Pascal Rabaté

Der Schwindler

Roman eines Revolutionsabenteurers
Cover: Der Schwindler
Schreiber und Leser, Hamburg 2018
ISBN 9783946337638
Gebunden, 544 Seiten, 39,80 EUR

Klappentext

Nach dem Roman "Ibykus" von Alexej Tolstoi. Aus dem Französischen von Resel Rebiersch. Semjon Iwanowitsch Newsorow führt das ereignislose Leben eines kleinen Büroangestellten und träumt von Reichtum und Glück. Da es ihm entschieden an Tatkraft und Mut mangelt, wird es wohl beim Träumen bleiben. Doch in den Wirren der Oktoberrevolution und dem nachfolgenden Weltkrieg ist dem Mann ein sensationelles Schicksal beschieden...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.01.2019

Comics und Geschichte gehen doch ganz gut zusammen, freut sich Christian Gasser und stellt zwei Bände vor, die sich ihres Sujets auf denkbar unterschiedliche Weise annehmen. Während Jason Lutes ein historisches Panorama von Berlin zur Zeit der Weimarer Republik entwirft, erzählt Pascal Rabaté in seiner Adaption eines Romans von Alexei Tolstois von den Verwerfungen der russischen Revolution allein aus der Perspektive seines Helden Semjon Iwanowitsch Newsorow. Newsorow ist ein Hochstapler, erfahren wir von Gasser, der sich als falscher Aristokrat, zynischer Spieler, zaristischer Spitzel und Rauschgifthändler durch die Revolutionszeit schlägt. Und obwohl Rabaté die Geschichte dicht am Leben seines Antihelden und mit schwungvollen Pinselstrich erzählt, hat der Rezensent nie den Eindruck, zu wenig von der Revolution und ihren Hintergründen zu erfahren. Aber eindeutig stehen bei diesem Band die Atmosphäre und Emotion über der historischern Detailtreue.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.11.2018

In Frankreich in mehreren Bänden zwischen 1998 und 2001 erschienen, liegt Pascal Rabatés Comic-Version von Tolstois berühmtem Roman "Ibykus" nun auch auf Deutsch vor, erzählt der beeindruckte Rezensent Fritz Göttler. In anschaulichen Bildern hat diese Graphic Novel Göttler gezeigt, was die Geschichtsbücher über Russland nach 1917 seiner Meinung nach nicht fassbar machen: das Lebensgefühl eines eigentlich naiven Menschen, der unter den widrigsten Umständen sein Glück machen will und darüber zu einem bösen Getriebenen wird. Offenbar hält der begeisterte Rezensent den, wie er findet, "gewaltigen" Comic für eine würdige Adaption des Klassikers.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.10.2018

Rezensent Julius Tamm blickt ehrfürchtig auf Pascal Rabatés Adaption von Tolstois Roman "Ibykus. Die Emigranten" als Graphic Novel. Worum geht's? Dem Opportunisten Semjon Newsorow wird kurz vor dem Ausbruch der Oktoberrevolution eine glorreiche Zukunft geweissagt, sobald "der Bruder den Bruder töte", und Newsorow will diese mit allen Mitteln erreichen. Man folgt dem moralisch sehr flexiblen Helden durch ein Auf und Ab von guten und schrecklichen Phasen, alles vor dem Hintergrund des furchtbaren Krieges, so Tamm. Mit düsteren, aber sehr sprechenden Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die den begeisterten Rezensenten an den Expressionismus erinnern, habe Rabaté die beklemmende Atmosphäre des Romans ideal eingefangen. Eine gelungene Hommage an den großen russischen Schriftsteller, meint der beeindruckte Rezensent.

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