Vorworte

Vom Hunger des Herzens getrieben

Über Bücher, die kommen. Von Angela Schader
14.02.2022. Um seinetwillen hat einer der bekanntesten US-Romanciers zeitweilig das Genre gewechselt: Paul Auster legte jüngst eine große Biografie des früh verstorbenen Schriftstellers Stephen Crane vor. Auch der deutsche Pendragon-Verlag engagiert sich für die Wiederentdeckung seines vielseitigen Schaffens. Einen Blick auf Cranes Leben und Werk runden wir mit einer Leseprobe ab.
In loser Folge stellt Angela Schader wichtige Neuerscheinungen vor - immer einige Zeit, bevor sie herauskommen." D.Red.

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Stephen Crane. Foto: Literaturmuseum Badenweiler
Mit sechs Jahren orderte und kippte er sein erstes Bier, nicht heimlich, sondern keck vor aller Augen. Auch die Freuden des Rauchens hatte er damals schon entdeckt; Nikotin wurde ihm mit der Zeit zu einer Art Grundnahrungsmittel, und es dürfte einiges zu seinem vorzeitigen Tod beigetragen haben. Aber Selbstschonung,Anpassung, Umsicht waren Stephen Cranes Sache nicht. Wollte er über das Leben der New Yorker Obdachlosen schreiben, dann stand er, spärlich gekleidet, stundenlang mit ihnen im wütenden Blizzard oder würgte am Miasma einer öffentlichen Übernachtungsstätte. Setzte er, der zeitlebens mit Geldnöten rang, sich einmal hin, um einen Roman zu verfassen, der Publikumserwartungen bediente und Geld abwarf, dann kam stattdessen ein Werk heraus, das an den Grundfesten des betreffenden Genres rüttelte. Und kurz vor Silvester 1899, als ihm längst jeder finanzielle Boden weggebrochen war, Schulden sich ringsum häuften - da schmiss er eine dreitägige Party für mehrere Dutzend Hausgäste und beschenkte die Bevölkerung seines damaligen Wohnorts mit einer extra verfassten und professionell dargebotenen musikalischen Komödie.

In der Nacht nach dem Abschlussball erlitt er den ersten Blutsturz. Fünf Monate später starb Stephen Crane an Tuberkulose. Er wurde 28 Jahre alt.

Vielen gilt Crane als eine Gründerfigur der modernen amerikanischen Literatur. Seine Sonderstellung bezeugt nicht zuletzt die Tatsache, dass herausragende Schriftsteller von völlig gegensätzlichem Temperament ihm hohe Wertschätzung entgegenbrachten. "Die guten Schriftsteller sind Henry James, Stephen Crane und Mark Twain", heißt es in Hemingways autobiografischem Werk "Die grünen Hügel Afrikas". Und der feinsinnige Henry James, dessen irisierende Satzgebilde das genaue Gegenteil des lapidaren Hemingway'schen Stils sind, schätzte den jungen Kollegen nicht minder. Wie Joseph Conrad und H. G. Wells zählte James zu dem Freundeskreis, der Crane in seinen letzten Lebensjahren umgab.

Trotz seines unangefochtenen Rangs sinkt Cranes Schaffen sogar in seiner Heimat langsam in Vergessenheit. Und außerhalb des englischen Sprachraums, so konstatiert der Schriftsteller Paul Auster, habe nur ein einziger seiner literarisch interessierten Bekannten den Namen des Autors gekannt. Das bewog Auster zu einer Ehrenrettung, die sich sehen lassen kann: Seine 2021 veröffentlichte Crane-Biografie, kürzlich unter dem Titel "In Flammen" bei Rowohlt auf Deutsch erschienen, zählt stattliche 1200 Seiten.

