Markus Metz, Georg Seeßlen

Geld frisst Kunst - Kunst frisst Geld

Ein Pamphlet
Cover: Geld frisst Kunst - Kunst frisst Geld
Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783518126752
Kartoniert, 496 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Dass die bürgerliche Emanzipation der Kunst von Kirche und Adel keineswegs nur Autonomie, sondern auch einen paradoxen Markt des Unmarktförmigen mit eigenen Herr/Knecht-Verhältnissen hervorgebracht hat, ist nichts Neues. Doch mit der Herausbildung einer globalisierten Kunstbörse erhält diese Dialektik eine neue, durch immer krudere Kurzschlüsse von Kunstgeld und Geldkunst geprägte Qualität. Markus Metz und Georg Seeßlen kartographieren, analysieren und kommentieren diese Entwicklung in den Werken, Institutionen, Diskursen und Akteuren der Gegenwartskunst und kontern mit der Gegenfrage: Wie und wo kann Kunst trotz allem mehr sein als die schickste Form der Steuerhinterziehung?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.01.2015

Mit großem Interesse hat Rezensent Georg Imdahl den unter dem Titel "Geld frisst Kunst. Kunst frisst Geld" erschienenen Essay der Autoren Markus Metz und Georg Seeßlen gelesen. Der Kritiker erfährt hier, wie kapitalorientierte Sammler Kunstwerke kaufen, um sie später zu liquidieren oder wie das Publikum nur noch dazu dient, den Kapitalwert in die Höhe zu treiben. Erstaunt stellt der Rezensent fest, dass das Autorenduo nicht einmal aufwendige Recherche betreiben musste, um die Krise des Kunstmarktes zu beschreiben, sondern vieles bereits der Zeitung entnehmen konnten. Auch Metz' und Seeßlens Diagnose einer "Post-Kunst", in der die Kunst zu "ihrer eigenen Simulation" wird, kann der Kritiker zustimmen. Auch wenn er das abschließende "Manifest zur Rettung der Kunst für die Gesellschaft" ein wenig utopisch findet, kann er dieses wichtige und aufklärende Buch nur unbedingt empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.01.2015

Ingo Arend folgt den Autoren teils, wenn sie versuchen, die Kunst vor dem Kommerz in Schutz zu nehmen, teilweise aber scheint ihm die Argumentation von Markus Metz und Georg Seeßlen einfach zu kurz zu greifen beziehungsweise ihr Kulturpessimismus allzu apodiktisch daherzukommen (was ist etwa mit der freien Szene?, fragt Arend). Daran, dass die Autoren eine überfällige Debatte anstoßen, wenn sie die Komplizenschaft von Kunst und Markt skeptisch beäugen und zu einer semiotischen Aktion aufrufen, die säuberlich trennt, was in ihren Augen nicht zusammengehört: Ökonomie und Marketing einerseits, Kunst andererseits, hat Arend keinen Zweifel.