Als "middlebrow-Festival" ist das derzeit stattfindende Sundance Festival zwar nicht unumstritten, sehr schön ist deren Onlinepolitik aber doch: Neben viel Unerheblichem (ein Gitarrespieler in einem Café? Also gut.) und üblichem Festival-Chitchat (wichtig aussehende Leute sagen wichtig Klingendes in wichtig aussehende Kameras) finden sich im YouTube-Channel des Festivals auch Beiträge aus dessen Kurzfilmprogramm. Zwar muss man dabei ein bisschen Rosinen-Picken spielen (warum das Festival sich nicht auf einen tag einigt, der einem auf einen Blick alle Filme präsentiert, ist schon schleierhaft), doch zeigt dieser Testballon auch die ungefähre Richtung an, die internationale Filmfestivals im Zeitalter von Digitalisierung und Medienkonvergenz einschlagen könnten. Ich für meinen Teil hoffe, dass z.B. die Berlinale solche Möglichkeiten ebenfalls in Betracht zieht (oder aber vielleicht sogar über eine Art "Online-Festivalsektion" nachdenkt, die von und für das Netz produzierte Filme unter einem entsprechenden Label kuratiert).

Jedenfalls, ein paar Fundstücke:

"Old Fangs" von Adrien Merigeau (der über die Produktion hier gebloggt hat) handelt von der ersten Begegnung nach Jahren zwischen einem jungen Wolf und dessen Vater:



Die Kurzdokumentation "Mr. Okra" von T.G. Herrington portraitiert einen fahrenden Gemüsehändler, den es so wohl wirklich nur in New Orleans geben kann:



(gefunden bei AntiTerra - danke!)

In der Ententeich-Rubrik Found Footage stellt Thomas Groh Netzvideo-Trouvaillen vor.