Leymah Roberta Gbowee

Wir sind die Macht

Die bewegende Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin
Cover: Wir sind die Macht
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2012
ISBN 9783608947397
Gebunden, 319 Seiten, 21,95 EUR

Klappentext

Unter Mitarbeit von Carol Mithers. Aus dem Englischen von Susanne Held. Leymah R. Gbowee ist der Kopf und das Herz der afrikanischen Frauenfriedensbewegung. In entwaffnender Offenheit erzählt die Friedensnobelpreisträgerin, wie sie zur Frauen- und Friedensaktivistin wurde: Als der 14 Jahre währende Bürgerkrieg in Liberia ausbricht, will die 17-Jährige Kinderärztin werden. Stattdessen schlittert sie im Bürgerkriegschaos in eine von sexueller Gewalt geprägte Beziehung und hat sechs Jahre später vier Kinder, keine Ausbildung und keine Ziele mehr. Über ein Praktikum als Streetworkerin mit Kindersoldaten erwacht sie endlich aus ihrer Lethargie und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Nun wird sie im Wortsinn zur Powerfrau, die sich und andere die Befreiung aus den Gewaltstrukturen lehrt und die Beteiligung von Frauen am politischen Leben einfordert.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.11.2012

Tief beeindruckt zeigt sich Rezensentin Christiane Grefe von der liberischen Friedensnobelpreisträgerin 2011, Leymah Roberta Gbowee, deren Autobiografie sie vorstellt. Wie die Autorin ihre private Geschichte und ihren politischen Kampf in diesem Buch zu verknüpfen weiß und bildreich, mit schonungsloser Aufrichtigkeit und analytischem Blick vermittelt, findet die volle Bewunderung der Rezensentin. Gbowee schildert ihr Aufwachsen in der behütenden Großfamilie in Monrovia, ihre Flucht nach Ghana, wo sie von ihrem gewalttätigen Ehemann mit drei Kindern im Stich gelassen wird, und ihrem engagierten Kampf gegen den liberianischen Staatschef Charles Taylor, der nicht zuletzt durch den von Gbowee organisierten Widerstand gestürzt wurde, erklärt Grefe. Dass die Autorin und ihre amerikanische Co-Autorin Carol Mithers bei aller Dramatik und Emotionalität nicht in Sentimentalität und Pathos verfallen, rechnet ihnen die Rezensentin hoch an und sie findet es überzeugend, dass Gbowee auch eigene Schwächen und Fehler in ihrer Geschichte nicht verschweigt. Die politischen Zusammenhänge geraten zwar angesichts der Konzentration auf die "Frauenperspektive" etwas aus dem Blick, räumt Grefe ein. Insgesamt aber hat diese Autobiografie großen Eindruck bei ihr hinterlassen.
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