Oswald Spengler

Ich beneide jeden, der lebt

Die Aufzeichungen 'Eis Heauton' aus dem Nachlass.
Cover: Ich beneide jeden, der lebt
Lilienfeld Verlag, Düsseldorf 2007
ISBN 9783940357021
Gebunden, 143 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Mit einem Nachwort von Gilbert Merlio. Oswald Spengler (1880 - 1936) wurde durch sein Hauptwerk "Der Untergang des Abendlandes", dessen erster Band 1918 erschien, sehr schnell weltberühmt. Seine Thesen, vor allem über das Werden und Vergehen von Kulturen und der entsprechende Vergleich des "Untergangs" alter Zivilisationen mit der Entwicklung des Abendlandes, frappierten seine Zeitgenossen und prägten jahrzehntelang Dichtung und Philosophie. Von Anfang an aber reizten sein herrischer Ton und seine zur Schau gestellte Kaltblütigkeit, sein deutschnationaler Aristokratismus und sein Schwärmen für Machtmenschen. Nicht ohne Grund wird Spengler deshalb auch zu den geistigen Vorbereitern des Nationalsozialismus gezählt. Spenglers persönliche Aufzeichnungen, von ihm zwischen 1913 und 1919 notiert, zeigen einen anderen Menschen, voller Einsamkeit, Frauenangst, Depression und Menschenekel - und damit das traurige Geheimnis seiner totalitären Haltung nach außen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.10.2007

Einer seltenen Nähe von "Größenwahn und Jämmerlichkeit" begegnet Rezensent Jürgen Busche in Oswald Spenglers spät erschienenen Tagebuchnotizen, in denen dieser ganz anders als in seinem berühmten Hauptwerk "Der Untergang des Abendlandes" über Lügen und Eitelkeit, Träume von einem Leben als Haus- und Hofschreiber im 18. Jahrhundert oder die "Prolet-Arier" siniert. In Spenglers Berichten, welche schon sein Biograf Anton Mirko Koktanek herangezogen hat, findet der Rezensent eine "sich selbst nicht schonende Ehrlichkeit", und mitunter sei das "beklemmend komisch", wenn Spengler beispielsweise von seinen erfolglosen politischen Gehversuchen Anfang der zwanziger Jahre berichtet. Dass die Tagebücher erst jetzt erscheinen, führt der Rezensent auf den Versuch zurück, das Werk des Autors vor einer Abwertung durch diese Aufzeichnungen zu schützen. Eines muss er Spengler aber lassen: "Für verblüffende Zitate ist er immer noch gut".
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