Peter Waterhouse

Equus

Wie Kleist nicht heißt
Cover: Equus
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2018
ISBN 9783957576408
Gebunden, 152 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

"Gibt es das nicht-deutsche Deutsch? Und ist dieses etwas Falsches? Ist Heinrich von Kleists "Der Zerbrochne Krug" ein Titel, der sowohl deutsch ist als auch nicht-deutsch? Ist in diesen Worten, der und zerbrochne und Krug, etwas Nicht-Deutsches zu hören? Ist da etwas falsch oder fast falsch?" So beginnt Peter Waterhouse diesen im endlosen Kreisen sich ins Unbekannte vortastenden sprachkritischen Essay über Heinrich von Kleist und befreit ihn aus seiner Erstarrung als deutsches Nationalheiligtum. Waterhouse schaut nicht nur darauf, was Kleist sagt, sondern wie er es sagt: Zum Vorschein kommt der anarchische, absurde Witz Kleists. Dadurch legt er den Blick frei auf eine verblüffende Vielsprachigkeit mitten im Krieg, durch die Kleist alle möglichen Frontlinien unterläuft.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.12.2018

Paul Jandl kann's nicht fassen. Mit Peter Waterhouse gelingt es ihm, Kleist neu zu lesen, ja überhaupt lesen zu lernen. Wie der Autor zwischen sich und dem Dichter Bande spinnt, sodass Jandl das Gefühl hat, die beiden sind richtig dicke, wie er Mehrdeutigkeiten und den Spaß am Kleist-Lesen herauskitzelt, findet Jandl stark. Das Hin und Her zwischen der Weltsicht des Autors und der Sprache des Dichters ist für Jandl insofern gewinnbringend, als Waterhouse ihm Kleists Schriftsinn erschließt und die Rätselmaschine Kleist erst so richtig auf Touren bringt. Ein interpretatorisches Abenteuer, das sich der Leser nicht entgehen lassen sollte, meint der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.11.2018

Rezensent Eberhard Geisler empfiehlt den Essay des Schriftstellers Peter Waterhouse zum besseren Verständnis von Kleists Werk und von den Wirkungsweisen philologischer Lektüre . Wie der Autor sich Kleist nähert, seiner Vielsprachigkeit und seinem Pazifismus, erschließt Geisler den Klassiker neu. Waterhouses "weitreichende" Deutung der Kleistschen Texte bedeutet Geisler nicht zuletzt die Möglichkeit, aus Todessehnsucht eine heitere Öffnung zur Welt zu destillieren. Die dekonstruktivistische Entdeckerfreude des Autor findet der Rezensent bemerkenswert.