Martin von Koppenfels (Hg.)

Spanische und hispanoamerikanische Lyrik

Zweisprachig. In vier Bänden
Cover: Spanische und hispanoamerikanische Lyrik
C.H. Beck Verlag, München 2022
ISBN 9783406783500
Gebunden, 2539 Seiten, 148,00 EUR

Klappentext

Unter Mitarbeit von  Bernhard Teuber, Susanne Lange, Gerhard Poppenberg, Johanna Schumm, Petra Strien und Horst Weich. Der einzigartige Reichtum der spanischsprachigen Lyrik ist hierzulande nur ansatzweise bekannt. Diese Anthologie leistet Pionierarbeit: In vier Bänden stellt sie die Glanz- und Höhepunkte einer Tradition vor, die vom mittelalterlichen Al-Andalus bis heute und von Spanien über Mexiko bis nach Argentinien reicht - in exzellenten Übersetzungen und mit knappen, hilfreichen Kommentaren. Eine Einladung zum Entdecken! In der spanischsprachigen Literatur genießt die Lyrik ein besonderes Prestige. Das gilt für die volkstümliche Dichtung des Mittelalters nicht weniger als für die raffinierte Lyrik des spanischen Goldenen Zeitalters. Mit der Emanzipation der lateinamerikanischen Länder vom alten kolonialen Zentrum brach im 19. Jahrhundert auch die Lyrik zu vielen neuen Ufern auf. Und diesseits wie jenseits des Atlantiks entwickelte die Lyrik in der Moderne eine unvergleichliche Kraft und Vielfalt. Die zweisprachige Anthologie präsentiert neben den Klassikern auch wunderbare Entdeckungen. Zwei Drittel der Gedichte wurden von den besten Übersetzer:innen neu übersetzt. Die Kommentare führen in Leben und Werk der Autor:innen ein und geben Erläuterungen zu den Gedichten. Diese Anthologie erschließt die spanischsprachige Lyrik in einer bislang nie erreichten historischen Tiefe und kulturellen Breite. Sie ist die Vermessung eines poetischen Kontinents.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.11.2022

Spanien war das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Die Gunst der Stunde wurde genutzt, um in einem Schuber 2500 Seiten "Spanische und hispanoamerikanische Lyrik" vorzulegen. In seiner Besprechung des ersten Teils ("Von den Anfängen bis Fernando de Herrera"), schwelgt Rezensent Reinhard J. Brembeck selbst wortgewaltig in dieser "vierbändigen, zweisprachigen Monsteredition" mit "ungeschwätzig, hellsichtigen Kommentaren" und lockt mit langen Auszügen aus den barocken Gedichten. In all seinem Jubel für die Wortgewalt vergessener und bekannter Dichterinnen und Dichter, vergisst er auch die Übersetzer nicht, die hervorragende Arbeit geleistet hätten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.10.2022

Rezensent Paul Ingendaay weiß um die Schwierigkeiten, die es beim Lyrik-Lesen und Verstehen gibt. Deswegen stattet er uns mit einer "Gebrauchsanweisung" für die vier Bände mit insgesamt rund 800 Gedichten aus, die der Romanist Martin von Koppenfels nach zehn Jahren Arbeit nun herausgegeben hat. Ingendaay zeigt sich schwer beeindruckt von Inhalt und Form: Die Auswahl der Gedichte sagt ihm zu, auch die Gestaltung findet er überaus ansprechend. Die über den Text hinausgehenden Infos sorgen für ein rundes Gesamtbild. Neue und alte Übersetzungen spielen auf mehr als 2500 Seiten der zweisprachigen Ausgabe miteinander, eine Übersetzungsleistung durch Koppenfels und Kolleg*innen, die der Rezensent durchgängig lobt. Die Bände schließen Lücken in der deutschen Rezeption spanischsprachiger Lyrik und verbinden bekannte Namen wie Cervantes, Paz und Neruda mit deutschen Lesern weniger vertrauten wie Hector Tenderley oder Rosalía de Castro. Ein poetischer Genuss, freut sich Ingendaay.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.10.2022

Reinstes Leseglück beschert dem Rezensenten Martin Oehlen diese Anthologie spanischsprachiger Lyrik, die er in Umfang, Klugheit und Sorgfalt unvergleichlich findet. Herausgeber Martin von Koppenfels versammelt darin mehr als achthundert Gedichte, von den arabischen Anfängen der höfischen Dichtkunst in Andalusien über die sich aneinanderreihenden Goldenen Zeitalter der Renaissance und des Barock bis zu den Glanzzeiten der Moderne und der Postmoderne: Von Alfons dem Weisen, über Teresa von Avila, Cervantes, José Martí, Pablo Neruda, Jorge Luis Borges, Federico García Lorca, Pablo Neruda und Octavio Paz. Gewaltige Lücken werden hier geschlossen, versichert der Rezensent und spart auch nicht mit Lob für die Übersetzungen, denen er anmerkt, dass hier Formbewusstsein vor freiem Nachempfinden rangiert. Koppenfels These, dass die spanischsprachigen Kulturen poetische seien, kann  Oehlen da gar nicht widersprechen. Er lässt sich überwältigem von diesem "Rausch durch die Zeiten" und selig das Füllhorn spanischer Poesie über sich ergießen.