Reinhard Osteroth

Ferdinand Porsche

Der Pionier und seine Welt
Cover: Ferdinand Porsche
Rowohlt Verlag, Reinbek 2004
ISBN 9783498050368
Gebunden, 304 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Er hat Sportwagen für Daimler-Benz gebaut, den Silberpfeil der Auto-Union und den T-80, der mit 700 km/h über die Reichsautobahn rasen sollte; er konstruierte Elektroautos, Panzer, Traktoren und schließlich den "Käfer" - Ferdinand Porsche (1875-1951) war zeitlebens ein Generalist der Mobilität. In seinem Weg vom Angestellten in einer Wiener Hofkutschenfabrik zum Chefdenker eines modernen Großwerks spiegelt sich die technische Revolution, die das gesamte 20. Jahrhundert prägte. Wer war dieser Mann, der 1932 fast in die Dienste Stalins getreten wäre, dann aber auch Hitlers Liebling in Autofragen wurde und sich anschickte, ein deutscher Henry Ford zu werden?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.03.2005

Als "sehr lebendig und wenig technisch geschrieben" lobt der "ra." zeichnende Rezensent dieses Buch über den legendären Autokonstrukteur Ferdinand Porsche (1875-1951). Allerdings kommt der Mensch Porsche seines Erachtens hinter dem Mythos zu kurz. Über Porsches Privatleben erfahre man nämlich kaum etwas. Dafür veranschauliche Reinhard Osteroth viel Wirtschafts- und Zeitgeschichte. Auch Porsches Rolle im Dritten Reich - Porsche sollte für den "Führer" einen Volkswagen bauen - und seine Inhaftierung nach dem Krieg spare er nicht aus. Im Dunkeln bleibt zum Bedauern des Rezensenten allerdings, was Porsche über die Arbeitslager auf dem VW-Gelände und die Ziele Hitlers dachte, und ob er Mitglied der NSDAP war.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.07.2004

Das umfassende Thema dieser Porsche-Biografie von Reinhard Osteroth beziehungsweise des Lebens Porsches selbst, so Jörg Reichle, sei nach wie vor aktuell: die Sehnsucht nach dem Einfachen und Verständlichen in einer immer komplizierter werdenden Welt. In seiner Rezension zeichnet Reichle im Wesentlichen die verschiedenen Stationen im Leben des Konstrukteurs nach, das kontinuierlich von Erfolg aber auch Streitigkeiten geprägt gewesen sei. Das Schöne an Osteroths Biografie sei, dass er sich weigere, sich nur an den "Koordinaten des technischen Sachverstands" entlang zu hangeln und dass sich dies zudem auch in seiner Sprache niederschlage, die für einen derart technischen Kontext überraschend lebendig sei. Aufgrund dessen vertritt der Rezensent die Ansicht, dass das Buch neben aller Information auch schlicht ein "Lese-Erlebnis" sei.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.07.2004

Zufriedenstellend findet Ernst Horst diese Biografie von Reinhard Osteroth über den Auto-Pioniers Ferdinand Porsche. Große Begeisterung stellt sich beim Rezensenten indes nicht ein. Ausführlich schildert er die diversen Stationen von Porsches Karriere. Über dessen größten Coup, der Entwicklung des Volkswagens, die Hitler mit besonderem Wohlwollen förderte, bemerkt er: "Hier bahnte sich eine vielversprechende Symbiose der beiden Schnurrbartträger an", wobei er Porsche zubilligt, nie Antisemit gewesen zu sein. Osteroths Buch vermittelt nach Horsts Einschätzung einen "guten Eindruck von Porsches äußeren Lebensumständen im Reich der Technik". Porsche, "der Mensch unter Menschen", kommt für seinen Geschmack dagegen zu kurz. Fragen wie "Wie gut war Porsches Ehe?", "Was war sein Lieblingsroman?" oder "Was war ganz konkret sein Verhältnis zum Nationalsozialismus?" werden zu seinem Bedauern nicht angeschnitten. "Zehn zusätzliche Seiten über solche Themen", schließt der Rezensent, "hätten das Bild abgerundet."
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