Alastair Bonnett

Die allerseltsamsten Orte der Welt

Aufsteigende Inseln, bodenlose Städte, abseitige Paradiese
Cover: Die allerseltsamsten Orte der Welt
C.H. Beck Verlag, München 2019
ISBN 9783406734410
Gebunden, 268 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn. Mit Illustrationen von Rachel Holland. Nach die "Seltsamsten Orte der Welt" nimmt uns Alastair Bonnett zu 39 weiteren Exkursionen mit: Wir erkunden mehr oder auch weniger paradiesische Archipele, betrachten sehr gegenwärtige Versuche, ein Utopia oder eine Mauer zu errichten, und begegnen in entlegenen Gebirgstälern einer alten Sprache, die andernorts längst verschwunden ist. Doch das Allersonderbarste, so die feste Überzeugung des Autors, ist fast immer vor der eigenen Haustür zu finden.
Eines haben die sehr verschiedenen Orte, von denen Bonnett berichtet, gemeinsam: Sie lassen uns darüber staunen, welche Geheimnisse in unserer durchkartiertenWelt noch zu entdecken sind. In der Arktis gibt das zurückweichende Eis nie von Menschen betretene Inseln frei, der Likouala-Sumpf im Kongo wartet bis heute auf seine geographische Erfassung, Städte wie Hongkong oder São Paulo verlieren buchstäblich ihre Bodenhaftung. Alastair Bonnett erkundet Geisterstädte, inspiziert die Behausungen moderner Nomaden und versucht sich, ausgestattet mit einer digitalen Erntekarte, als Wildbeuter in Helsinki.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.03.2019

In den meisten Fällen ist es der Mensch gewesen, der die von Alastair Bonnett betrachteten "allerseltsamsten Orte" seltsam gemacht hat - aber nicht immer. So berichtet uns der Rezensent Jochen Temsch auch von einem Archipel im Ärmelkanal, dass durch Veränderungen in den Gezeiten mal ab- und wieder auftaucht und so die Ziehung der Seegrenze zwischen Frankreich und England bis 2004 verschleppt hat. Ansonsten gehören die von dem englischen Sozialgeographen besuchten Orte eher zu jenen weniger seltsamen als tatsächlich brutalen Nicht-Orten, wie der japanische Bahnhof Shinjuku, dem größten der Welt. Oder wie der Islamische Staat, den Bonnett als Ort dingfest zu machen versucht. Um "skurrile Reisen" geht's hier nicht, versichert Jochen Temsch. Vielmehr erforsche der Brite immer wieder die Bedeutung, die der Mensch den Landschaften verleiht, und versuche darüber hinaus, zur menschlichen Verantwortung in der Gegenwart aufzurufen.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 15.02.2019

Nach den seltsamsten Orten der Antike nimmt uns der Geologe Alastair Bonnett nun mit zu den allerseltsamsten Orten der Welt und Rezensent Günther Wessel ist begeistert: Neugierig begleitet er den Autor zu realen und utopischen Orten, erfährt von "kriegerischen Schreckensregimen" oder der Müllstadt von Kairo, geht mit dem Autor im gigantischen Tokioter Bahnhof Shinjuku verloren und lobt Bonnett für die gelungene Mischung aus Unterhaltung, "Reflexion" und Umsicht.