Vorgeblättert

Inka Bach: Glücksmarie

Ausgewählte Leseproben.
31.08.2004. Marie wächst in der DDR auf. Als der Stiefvater, ein roher, gewalttätiger Mann, beschließt, mitsamt "seiner Familie" aus der DDR zu fliehen, will Marie nicht mitkommen. Lesen Sie einen Auszug aus Inka Bachs Roman "Glücksmarie".
Inka Bach: Glücksmarie
Roman

Transit Verlag, Berlin 2004
160 Seiten, gebunden, Euro 16,80

Erscheint Anfang September 2004

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Klappentext:
Inka Bach zeichnet das Bild einer äußerlich normalen, im familiären Alltag aber traumatischen Kindheit: Gewalt ist überall anwesend. Marie wächst bei Stiefeltern, erfolgreichen Wissenschaftlern an einem angesehenen DDR-Institut, auf; der Stiefvater, zum Schluss des Zweiten Weltkriegs noch als Soldat ausgebildet, ist gewohnt, sich durchzusetzen, auch mit körperlicher Gewalt, die er ganz selbstverständlich gegenüber der Stiefmutter und dann auch gegenüber dem Stiefkind einsetzt.

Aus der Perspektive des Mädchens, in einer genauen Wahrnehmung und einer eindringlich lakonischen Sprache, wird diese familiäre Gewalt in Beziehung oder Kontrast gesetzt zu anderen Lebensbereichen: zu den etwas verschrobenen und geliebten Großeltern, zu Nachbarn, zu politisch rigiden Lehrern, zu Freundinnen und Freunden. Aus diesen anderen Erfahrungen bezieht das Mädchen schließlich eigene Maßstäbe, die Widerstand wecken gegen die vom Stiefvater erwartete und jederzeit durchgesetzte Unterwerfung. Als er beschließt, mitsamt "seiner" Familie aus der DDR zu fliehen, weigert Marie sich mitzukommen: sie will in der DDR bleiben, damit sie so, nach deren Flucht, von ihren Stiefeltern endlich "befreit" ist; als das aber nicht gelingt, Marie in den Westen mitfliehen muß, sucht sie sich eine andere Lösung.

Zur Autorin:
Inka Bach, 1956 geboren und aufgewachsen in beiden Teilen Berlins, studierte Literatur- und Theaterwissenschaft, Promotion. Zahlreiche Arbeiten (Regie und Drehbuch) für Film und Fernsehen sowie Hörspiele. 1998 Stadtschreiberin in Rheinsberg, 2002 in Erfurt. Sie lebt als freie Autorin in Berlin. Ihre letzten Veröffentlichungen: "Bachstelze. Erfurter Kolumnen" sowie das vielbeachtete Rheinsberger Tagebuch "Wir kennen die Fremde nicht".

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