Ronald D. Gerste

Duell ums Weiße Haus

Amerikanische Präsidentschaftswahlen von George Washington bis 2008
Cover: Duell ums Weiße Haus
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2008
ISBN 9783506765390
Kartoniert, 226 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Alle vier Jahre wählt Amerika seinen Präsidenten. Kein anderer demokratischer Prozess ist von so entscheidender Bedeutung auch für den Rest der Welt. Gebannt blickt sie auf die USA, bestaunt Wahlversammlungen und Parteitage, deren Inszenierungen der Regie Hollywoods entsprungen scheinen, verfolgt Fernsehdebatten der Kandidaten und wundert sich über das eigenartige Wahlsystem, das nach dem Prinzip "Alles dem Sieger" die Wahlmännerstimmen der einzelnen Staaten ausschließlich einem Kandidaten zufallen lässt - und das es möglich macht, dass der Kandidat mit den meisten Wählerstimmen am Ende doch die Wahl verliert. Die Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen ist voller Dramatik und kennt "gestohlene" Wahlen ebenso wie Erdrutschsiege, hat Kandidaten gesehen, die an ihren Skandalen und andere, die an der Rolle der Medien gescheitert sind. Ronald D. Gerste führt durch eine Geschichte von Wahlen und Wählern, wie sie einzigartig ist unter den Demokratien der Welt, und erklärt dabei nicht zuletzt die Besonderheiten des amerikanischen politischen Systems und seiner Wahlen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.09.2008

Mit Lob bedenkt Rezensent Gert Raeithel diese Geschichte der Wahlen in den Vereinigten Staaten, die der Wissenschaftsjournalist Ronald D. Gerste vorgelegt hat. Er bescheinigt dem Autor, sein Thema ebenso kurzweilig wie zuverlässig und umfassend darzustellen, von der Entstehung der Parteien über das politische Kräftefeld bis zur Persönlichkeit der Präsidentschaftskandidaten seit George Washington. Neben den vielen unterhaltsamen Anekdoten und interessanten Funden hebt Raeithel die genauen Wahlanalysen hervor. Ihm fehlt allerdings eine Schilderung der Tätigkeit der "Political Action Committees", die für das Spendenaufkommen wichtig sind. Auch scheint ihm die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg "nicht ganz so harmonisch", wie Gerste sie darstellt. Und im Blick auf die Beschreibung von George Washington vermutet er, dass der Autor einer "Hagiografie aufgesessen" ist. Insgesamt aber hat ihn das Buch rundum überzeugt, zumal es über die Wahl-Thematik auch noch eine "kompakte Geschichte der amerikanischen Innenpolitik" bietet.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2008

Gutes Timing, bescheinigt Rezensent Detlef Junker dem Buch "Duell ums Weiße Haus", in dem Ronald D. Gerste die Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen von George Washington bis zur Gegenwart aufrollt. Und auch sonst kann er diese Zusammenstellung loben, die dem "nicht spezialisierten" Leser einen guten historischen Überblick zum Thema verschaffe, obgleich Gerste nicht beabsichtigte, eine neue These zu präsentieren. Dennoch findet Junker hier eine äußerst lesenswerte und gut aufgebaute Einführung in die wesentlichen Elemente des viel gescholtenen US-Wahlsystems, die auch Porträts der bisherigen Bewerber enthalte. Der Rezensent interessiert sich offenkundig sehr für die Präsidentschaftswahlen, die er als "Paradoxie mit einem weltweiten Unterhaltungswert" bezeichnet; wundern muss er sich jedoch über den im Fazit anklingenden Optimismus des Autors, der die amerikanische Demokratie, ungeachtet des Wahldebakels von 2000, als "unerschütterlich" betrachtet.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.06.2008

Der Rezensent mit dem Kürzel "keh" stößt auf überraschende Details, wenn Ronald D. Gerste in historischer Zusammenschau den amerikanischen Wahlkampf durchleuchtet, daraus Tendenzen für den Ausgang der Wahlen 2008 abzuleiten und voraufgegangene Wahlen zu interpretieren versucht. So erfährt "keh", wieso George W. Bush eine zweite Amtszeit gewährt wurde oder dass (siehe 1960) der Präsident der mächtigsten Nation durchaus attraktiv, charismatisch und jung sein kann.