Auster entwirft ein detailliertes Lebensbild des 1871 als Sohn einer streng methodistischen Familie geborenen Schriftstellers. Er versucht, aus frühen Fotografien die Charakterzüge des Kindes zu lesen, zeigt auf, wie der Tod im Umfeld des Heranwachsenden Einzug hielt: Mit acht Jahren verlor Stephen den Vater, mit zwanzig die geliebte Mutter, zwei Geschwister starben zu seinen Lebzeiten. Seine Schul- und Studienzeit verlief erratisch: Vorlesungen und Prüfungen behandelte er mit vornehmer Indifferenz, sein Studentenzimmer hingegen war eine Hochburg des Nonkonformismus. Crane ging schließlich ohne Abschluss ab und wandte sich ganz dem Schreiben zu. Sein selbstzerstörerisches Ungeschick im Umgang mit Verlegern kommt in der Biografie ebenso zur Sprache wie die Tollkühnheit, mit der er sich als Kriegsreporter in immer neue, lebensgefährliche Missionen stürzte. Frauen aus gutem Haus treten ins Bild, die er vergeblich umwarb - aber auch eine ihm kaum bekannte Prostituierte, für die er seinen Namen aufs Spiel setzte, indem er vor Gericht für sie eintrat.

Natürlich würdigt Paul Auster daneben detailliert und einfühlsam das literarische und journalistische Œuvre seines Landsmanns. Allenfalls ließe sich einwenden, dass die Nacherzählungen einiger wichtiger Werke derart ausführlich sind, dass sie der Lektüre der Originale allzu viel vorwegnehmen. Es lohnt sich also, diese im Voraus zu lesen - und da kommt es zupass, dass sich der Bielefelder Pendragon Verlag der Werke Cranes mit einer Reihe von Neuübersetzungen annimmt, die jeweils mit einem ausführlichen Nachwort ergänzt sind. Besonders hervorzuheben ist hier Rüdiger Barths vifer, fast 70 Seiten umfassender Lebensabriss, der dem Roman "Die rote Tapferkeitsmedaille" (2020) beigegeben ist. 2021 erschien der Erzählband "Die tristen Tage von Coney Island"; Mitte Februar folgt nun mit "Geschichten eines New Yorker Künstlers" eine weitere Sammlung, die neben Erzählungen auch die Kurzromane "Maggie" und "Georges Mutter" enthält.

Woraus er seine literarischen Ideen schöpfe, wurde Stephen Crane einmal gefragt. Drei Komponenten nannte er: ein unbestimmtes Verlangen, Kummer - und heart-hunger.

Hunger des Herzens. Wohin trieb er den Autor? Nicht in die Gefühligkeit, eher im Gegenteil. Distanz markiert Cranes Schreiben, ob er nun fiktionale Räume schafft oder eigene Erfahrungen in erzählerische Form gießt. Eine Distanz, die nicht aus Indifferenz oder Überlegenheitsgefühl erwächst, sondern aus der Verpflichtung auf Genauigkeit des Blicks; oft werden Begriffe wie "Kameraauge" und Verweise auf filmische Techniken beigezogen, um seine Darstellungsweise zu schildern.

Zum Tragen kommt sie schon im ersten größeren Prosawerk, dem Kurzroman "Maggie, A Girl of the Streets". Das Buch, 1893 im Selbstverlag und unter Pseudonym erschienen, wurde von der Kritik mehrheitlich ignoriert oder getadelt und soff ab wie ein Stein. Kein Wunder eigentlich, denn laut Paul Auster handelt es sich bei "Maggie" um nicht weniger als eine "stilistische Kriegserklärung". Die Geschichte ist einfach: Die Titelheldin wächst in der Bowery auf, in einer von Armut, Suff und Gewalt zerrütteten Familie. Während ihr Bruder Jimmie sich schon als Dreikäsehoch diesem Klima anpasst, gelingt es dem Mädchen, seine naiven Hoffnungen und Träume zu bewahren; der schmierig-elegante, großmäulige Barkeeper Pete, der ein Auge auf die hübsche junge Frau wirft, ist in ihren Augen ein weißer Ritter, die volkstümlichen Vergnügungsstätten, zu denen er sie führt, nimmt sie als Tempel kultivierter Eleganz wahr. Es kommt, wie es kommen muss: Maggie "fällt", wird verstoßen, findet als Prostituierte den frühen Tod.

