Arno Schmidt

Und nun auf, zum Postauto!

Briefe von Arno Schmidt
Cover: Und nun auf, zum Postauto!
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783518803707
Gebunden, 295 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

"So! : ich hätte s wieder mal überlebt. ... Das Ergebnis? Je nun; ich bin da realistisch ... Besseres, als ich bereits vorgelegt habe, werde ich wohl nicht mehr vermögen." So Arno Schmidt an seinen Schriftstellerkollegen Hans Wollschläger nach Abschluss der Arbeit am Roman "Kaff auch Mare Crisium". Überraschend offen äußert sich der einzelgängerische Autor seinen wenigen Freunden gegenüber, spitz und oftmals geradezu maliziös sind seine Formulierungen, wenn er sich etwa an seinen Verleger Ernst Krawehl wendet. Doch welchen Ton er auch anschlägt, immer schon wusste er um sein "großes Talent, Briefe zu schreiben". Mehr als 150 Briefe Arno Schmidts versammelt dieser Band, die meisten davon bislang unpubliziert. Unter den Empfängern finden sich Mutter und Schwester, Kriegs- und Schulkameraden, Verleger und Autoren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.2014

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge bespricht Rezensent Andreas Platthaus die unter dem Titel "Und nun auf zum Postauto!" von Susanne Fischer und Bernd Rauschenbach herausgegebenen  Briefe von Arno Schmidt. Dass die angekündigte Publikation von weiteren vier Briefbänden aufgegeben wurde, ärgert den Kritiker zwar, dennoch lässt er sich nicht lange die Freude an der nun zusammengestellten Auswahl nehmen. Platthaus liest hier nicht nur einen wunderbaren Brief Schmidts an seine Frau Alice, der ihm Einblicke in das Arbeitsverhältnis der beiden gewährt, sondern amüsiert sich auch bestens mit den ironisch-grotesken Briefen an die Freunde Wilhelm Michels, Eberhard Schlotter und Hans Wollschläger, die er als das "Komischste" bezeichnet, was die deutsche Literatur je hervorgebracht habe. Schmerzlich vermisst der Rezensent allerdings die Briefe der Korrespondenzpartner.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 11.01.2014

Freudig hat Tobias Schwartz diesen Band mit Briefen Arnos Schmidts aufgenommen. Er hebt er hervor, dass der vorliegende Band eine "repräsentative Auswahl" von rund 150 bislang meist unveröffentlichten Briefen des Schriftsteller aufbietet (daneben gibt es fünf umfangreiche Bände mit Korrespondenz, die im Rahmen der Bargfelder Ausgabe erschienen sind). Sie ermöglichen für ihn einen sehr instruktiven Einblick in die literarische Werkstatt Schmidts, in sein Selbstverständnis als Schriftsteller und in seine oft schwierigen Lebensumstände. Auch das aufbrausende Temperament und die harschen Urteile des eigenbrötlerischen Schriftstellers findet Schwartz in den Briefen, die literarischen einen "eigenen literarischen Charakter" aufweisen, wieder. Und das ist nach Ansicht des Rezensenten einfach "herrlich amüsant" zu lesen.