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Stichwort
Punk
Rubrik: Berlinale Blog - 10 Artikel
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2014 […] konstant ihre Smartphones in der Hand haben und damit weder "hier", noch "dort" sind. Gefangen im Limbo der sozialen Medien.
Wobei "Boyhood" kein Agenda-Film ist. Dass Facebook darin erwähnt wird, Daft Punks Pop-Blockbuster "Get Lucky" im Autoradio läuft und es ein, zwei spitze Sätze gegen die NSA gibt, war zu Beginn der Dreharbeiten weder vorgesehen, noch abzusehen. Ans Werk machte sich Linklater - seit […] den Film eingestreut wird und oft neben dem Film her läuft, macht auch nichts, da die Musik erst gar nicht den Anspruch hegt, die Szenen emphatisch aufzuladen. Dass ein Sechsjähriger 2002 coolen Indie-Punk gehört hat, ist eh unwahrscheinlich - eher funktioniert die Musik als mitschwingende Zeitmarke, ähnlich wie die Accessoires, die den Film arglos bevölkern: Ganz nebenbei ist "Boyhood" auch ein Film […] Von
Thomas Groh
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2009 […] Dokumentarfilm. Deutschland 2009, 93 Minuten (Alle Vorführtermine)
Ganz und gar betörend: Rudolf Thomes "Pink" (Berlinale Special)
Der eine singt, die anderen nicht. Pink, die Punk-Dichterin, die zum Vortrag der Punk-Gedichte eine schwarze Perücke trägt, hat die Wahl. Drei Männer werben, in aller Bescheidenheit, um ihr Herz. Nach dem Vortrag stehen sie da, ihren Blumenstrauß in der Hand, und harren […] schlagen zu können. Aber das erweist sich als Illusion. Die Konflikte zwischen den beiden Frauen bleiben im Film dann am Ende auf halbem Wege stecken und man weiß nicht wirklich, ob das genau der Punkt sein soll.
Am stärksten ist "Milk of Sorrow" dann, wenn Llosa sich auf den Ort einlässt, an dem ihre Geschichte spielt. Lima ist eine Stadt, die im Kino selten zu sehen ist und Faustas Passagen durch […] mitvibriert. Radhe Schiff ist da, die man aus Thomes "Sonnengöttin" kennt. Sie ist Schriftstellerin und heißt Silver und am Strand vor der Villa am Meer sitzt Pink mit dem Laptop und schreibt ihre Punk-Gedichte. (Von denen hören und sehen wir nicht allzu viel und das ist ziemlich sicher auch gut so.) Thome filmt das leichthin. Er zeigt Szenen, die nicht sonderlich bedeutungsvoll tun, dann macht er […] Von
Thekla Dannenberg, Lukas Foerster, Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2009 […] Scheiß-System". Da ist der Punk. Im Kornfeld. Immer wieder das Kornfeld, das mal durchschritten, mal beguckt wird, mal Vorder-, mal Hintergrund gibt. Da ist der Hain. Und die Ostsee. Und der Strand. Das System, das weg soll, war vermutlich niemals hier. Immer nur Landschaft, im Endlos-Modus. Und mittendrin und nichts drumrum: Ein Dorf.
Dorf und Punk, eigentlich ein Widerspruch. Punk in seiner Frühphase war […] sich deshalb unweigerlich auch als "viel zu spät am völlig falschen Ort" lesen. Die Punks in "Dorfpunks" definieren sich nicht über souverän-flinke ästhetische Manöver, wie sie etwa rund um den "Ratinger Hof" in Düsseldorf entwickelt wurden, auch geht es nicht um Codes, um Aneignung, Umdeutung oder radikalen Bruch. Punk in Schmalenstedt hieß ein Lagerfeuer in der Natur zünden, auf dem Marktplatz rumlümmeln […] wann aufs Maul bekommen. Mitten drin in diesem Eintopf steckt Malte Ahrens, nom de punk: Roddy Dangerblood. Ein Alter Ego von Rocko Schamoni, der im gleichnamigen - und sehr lesenswerten - Roman seine Jugend als Provinzpunk aufschrieb. Aus dem episodischen Roman, der viel darüber verrät, warum man in der Provinz Punk wurde und welche Haltung zum Leben einem das mitgab, hat Regisseur Lars Wessel universell […] Von
Thekla Dannenberg, Lukas Foerster, Thomas Groh, Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2006 […] Poklapsmaschinen. Soweit so gut. Leider hat sie auch ein Faible für Punks. Ein Exemplar liegt plötzlich im Garten einer vorbildlich wilhelminischen Familie. Im Gegensatz zu allen anderen Beteiligten (Stummfilm!) kann er sprechen. Die Idee klingt zunächst gut, hakt aber nach wenigen Einstellungen. Das liegt auch an Christoph Bach, der als Punk weder bei der Familie noch im Film jemals ankommt.
Der Leder […] schämen, sollte wohl als revolutionäres Symbol mit der konservativ sprachlosen Familie kontrastieren. Leider gibt es mittlerweile nichts Konservativeres als den schon längst durchkommerzialisierten Punk, dessen hiesiger Vertreter noch dazu wie ein künftiger Bausparer in der Selbstfindungsphase aussieht.
Was Franka Potente hier für 40 Minuten anrichtet, ist inhaltlich überladen und stilistisch kaum […] Als Fingerübung in diversen Genres war das sicher lehrreich für die angehende Regisseurin Potente, doch dem Zuschauer vergeht bei dem disparaten Mischmasch der Appetit. Bis der evolutionär überlegene Punk des 21. Jahrhunderts dem Bürger von 1918 schließlich die Braut ausspannt, werden noch die angekündigten Tollkirschen ausgegraben, Elixiere gebraut, Hunde vom Erdboden verschluckt und sehr, sehr viele […] Von
Thekla Dannenberg, Ekkehard Knörer, Christoph Mayerl