Banaler geht's nicht, möchte man denken. Doch paradoxerweise gelingt es Crane, gerade mittels erzählerischer Distanz den Leser direkt in dieses Milieu hineinzuversetzen. Er verzichtet weitgehend darauf, das Verhalten der Charaktere einzuordnen, überlässt sie unserem Urteil. Das funktioniert schon in der ersten Szene, die den kleinen Jimmie beim Kampf mit einer verfeindeten Kinderbande zeigt. Die Sprache, oszillierend zwischen Pathos und Straßenslang, bringt auch das Bild des Buben zum Flimmern - haben wir nun einen zänkischen Ekelzwerg vor Augen, oder einen Kerl mit respektablem Schneid? Bei Petes Werben um Maggie wiederum windet man sich nachgerade; das Mitgefühl für das Mädchen wird immer wieder unterlaufen vom Ärger über die schiere Peinlichkeit ihrer Fehleinschätzungen. Der eigentliche Meisterstreich aber gelingt Crane in dem Kapitel, das Maggies Ende schildert; die Pendragon-Ausgabe greift hier auf die ursprüngliche Fassung von 1893 zurück, die noch sinistrer ist als die emendierte Version, die der Autor für die Neuauflage von 1896 erstellte. Allerdings verschenkt Norbert Jakobers Übersetzung den (auch in der späteren Edition bewahrten) Effekt, auf den Crane mit dem Kapitel abzielte. Dessen erzählerische Kraft beruht nicht zuletzt darauf, dass Maggie - deren Abgleiten in die Prostitution im Roman ausgespart bleibt - hier nur mehr als "a girl of the painted cohorts of the city" auftritt, gesichts- und namenlos; wir ahnen lediglich, dass es sich um die Protagonistin handelt. Crane treibt die Verunsicherung noch einen Schritt weiter, indem er einen der Männer, denen das Mädchen begegnet, sie als "Mary" ansprechen lässt. Die Übersetzung aber will's deutsch und deutlich und setzt stattdessen "Maggie".

Die beiden anderen Bände hat - mit Ausnahme einer Erzählung - Bernd Gockel ins Deutsche gebracht. Für sich genommen, lesen sich die Übertragungen aller drei Bücher gut, auch gewisse übersetzerische Freiheiten sind legitim und geglückt. Dennoch hätte man sich mit Blick aufs Original mancherorts mehr Achtsamkeit für stilistische oder inhaltliche Nuancen gewünscht - oder zumindest ein Lektorat, das schon beim Warnsignal ganz am Anfang von "Die rote Tapferkeitsmedaille" aufgemerkt hätte. Ein Morgengrauen, das sich, wie es dort heißt, von Braun zu frischem Grün verwandelt, hat man so noch nicht gesehen und soll es auch nicht. Im Original ist hier von der Landschaft die Rede - denn nicht um den Tagesanbruch geht es, sondern um den Beginn des Frühlings.

"Die rote Tapferkeitsmedaille" ("The Red Badge of Courage", 1895) ist jenes eingangs erwähnte Werk, das Crane ursprünglich als konventionellen, publikumswirksamen Roman über den amerikanischen Bürgerkrieg geplant hatte. Schlachten und Manöver hatten ihn von Kind auf interessiert, er erwog sogar ein Studium an der Militärakademie in West Point. Später nutzte er jede Gelegenheit, Bürgerkriegs-Veteranen nach ihren Erfahrungen zu befragen, und ackerte sich durch zahllose Berichte über den Konflikt. Dabei verlagerte sich sein Interesse vom großen Narrativ der Historie auf den kleinen, hässlichen Kampf des Einzelnen mit der Angst - und den muss Henry Fielding, der Protagonist des Romans, austragen bis zur letzten Konsequenz. Es ist eine Kollision von falschen, heroischen Vorstellungen mit brutaler Realität, ein emotionaler Parcours, bei dem Feigheit und Eitelkeit eine mindestens so große Rolle spielen wie die akzeptableren Triebkräfte von Mut und Todesangst.

