Marie Luise Knott: DazwischenzeitenVorgeblättert 28.08.2017 Welche Erschütterungen erfuhren die vier Künstler Erwin Piscator, Karl Wolfskehl, Bertolt Brecht und Paul Klee im Jahr 1930? Wie reagierten sie auf eine Krise, deren politisches, ästhetisches, moralisches und ökonomisches Ausmaß 1930 nur zu erahnen war? Hier ein Auszug aus Marie Luise Knotts Essayband "Dazwischenzeiten" zu Bertolt Brecht.
Peter Mathews: Harro Harring - Rebell der FreiheitVorgeblättert 09.08.2017 Harro Harring war als vogelwilder Rebell berühmt und scheiterte wie die Revolution selbst. Karl Marx hasste und verhöhnte ihn. Harring war ein Wegweiser in eine neue Zeit und starb doch vergessen und verarmt 1870 durch eigene Hand. In seiner Biografie lässt Peter Mathews die bewegte Geschichte des friesischen Freiheitskämpfers erneut aufleben. Wir dokumentieren außerdem die "Verbrüderungsacte" des "Jungen Europa", das Harring zusammen mit Giuseppe Mazzini gründete.
Götz Aly: Europa gegen die Juden 1880 - 1945Vorgeblättert 15.02.2017 In seinem Buch "Europa gegen die Juden 1880 - 1945" stellt Götz Aly den modernen Antisemitismus als grenzüberschreitendes Phänomen dar. Ohne die Schuld der deutschen Täter zu mindern, zeigt er, wie Diskriminierung und Pogrome seit Ende des 19. Jahrhunderts vielerorts dazu beigetragen haben, den Boden für den Völkermord zu bereiten. Wir wählen als "Vorgeblättert" seinen Abschnitt über die Konferenz von Evian 1938 - wo die westlichen Länder über die Aufnahme verfolgte Juden verhandelten. Aly stellt sein Buch nächste Woche in Berlin vor.
Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählteVorgeblättert 19.05.2016 Die fünfzehnjährige Lydia wird im Mai 1977 ertrunken im See gefunden. Selbstmord? Mord? Jeder in der Familie hat seine eigenen Vermutungen. Dabei lernt nur der Leser die Probleme kennen, die jeder vor jedem in dieser bikulturellen Familie verbirgt. Lesen Sie hier einen Auszug aus Celeste Ngs Roman "Was ich euch nicht erzählte".
Kamel Daoud: Der Fall Meursault - eine GegendarstellungVorgeblättert 04.02.2016 Nacht für Nacht sitzt ein alter Mann in einer Bar in Oran und erzählt. Seine Geschichte und die seines Bruders Moussa, jenes Arabers, der 1942 von einem gewissen Meursault erschossen wurde. Daoud schreibt den berühmten Roman "Der Fremde" weiter - zugleich eine Reflexion auf das Verhältnis der ehemaligen Kolonie zu Frankreich und einer der meist beachteten Romane in Frankreich in den letzten Jahren.
Hector Abad: Großmutter DeutschlandVorgeblättert 17.09.2015 Liebes Deutschland, "du bist beispielhaft gut, warst aber auch beispielhaft schrecklich. Wir werden dich weiterhin voll Bewunderung und Neugier beobachten. Sollten deine schlimmsten Teufel wieder zum Vorschein kommen, werden wir es dir sagen." Der Nicolai Verlag bringt einen Band mit hundert Briefen an Deutschland. Wir blättern den Brief von Hector Abad vor.
Harro Zimmermann: Friedrich Sieburg - Ästhet und ProvokateurVorgeblättert 27.08.2015 Kaum ein Publizist verkörpert die Kontinuität des Journalismus von der Weimarer Republik über die Nazizeit bis in die frühe Bundesrepublik schlagender als Friedrich Sieburg, der mit seinem Buch "Gott in Frankreich?" das deutsche Frankreichbild prägte. Harro Zimmermann legt bei Wallstein eine Biografie Sieburgs vor, aus der wir das Kapitel "Im Zentrum des feuilletonistischen Zeitalters" vorabdrucken.
