Jane Bowles

Jane Bowles: Gesammelte Werke:

Zwei ernsthafte Damen/Einfache Freuden. Romane und Erzählungen in 3 Bänden
Cover: Jane Bowles: Gesammelte Werke:
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt/Main 2012
ISBN 9783895613388
Gebunden, 584 Seiten, 44,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen neu übersetzt von Brigitte Walitzek. Zwei Bände und Beiheft im Schuber. "Zwei ernsthafte Damen", das sind Miss Goering und Mrs Copperfield, beide Mitte dreißig, beide begütert und erfrischend unangepasst: Miss Goering verkauft ihr Haus, um in einer ärmlichen Behausung ihre persönliche "Erlösung" zu finden, aber schon kurz darauf sucht sie nach neuen Erfahrungen jenseits jeder Moral. Mrs Copperfield trennt sich mitten auf einer großen Reise von ihrem Mann, um mit einer jungen Prostituierten zusammenzuleben. So skandalös das klingt, beide handeln in völliger Unschuld. Als der Roman 1943 erstmals erschien, wurde Jane Bowles, gerade 26 Jahre alt, zur Kultfigur der literarischen Avantgarde.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.09.2013

Die Autorin liest Thorsten Gräbe noch immer gerne. Gegen die im Rahmen einer Werkausgabe nun vorliegende Neuübersetzung des schmalen Werks von Jane Bowles hat Gräbe allerdings etwas einzuwenden: die Übersetzung nämlich. Brigitte Walitzeks Übertragung lässt laut Gräbe allzu oft den Bezug zu Wortfeldern vermissen oder übersetzt einzelne Wendungen nur "schwach". Schade findet der Rezensent, denn sowohl der Roman, als auch die Erzählungen mit ihrer Lakonie und Bildgewalt, meint Gräbe, schaffen eine traumartige Atmosphäre und Figuren, die in ihrer Ziellosigkeit, ihrer Einsamkeit und in ihren Zwängen aktuell sind.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.07.2012

Diese neue, von Brigitte Walitzek übersetzte Werkausgabe, die den Roman "Zwei ernsthafte Damen" und die sieben Erzählungen aus dem Band "Einfache Freuden" umfasst, reicht aus, um das Wesentliche aus dem schmalen Werk von Jane Bowles beisammen zu haben, meint Rezensent Florian Vetsch. Bereits das lesenswerte Beiheft, das neben Zitaten und Fotografien, einem Aufsatz von Truman Capote und einer Bibliografie insbesondere einen langen Essay von Margit Schreiner über das Schaffen von Jane Bowles umfasst, macht dem Kritiker Lust auf die Lektüre dieser Edition. Schreiner betone zu Recht, dass Bowles' Erzählungen neben ihrer Leichtigkeit und ihrem Witz immer auch Einblicke in die eigene "Verlorenheit, Fragilität und Gefährdung" gewähren, lobt der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.06.2012

Eine aufregende Wiederentdeckung ist das nun in einer neuen Übersetzung vorliegende Werk der Schriftstellerin Jane Bowles für Margarete Stokowski. Die vorliegende Gesamtausgabe bietet neben dem Roman "Zwei ernsthafte Damen" und den Band "Einfache Freuden" mit einem Theaterstück und Kurzgeschichten einen Band mit Anekdoten, Bildern und Essays von Truman Capote bis Margit Schreiner. Stokowski beschreibt Jane Bowles als rebellische, widersprüchliche, von Selbstzweifeln geplagte Frau, die ihr Leben mit Alkohol, Drogen, Liebesaffären und Reisen verbrachte. Die Texte - es geht immer wieder um Promiskuität, Regelverstöße, Alkohol und Nervenzusammenbrüche - sind in ihren Augen "einfühlsam und hart", "verwirrend und surreal". Die Menschen, von denen die Autorin erzählt, erscheinen Stokowski eher banal, aber doch unberechenbar und oft anstrengend. Mit der Übersetzung ist sie nicht immer einverstanden. Doch die wenigen Ausrutscher können ihre Freude über das nun vorliegende Gesamtwerk der Autorin nicht trüben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.05.2012

Überlebt. Kein allzu großes Lob, was Hilmar Klute für die Texte der Jane Bowles übrighat, die jetzt als Gesamtausgabe neu erscheinen. Immerhin: Dem marktgängigen Klischee der irgendwie gefährlichen oder wenigstens gefährlich lebenden Frau wird weder die Autorin noch eine ihrer Heldinnen gerecht, erklärt Klute. In Bowles' einzigen Roman und in den hier versammelten Kurzgeschichten stößt er eher auf unentschlossene, flüchtende oder kapitulierende Exemplare des weiblichen, nein beiderlei Geschlechts. Keine Pose, keine Diva, kein Opfer und überhaupt nichts, für das sich zu kämpfen lohnte oder den Kopf zu riskieren, stöhnt Klute. Doch das Versprechen, räumt er ein, das bleibt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de