William F. Pepper

Die Hinrichtung des Martin Luther King

Wie die amerikanische Staatsgewalt ihren Gegner zum Schweigen brachte
Cover: Die Hinrichtung des Martin Luther King
Diederichs Verlag, München 2003
ISBN 9783720524056
Gebunden, 423 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Erwin Fink und Dirk Oetzmann. Mit Fotos. Der berühmte Vorkämpfer der amerikanischen Bürgerrechts- und Friedensbewegung, Martin Luther King, wurde in einem Komplott von US-Regierung, Militär, FBI und CIA beseitigt. Dass ein US-Gericht dies bestätigt hat, ist das Verdienst des Rechtsanwalts William F. Pepper, der den angeblichen Mörder seines Freundes King vertrat. Er deckt auf: King musste sterben, weil er für die US-Regierung zu einer Bedrohung wurde.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.09.2003

William Pepper gehört, berichtet Joachim Scholtyseck, zu "den hartnäckigen Anhängern der Theorie eines weitverzweigten Komplotts zur Ermordung" von Martin Luther King. Seine Version des Tathergangs hat dieser, erfahren wir, bereits 1995 unter dem Titel "Orders to Kill" veröffentlicht: wie bei Kennedy sollen CIA, Mafia, FBI und militärische Stellen "ihre Finger im Spiel gehabt haben", schreibt der Rezensent, also "die 'üblichen Verdächtigen'", für die der verurteilte Täter James Earl Ray "lediglich den nützlichen Idiot abgegeben habe". In diesem neuen Buch nun versuche Pepper, berichtet Scholtyseck, "die ihm inzwischen nachgewiesenen handwerklichen Fehler zu berichtigen". Doch, so der Rezensent, Pepper "ignoriert weiterhin, dass es für viele der von ihm erwähnten angeblichen Ungereimtheiten beim Tathergang schon längst plausible Erklärungen gibt." Und auch sonst hat der Rezensent alle typischen Charakteristika von Verschwörungstheorien wiedergefunden: So diene "der chaotische und jeglicher Chronologie spottende Aufbau des Werkes" offenbar dazu, "den Leser zu verwirren", Pepper zeige sich als "Spezialist für Nebensächlichkeiten" und die "verwirrende Vielzahl zweifelhafter Zeugen, die aufgefahren werden" beispielsweise, bieten für Scholtyseck "eher einen Beitrag zu einem amerikanischen Sittengemälde als wirkliche Erkenntnis".
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.06.2003

Auf den ersten Blick erinnert William F. Peppers "Die Hinrichtung des Martin Luther King" nach Ansicht von Andreas Bock eher an einen "finsteren Politthriller" als an authentische Zeitgeschichte: die Ermordung Martin Luther Kings, so Peppers Überzeugung, soll nicht die Tat eines Einzeltäters gewesen sein, sondern eine Verschwörung von Mitgliedern der damaligen US-Regierung, des Militärs sowie von FBI, CIA und Mafia. Doch die Zeugenaussagen und Indizien, die der Jurist und Journalist in 20-jähriger Arbeit recherchiert und nun auf über 400 Seiten minuziös zusammengetragen hat, haben bei Bock Zweifel an der offiziellen Version des Attentats aufkommen lassen. Hier spricht doch einiges für eine Verwicklung der Politik in den Tod des Bürgerrechtlers, hält er fest. Diese Auffassung, so Bock, scheint sich allmählich auch bei der amerikanischen Justiz durchzusetzen: Immerhin habe Pepper 1999 ein Geschworenengericht in Memphis überzeugen können, dass King keinem Einzeltäter, sondern einer Verschwörung zum Opfer gefallen sei.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.02.2003

Ganz überzeugt ist Rezensent Steffen Hebestreit nicht von William Peppers Argumentation, der zufolge der Mord an dem afro-amerikanischen Bürgerrechtler nicht die Tat eines rassistischen Einzeltäters war, sondern auf ein "groß angelegtes Komplott von amerikanischem Geheimdienst, Polizei und Mafia" zurückzuführen ist. Dennoch ist er beeindruckt vom diesem Buch. Er entdeckt hier eine Menge "Gesprächsstoff", auch für Leser, die keine Anhänger von Verschwörungstheorien sind - auf jeden Fall hätte dieser Mord "gründlichere Ermittlungen und eine klarere Indizienkette verdient", meint Hebestreit. Woran sich der Rezensent angesichts der "umfangreichen Recherche", die Pepper geleistet hat, allerdings stört, ist, dass der Leser selbst "zum Detektiv" werden müsse, "um Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Peppers Beweisführung ist Hebestreit schlicht zu vielschichtig und verwirrend.