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Imre Kertesz: Dossier K.

Ausgewählte Leseproben.
18.09.2006. "Dossier K." ist eine Selbstbefragung von Imre Kertesz über sein Leben und Schreiben. In einem Interview erläutert er das Entstehen dieser außergewöhnlichen Autobiografie. Lesen Sie das Interview und einen Auszug aus "Dossier K.. Eine Ermittlung".
Imre Kertesz: Dossier K.
Eine Ermittlung
Aus dem Ungarischen von Kristin Schwamm

Rowohlt Verlag, Reinbek 2006
288 Seiten, gebunden, Euro 19,90

Erscheint am 22. September 2006

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Zum Buch: Imre Kertesz gilt als einer der großen künstlerischen und denkerischen Deuter der Welt nach Auschwitz. Sein Werk wird meist autobiografisch gelesen, doch ist es zugleich notwendig komponiert nach den Gesetzen von Stil, Vorstellungskraft, Fiktion. Wie steht es mit seinem Leben in Verbindung? Unter welchen Bedingungen, in welchen Lebenszusammenhängen ist es entstanden? Mit "Dossier K." legt Kertesz seine Autobiografie vor. Es ist eine Selbstbefragung im Dienste ästhetischer und historischer Wahrhaftigkeit, ein platonischer Dialog, den der Autor mit sich selbst führt. Sie erschließt nicht nur die intimen Zusammenhänge von Leben und Werk mitsamt ihren poetologischen Voraussetzungen, sondern ist, im besten Sinne des Wortes, Zeitzeugenschaft - von Kertesz' familären Wurzeln in der versunkenen jüdischen Kultur Vorkriegsungarns über die Schrecken des Nationalsozialismus bis hin zu jenem Leben zwischen stalinistischen Schauprozessen, Aufstand und Diktatur, das Kertesz im Budapest des Kalten Krieges führen mußte.

Lesen Sie hier ein aus dem Ungarischen übersetztes Interview mit Imre Kertesz zu seiner Autobiografie, das er der Zeitschrift Elet es Irodalom im Juli 2006 gegeben hat.


Zum Autor: Imre Kertesz: Am 9. November 1929 in Budapest geboren, wurde er 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Nach Kriegende folgte die journalistische Tätigkeit bei der Tageszeitung "Vilagossag", die bald umbenannt und zum Parteiorgan der Kommunisten wurde. Nach seiner Entlassung bestritt Kertesz seit 1953 seinen Lebensunterhalt als freier Schriftsteller und schrieb Musicals und Unterhaltungsstücke für das Theater. Seit 1960 Arbeit am Roman "Sorstalansag" (Schicksallosigkeit), der 1973 von einem der beiden staatlichen Verlage ("Magvetö") abgelehnt, von dem anderen ("Szepirodalmi Könyvkiado") 1975 veröffentlicht wurde. Ab 1976 Übersetzertätigkeit (Nietzsche, Freud, Hofmannsthal, Canetti, Wittgenstein, Josef Roth, Schnitzler, Tankred Dorst u. a.).
Für sein literarisches Werk wurde Kertesz vielfach geehrt: Brandenburgischer Literaturpreis (1995), Budapester Kossuth-Preis, Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, Jeannette-Schocken-Preis, Gundolf-Preis (alle 1997), "Welt"-Literaturpreis (2000), Orden "Pour le Merite" (2001), Hans-Sahl-Preis (2001). 2002 erhielt er den Nobelpreis für Literatur und 2006 die Ernst-Reuter-Plakette Berlins.

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