigenen Geliebten Oswald Mosley, Führer der britischen Faschisten, satirisch aufs Korn genommen. Die Autorin erzählt darin nämlich von zwei adligen Junggesellen, die eine reiche Erbin zum Heiraten suchen, in der Auserwählten aber eine politische Fanatikerin erkennen müssen, erfahren wir. In den besten Passagen dieses Romans ist Mitford fast so komisch wie P. G. Wodehouse, verspricht die Rezensentin, die nach diesem Auftakt vor allem hofft, dass nun auch die späteren Romane der Autorin wieder auf Deutsch zu haben sein werden.
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