Gregor Laschen (Hg.)

An die sieben Himmel

Sieben Lyriker und Erzähler besuchen sieben Landschaften
Cover: An die sieben Himmel
Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2002
ISBN 9783884231920
Gebunden, 93 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Kann Natur noch zum Thema von Literatur werden? Sieben Autoren, keiner (mehr) in Rheinland-Pfalz lebend, sind in sieben verschiedene Landschaften, Räume, Orte des Landes gegangen zur erneuten Überprüfung eines altehrwürdigen Genres und seiner erweiterten Möglichkeiten, mit dem fremden Blick des aus anderen Räumen kommenden Reisenden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.11.2002

Zurückhaltend bis skeptisch gibt sich Rezensent Guido Graf in seiner Besprechung von Gregor Laschens Anthologie "An die sieben Himmel", in dem sieben Dichter über sieben Landschaften erzählen, die sie aufgesucht haben. Zunächst hält Graf fest, dass die Autoren nicht von der Anmut der Orte und Landschaften schreiben, und dennoch "einer Anmut verfallen sind, die es ihnen schwer macht, die Gegenden, die ihnen manchmal auch Heimsuchungen sind, wieder zu verlassen." Mindestens die imaginären, die kindersehnsuchtsvollen Bande setzten sich da durch, glaubt Graf. Die einzelnen Beiträge haben ihn nicht immer wirklich überzeugt. Christoph Peters, der eine Expedition in die Vulkaneifel unternimmt, trumpft für Grafs Geschmack gegenüber den Menschen, denen begegnet ist, zu sehr "als Nachschlage-Ethnograph" auf. Auch an Katja Lange-Müllers Ausflug nach Ludwigshafen zu BASF und ans Grab von Hannelore Kohl hat er was auszusetzen: die "fadenscheinige Neugier des beobachtenden Sympathisanten in der seligen Tradition einer Literatur der Arbeitswelt" trieb die Autorin dorthin, unterstellt Graf. Uwe Kolbe hingegen, der auf den Spuren Hölderlins unterwegs war, merkt Graf immer ein wenig dessen Verwunderung an, dass nun auch er einen solch schmalen und dabei doch so merkwürdig ausgetretenen Pfad begehe. Besser kommt da schon Michael Donhauser weg, dessen "wunderbar matt-melancholische" Sprache Graf lobt, und Norbert Hummelts "Melodien über den Hunsrück", die für Graf die Stimmen von stummen Wesen, von Forellen und gar von Apfelsaft in Verse und in Prosastücke transportieren.
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