Wäre Henry einfach ein Hasenfuß, dann wäre er möglicherweise sympathischer, aber wesentlich weniger interessant. Doch seine Furcht multipliziert sich in der Angst vor der Angst, denn Henry will sein positives Selbstbild bewahren, um jeden Preis. Als er dennoch bei einem Vorstoß des Gegners Fersengeld gibt, steht der Feind plötzlich auf der eigenen Seite: Die Kameraden, welche die Stellung halten, schmäht er in Gedanken als "kleingeistige Dummköpfe". Als er dann erfährt, dass seine Truppe die Schlacht für sich entschieden hat, ist er zu jeder geistigen Verrenkung fähig, um sich vor sich selbst zu rehabilitieren. "Die Dummheit und Ignoranz dieser kleinen Teilchen" - gemeint sind die Mitsoldaten - "waren ihm in den Rücken gefallen. (…) Mit etwas Grips hätten sie doch verstehen müssen, dass es ein unmögliches Unterfangen war. Er, der Mann mit der Erleuchtung, sei schließlich nur deshalb geflohen, weil er mit übernatürlicher Intelligenz gesegnet war."

Crane treibt die (Selbst-)Demontage seines Antihelden so weit, dass man sich gelegentlich fragt, ob die Figur nicht stärker gewirkt hätte, wäre ihr die eine oder andere Schmach erspart geblieben. Grundsätzlich aber sind die Mechanismen, die er aufdeckt, weit über den militärischen Kontext hinaus relevant; derlei Gedankenakrobatik kommt auch bei den wunderlichen Selbstrechtfertigungen zum Zuge, die auf politischen und anderen öffentlichen Bühnen vorgetragen werden, und vielleicht praktizieren wir sie gelegentlich selbst. Darüber hinaus schafft Crane ein Kriegsszenario, das zugleich erdnah und aus dem spezifischen historischen Kontext hinausgehoben wirkt: Derart scharf und überzeugend konturiert er sein Personal und die Kampfhandlungen, dass manche Leser glaubten, er habe selbst im Bürgerkrieg gefochten. So verhalf der Roman dem Schriftsteller am Ende zum Durchbruch, obwohl er zum ungefähren Gegenteil des anfänglich geplanten Kriegsepos geraten war.

Auch wenn "Die rote Tapferkeitsmedaille" der eigentliche Klassiker ist, eignet sich "Die tristen Tage von Coney Island" vielleicht noch besser als Einstieg in Cranes vielseitiges Schaffen. Der Band wartet mit etlichen Glanzstücken aus dem erzählerischen Œuvre auf, so etwa "Die Braut kommt nach Yellow Sky" und "Das blaue Hotel", die Wolfgang Hochbruch im Nachwort als Dekonstruktionen des Western erkennt - geleistet, noch bevor das Genre überhaupt zur literarischen Hochform gefunden hatte. Zudem spielt Crane hier an entgegengesetzten Enden seiner literarischen Klaviatur: warmherzig und leichthändig in der "Braut", mit einer eisgekühlten Dramatik, die Hitchcock Ehre gemacht hätte, im "Blauen Hotel" - das obendrein als Psychogramm der Angst auch einen Bezug zur "Tapferkeitsmedaille" aufweist.  

Das gewichtigste Stück im Band ist die Erzählung "Das offene Boot"; Crane verarbeitet darin eine Erfahrung, die ihn noch auf dem Sterbebett verfolgte. Ende 1896 erlebte er als Reporter im kubanischen Unabhängigkeitskrieg den Untergang des Frachters "Commodore" mit, der den Rebellen in Kuba Waffen aus den USA hätte bringen sollen. Zusammen mit drei anderen Männern, einer davon verletzt, kämpfte er sich danach in einem kleinen Rettungsboot dreißig Stunden lang durch mörderischen Wellengang. Crane gelingt es, die so prekäre wie stupende Überlebensfähigkeit der armseligen Nussschale und das wechselnde Kolorit der tobenden See in immer neuen Bildern einzufangen und dabei auch die furchterregende Schönheit der Naturgewalt ins Bild zu setzen. Das auf sparsamste Abläufe reduzierte, fast ritualisierte Verhalten der vier Männer im Boot steht in markantem Kontrast zum existenziellen Drama; aber gerade in dieser Verknappung kondensiert sich der Stellenwert der bedingungslosen Loyalität, welche die Schiffbrüchigen eint.

