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Stichwort
Uiguren
Rubrik: Magazinrundschau - 19 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 2
Magazinrundschau 05.01.2023 […] Der Historiker Michael Dillon, gerade als Gastprofessor an der Pekinger Tsinghua Universität, ist nach Xinjiang gereist, um sich ein Bild von der Lage der Uiguren zu machen. Weit ist er natürlich nicht gekommen, immerhin hat er bei einer Übernachtung in einem Gasthaus Bekanntschaft mit den Bingtuan gemacht, den traditionellen Vorposten des chinesischen Reiches: "Es war die schlechteste Unterkunft, […] Liegefläche, auf der sich die Chinesen im Norden traditionell aufhalten. Sie sprachen Mandarin, es war schwierig, den ethnischen Hintergrund der Menschen zu erkennen. Wenige, wenn überhaupt welche waren Uiguren, die meisten waren Han-Chinesen, einige junge Frauen trugen das typische Kopftuch der muslimischen Hui aus Ningxia und Gansu. Auf dem Kang stand der Holzgrill für die Kebabs, zu denen es Xinjiang-Bier […] bis zur Ming-Dynastie (1368-1644) zurückverfolgt werden kann. Die Bauern stellen auch die Milizen, die zur Unterstützung von Polizei und Militär gerufen werden und die den Ruf erworben haben, die Uiguren rücksichtslos zu unterdrücken. Die Bingtuan betreiben parallel zum staatlichen System ihre eigenen Gefängnisse in Xinjiang."
Weiteres: James Meek besucht für eine seiner Riesenreportagen Boston in […]
Magazinrundschau 12.01.2021 […] Im Guardian schreibt Gulbahar Haitiwaji über ihre Erfahrungen in einem chinesischen Umerziehungslager für Uiguren, in das man sie 2016 steckte, nachdem man sie nach zehn Jahren Exil in Frankreich unter einem Vorwand nach China zurückgelockt hatte: "Wir mussten leugnen, wer wir waren. Wir sollten auf unsere Traditionen, unsere Überzeugungen spucken, unsere Sprache, unsere eigenen Leute. Nach dem Lager […] dieser Zeit versuchten alle um mich herum, die Polizisten, die uns verhörten, die Wachen, die Lehrer, mir die Lüge aufzutischen, ohne die China sein Umerziehungsprojekt nicht rechtfertigen könnte: dass Uiguren Terroristen sind und ich, die ich seit zehn Jahren im französischen Exil lebte, eine Terroristin. Die dauernde Propaganda nahm mir einen Teil meiner geistigen Gesundheit, Teile meiner Seele brachen […]
Magazinrundschau 24.02.2020 […] Exil-Uiguren, die zum Teil seit Jahren nicht mit ihren Verwandten sprechen konnten, machen sich große Sorgen, weil Xinjiang durch die Lager und die schlechten Lebensverhältnisse der Uiguren zu einer idealen Brutstätte für den Coronavirus werden könnte, schreibt Sophie Lamberts, die mit vielen Exil-Uiguren gesprochen hat. "Ehemalige Häftlinge haben beschrieben, wie überbelegt und unhygienisch die Lager […] sehr schnell von einer Person auf die nächste ausbreiten. 'Das Coronovirus fügt der Krise, in der wir stecken, noch eine Dimension hinzu', erklärt Munawwar Abdulla (die in den USA eine Seite für Exil-Uiguren betreibt, d.Red.). Überbevölkerte und schmutzige Zellen, Fehlernährung, körperlicher, psychologischer und sexueller Missbrauch, Blutabnahmen und Entfernung von Organen, Zwangsarbeit und weitere Me […]