Valerie Fritsch: Winters GartenVorgeblättert 04.03.2015 Nach Jahren in der Stadt zieht der Vogelzüchter Anton Winter mit seiner Familie in die Gartenkolonie, in der er aufwuchs: Eine heilige Kinderzeit, in einem großen, todesvernarrten Haus, in dem Anton Winter so sehr zu Hause war und nichts anderes lernte, als ein großer Mensch zu werden und am Ende so klein zu sein wie alle anderen und keine Angst davor zu haben. Lesen Sie hier einen Auszug aus Valerie Fritschs Roman "Winters Garten".
Götz Aly: Volk ohne MitteVorgeblättert 13.02.2015 Götz Aly porträtiert in einem Essay aus seinem neuen Buch "Volk ohne Mitte", den wir hier gekürzt vorblättern, den Ökonomen Wilhelm Röpke, der in seinen Schriften einen ungeheuren prognostischen Scharfsinn bewies. Leseprobe.
Marcel Ophüls: Meines Vaters SohnVorgeblättert 28.01.2015 Der Filmemacher Marcel Ophüls hat wie kein anderer den Mythos des französischen Widerstands gegen die deutschen Besatzer angekratzt. Lesen Sie hier einen Auszug aus seinen Erinnerungen über die Dreharbeiten zu Ophüls Dokumentarfilm "Le Chagrin et la pitié" (1969), der die französische Kollaboration mit den Nazis zum Thema hatte, über die französischen Reaktionen auf den Film und über die Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm "Veillées d'armes" (1994), der Kriegsberichterstatter in Jugoslawien begleitete.
Julie Mazzieri: Grabrede auf einen IdiotenVorgeblättert 26.01.2015 Der Idiot stört. Der Idiot wird beseitigt. Einfach so, in einen Brunnen geworfen. Doch als man wider Erwarten seinen Leichnam findet, braucht das Dorf einen Mörder. Lesen Sie hier einen Auszug aus Julie Mazzieris Roman "Grabrede auf einen Idioten"
Lydia Tschukowskaja: UntertauchenVorgeblättert 22.01.2015 Im Winter 1949 fährt Nina Sergejewna einige Wochen in ein Sanatorium für Künstler auf dem Land. Hier will sie - zurückgezogen und für sich - schreiben. Und hier trifft sie den Schriftsteller Biblin, der im gleichen Arbeitslager saß wie ihr Mann. Lesen Sie einen Auszug aus Lydia Tschukowskajas Roman "Untertauchen".
Kenzaburo Oe: Licht scheint auf mein DachVorgeblättert 17.11.2014 Der Schrifsteller Kenzaburô Ôe erzählt vom Leben mit seinem geistig behinderten Sohn Hikari und von seinem Glück darüber, dass Hikari ein angesehener Komponist werden konnte. Lesen Sie hier einen Auszug aus "Licht scheint auf mein Dach".
Anne Carson: Anthropologie des WassersVorgeblättert 20.10.2014 Erkundungsreisen über das Leben, die Liebe, die Verschiedenheit von Männern und Frauen und die Kunst, im Wetterleuchten Karten zu studieren. Lesen Sie hier einen Auszug aus Anne Carsons "Anthropologie des Wassers".
Szilard Borbely: Die MittellosenVorgeblättert 02.10.2014 In den siebziger Jahren, in einem kleinen Dorf in Ungarn, wächst ein elfjähriger Junge auf. Die Familie ist sehr arm, doch das sind auch andere. Warum wird gerade sie im Dorf stigmatisiert? Und woher hatte der Großvater 1944 ein Fahrrad? In der Selbstbeobachtung des Außenseiters wächst dem Jungen ein unerhörter Scharfblick zu. Lesen Sie hier einen Auszug aus Szilárd Borbélys Roman "Die Mittellosen".