Während die erste Erzählsammlung mit weiteren aus Cranes Tätigkeit als Kriegsberichterstatter entstandenen Texten abschließt, fokussieren die "Geschichten eines New Yorker Künstlers" weitgehend aufs städtische Milieu. Beide Bände sind mit Geschick zusammengestellt, verschränken rein literarische Texte mit solchen, die Reportagencharakter haben, und eröffnen mit einer eher leichthändigen Ouvertüre, bevor sie einen zu den Abgründen führen, an deren Saum sich der Schriftsteller vorzugsweise aufhielt.

Kernstück im demnächst erscheinenden Band sind die komplementär konzipierten Kurzromane aus der Bowery. Beide sind im selben Mietshaus angesiedelt, Maggie und Pete haben auch in "Georges Mutter" einen kurzen Auftritt. Aber während Maggies gewalttätige Mutter das Familienheim in ein Inferno verwandelt, lebt diejenige Georges ihren Kampfgeist einzig beim Reinemachen aus. Zärtlich, auch etwas übergriffig hängt sie an ihrem erwachsenen Sohn - und befördert so seine maßlose Selbstüberschätzung und damit wohl auch sein Verhängnis. Denn wie Maggie ist George ein Traumtänzer, unfähig, sich in die harschen Lebensverhältnisse in der Bowery zu finden. Mehr als die Geschichte seines Abstiegs aber geht Cranes Porträt der betagten Mutter zu Herzen. Anfangs mit Witz gezeichnet, verschattet es sich zunehmend, und ihr Sterben am Ende des Romans schnürt einem den Atem ab.

Den Bodensatz sozialer Misere hat der Schriftsteller, wie eingangs erwähnt, auch selbst gekostet, und eine seiner unter die Haut gehenden Sozialreportagen stellen wir als Leseprobe vor. Wie er es in diesem Genre öfters tat, machte Crane den Text, der unter dem Titel "Armut auf Probe" in der New York Press erschien, nicht als Erfahrungsbericht kenntlich, sondern erzählt in der dritten Person. Im Buch ist mit "Der fahle Schein des Reichtums" auch das Gegenstück zu lesen, das der Reportage aus dem Nachtasyl allerdings nicht ganz das Wasser reichen kann. Es geizt zwar nicht mit scharfen und klugen Beobachtungen, aber mit der bemühten Introduktion und dem wenig pointierten Schluss fehlt der überzeugende gedankliche Rahmen.

Dafür entschädigt ein gelungener Kunstgriff des Herausgebers. Auf den "Fahlen Schein" lässt er die Kurzgeschichte "Das Picknick" folgen: Auch hier geht es um Standesdünkel - aber nicht codiert und verbrämt wie im Haus der Reichen, sondern in der reinen, unschuldigen Boshaftigkeit, mit der Kinder ihn praktizieren. Denn Stephen Crane, der Mann, der keine Gefahr, keinen Dreck, keine menschliche Finsternis scheute, vermochte auch kindliche Welten zugleich liebevoll und scharfsichtig auszuleuchten. Davon zeugen drei Erzählungen im jüngsten Band, und mit "Homer Phelps" ist darunter eines der witzigsten und bezauberndsten Stücke aus seiner Feder zu entdecken. Wem bei der harten New Yorker Kost manchmal eher ums Heulen war - der darf bei dieser irren Achterbahnfahrt zwischen Spiel und Ernst endlich Tränen lachen.

Hier gehts zur Leseprobe.


Stephen Crane: Geschichten eines New Yorker Künstlers. Romane und Geschichten.
Herausgegeben von Günther Butkus, Nachwort von Alexander Häusser, übersetzt von Norbert Jakober. Pendragon Verlag, Bielefeld 2022. 288 Seiten, gebunden, 24 Euro.

Erscheint am 23. Februar

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