Ludwig Harig

Wer schreibt, der bleibt

Essays und Reden. Gesammelte Werke Band 8
Cover: Wer schreibt, der bleibt
Carl Hanser Verlag, München 2004
ISBN 9783446202894
Gebunden, 525 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Der erste Band der achtbändigen Werkausgabe des großen saarländischen Schriftstellers Ludwig Harig versammelt poetologische und ästhetische Texte, Vorlesungen und Rezensionen. Ein Nachwort und ein konzentrierter Sachkommentar des Duisburger Germanisten Werner Jung geben die notwendigen Erläuterungen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.07.2004

Wenn eine Ausgabe von Aufsätzen und Vorträgen den Rezensenten hingerissen schwärmend hinterlassen, dann kann es sich um keine gewöhnlichen Aufsätze und Vorträge handeln. Nein, bestätigt Dieter Borchmeyer - denn Ludwig Harig ist auch kein gewöhnlicher Schriftsteller, sondern ein poetischer Freigeist mit Basislager in der Mathematik, ein Botschafter aus der Welt des Sprachspiels und ein verdientes Mitglied der "Stuttgarter Schule der konkreten Poesie". Und so sind denn seine Texte über das literarische Schreiben mehr eine Vorführung desselben, denn ein sekundärer Kommentar. Gesammelt aus verschiedenen Schaffensperioden des Saarländer Dichters und Novellisten, zeigen sie dessen Wandel vom reinen Experimentalisten zum - wenn auch niemals unbekümmert drauflos schwadronierenden - Erzähler, wobei eines immer obenan steht: das Beharren auf den "Eigensinn" der Literatur. "Am schönsten", schreibt Borchmeyer, "drückt sich das in seiner 'Zürcher Rede über die Notwendigkeit der Luftkutscherei' (1979) aus - einem hinreißenden Bekenntnis zur Nutzlosigkeit der Literatur, einer Liebeserklärung an so schöne Länder wie 'Utopia', 'Orplid' oder 'Wolkenkuckucksheim'".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.06.2004

Ludwig Harig ist keine rheinländische, sondern eine saarländische Frohnatur, die sich literarisch austobt und durchgehend zu Spiel, Spaß und Spott bekennt, wie Friedmar Apel beim Lesen von Harigs gesammelten Essays und Reden feststellen muss. Der vorliegende Band dient - zur Eröffnung einer achtbändigen Werkreihe - als Überblick über Harigs Entwicklung vom experimentellen Literaten hin zum (autobiografischen) Romanautor der 80er und 90er Jahre. Ergänzt ist der Band um Kommentare von Werner Jung, weshalb sich der Band auch wie eine Geschichte der literarischen Strömungen der Bundesrepublik lese, meint Apel. Die Konkrete Poesie war für den das Volkstümliche und Vitale suchenden Autor auf Dauer nichts, analysiert Apel, auch die "ästhetische Widerborstigkeit" und Weltferne Arno Schmidts hätte Harig nicht gelegen; Harigs Dissidenz war "geselliger Natur", behauptet Apel. Weshalb bei ihm sogar die Theorie etwas Gemütliches und Geschwätziges bekomme, wo das Erzählen selbst immer im Mittelpunkt stünde, um des Spaßes, der Abschweifung willen. Für den Rezensenten ist Harig ein "Selbstdenker" und Erzähler in der Tradition Jean Pauls.
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