Malte Borsdorf

Flutgebiet

Roman
Cover: Flutgebiet
Müry Salzmann, Salzburg 2019
ISBN 9783990141885
Gebunden, 240 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Im Februar 1962 wird Hamburg von der größten Sturmflut seiner Geschichte heimgesucht. Man trifft sich wie immer in Novotnys Hafenkneipe; ein Korn kann bei dem Wetter nicht schaden. Hier in der "Kogge" hat der junge Karl Blomstedt seine halbe Kindheit zugebracht, weil seine Mutter die Köchin ist. Nun müsste er längst vom Hafen zurück sein, das Wasser steht schon drei Meter über Normalnull. Der Bücherverschlinger soll wie sein Vater Hafenarbeiter werden, obwohl er dafür nicht geeignet scheint; aber fürs Lesen hat man in der Welt der Schauerleute, Kaischuppen und Speicher nicht viel übrig. Die Ehe der Eltern, die Menschen rund um sie, die Hafengeschichten werfen verstörende Schatten auf Karl, just als er der ersten Liebe begegnet. Im sprichwörtlichen und metaphorischen Sinn brechen die Deiche ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.2019

Rezensent Frank Pergande lernt in Malte Borsdorfs Roman das Wilhelmsburger Milieu zur Zeit der großen Sturmflut kennen, die Maloche am Hafen, die Kneipen, den Suff und den Seemannsgarn der 1960er in Hamburg. Wie der Autor die harte Arbeit der Werftarbeiter und den Feierabend bei Bier und Korn aus der Sicht des 15-jährigen Karl schildert, der seinen Vater verliert und lieber Böll liest als zu saufen, findet der Rezensent genau, lebendig, aber nie aufdringlich, sondern sprachlich eher kunstvoll schlicht. Fesselnde Lektüre, so Pergande, auch wenn es sich weder um einen Katastrophenroman noch um einen Krimi handelt.
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