Anja Tuckermann

'Denk nicht, wir bleiben hier!'

Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner (Ab 14 Jahre)
Cover: 'Denk nicht, wir bleiben hier!'
Carl Hanser Verlag, München 2005
ISBN 9783446206489
Gebunden, 304 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Hugo Höllenreiner ist das Oberhaupt einer großen bayerischen Sintifamilie. 1943 wurde er als Neunjähriger nach Auschwitz deportiert, wo Dr. Mengele ihn und seinen Bruder mit brutalen medizinischen Experimenten quälte. Über Ravensbrück und Mauthausen kam Hugo nach Bergen-Belsen. Wie durch ein Wunder überlebte er mit seinen Eltern und Geschwistern, doch viele nahe Verwandte wurden ermordet. In langen Gesprächen mit der Autorin kamen Stück für Stück verdrängte Erinnerungen zurück, von denen erst der über Sechzigjährige zu sprechen vermag.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.03.2006

Reinhard Osteroth will dieses Buch nicht nur empfehlen, er muss es empfehlen. Der Sinto Hugo Höllenreiter legt darin Bericht ab über da, was ihm und seiner Familie im Nationalsozialismus angetan wurde. Schonungslos führt er dabei die Leser in die Hölle der Konzentrationslager, von Ravensbrück, Mauthausen und Bergen-Belsen. Wie Osteroth berichtet, hat Höllenreiter bis zum jahr 1993 überhaupt nicht über sein Schicksal sprechen können, und auch jetzt fällt es ihm schwer, wie die Gespräche mit der Journalisten Anja Tuckermann noch immer belegen. Unverzichtbar findet Osteroth solch schmerzhafte Bücher.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.12.2005

Robert Probst lobt in seiner kurzen Kritik die Gespräche mit dem Sinto Hugo Höllenreiner über seine Erfahrungen in verschiedenen Konzentrationslagern, die Anja Tuckermann aufgezeichnet hat, als ein "bewegendes Stück Zeitgeschichte". Zwar sei vieles, was Höllenreiner 60 Jahre nach seiner Lagerhaft erinnere, nicht gerade leicht zu lesen, vor allem die schrecklichen Experimente Mengeles, die Höllenreiner erdulden musste, oder die Schilderungen der "Selektion" in Auschwitz. Doch nicht zuletzt die Einzelheiten sind es, die den Erinnerungen "Authentizität verleihen", betont der Rezensent berührt, der das Buch nicht nur als Aufruf gegen das Vergessen, sondern auch als ein "Hohelied auf die Familie" gelesen hat.
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